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Label Interview: GAGA Music (AU)

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Wir berichten hier oft über tolle Künstler, die ihre Musik mit uns vertreiben - jedoch nur selten über Labels oder andere Unternehmen, die mit Leidenschaft diese Künstler unterstützen. Gaga Music ist eines dieser Unternehmen. Damit neben all der Leidenschaft, die ein Künstler für seine Musik aufbringt am Schluss auch finanziell etwas für ihn rausspringt, arbeitet Gaga Music mit Herzblut daran, seinen Bands und Künstlern nahezu jede Möglichkeit dafür zu bieten und verschiedene Kanäle zu öffnen.. Schon in früheren Posts haben wir erwähnt, dass sogenannte „Sync Deals“ in der Musikindustrie eine immer grösser werdende Rolle spielen. Genau das ist das Feld, in dem sich Gaga Music bestens auskennt. Wir haben Pete Nicholson, dem Label- und Content-Manager von Gaga, ein paar Fragen zu seinem Unternehmen und zur heutigen Musikindustrie gestellt.

Was genau ist die „Gaga Group“? Ist es eine Musiklizenzgesellschaft, ein digitales Label, ein Verleger? Was steht an erster Stelle?

Gaga hat 2007 ursprünglich als Verleger angefangen - inzwischen machen wir aber einiges mehr. Neben dem Verwalten der Verlagsrechte vertreten wir auch Master-Rechte, pitchen unseren Katalog aktiv für Sync Deals, und vertreiben die Musik unserer Künstler über unser Label, Gaga Digi. Im Endeffekt wollen wir unseren Musikern einfach einen hilfreichen Service anbieten. Dies erfordert von uns, dass wir viele verschiedene Dinge tun - vor allem in einer Branche, die gerade solche erschütternden Veränderungen durchläuft.

Ihr bietet sehr viele Dienste an eine grosse Anzahl von Künstler an: Vertrieb, kommerzielle Lizenzierung, etc. Das klingt nach einer Menge Arbeit! Aus wie vielen Leuten besteht euer Team?

Letztes Jahr haben wir uns mit Inertia, eine von Australiens grössten und besten Musikfirmen, zusammengeschlossen. Wir arbeiten darum in vielen Bereichen eng mit ihnen zusammen. Gaga selbst ist ein ziemlich schlanker Betrieb - drei von uns arbeiten in Melbourne und zwei in Sydney, aber wir planen uns noch dieses Jahr zu vergrössern.

Kannst du uns etwas über euer Label "Gaga Digi" sagen? Ich kann auf eurem Soundcloud Thread kein Ende sehen, soviele Tracks sind da drauf! Wann habt ihr mit eurem Label angefangen, und wieviele KünstlerInnen vertreibt ihr? Vertreibt ihr die Musik rein digital oder auch physisch?

Das Label haben wir 2009 lanciert, als wir nach einem Weg für unsere Musiker suchten um ihre Musik, die wir schon für sie in Werbungen und Fernsehen lizenziert hatten, einfach und fair, ohne Langzeitverträge, herauszugeben. Inzwischen sind wir um einiges gewachsen und releasen alles mögliche, nicht nur von Künstlerinnen, die schon in unserem Katalog sind, sondern auch von anderen, die wir neu entdecken und mögen. Wir handhaben auch den Vertrieb für einige andere Labels in Australien und Neuseeland. Bis dato haben wir schon etwa 300 Releases von über 150 Künstlern herausgebracht.

Mit sinkenden Verkaufseinträgen, die immer unzugänglicher sind, wird Synchronisation etwas, das für immer mehr Musiker interesssant wird. Wir haben auch schon über diesse Thema gebloggt; Pete, was kannst du unabhängigen Künstlern empfehlen, die ihre Musik gerne lizenzieren möchten?

Wie schon gesagt: traditionelle Einnahmequellen sind im Rückzug, darum wird die Synchronisation notwendigerweise zu einem Schwerpunkt in der Musikbranche. Der Boom in der Synchronisationsbranche im Zusammenhang mit einer kriselnden Musikbranche, hat dazugeführt, dass weltweit eine Menge Unternehmen auf diesen Zug aufgesprungen sind und diese Dienste anbieten – nicht immer im besten Interesse der Musiker. Meine Empfehlung für unabhängige Künstler ist, sich seine Sync Partner vorsichtig auszusuchen, und ihrem Copyright Sorge zu tragen: Es gibt leider viele Unternehmen, die versuchen gratis and die Musik ranzukommen. Es liegt also an den Musikern und den Leuten, die ihre Urheberrechte verwalten, sicherzustellen, dass die harte Arbeit angemessen entlöhnt wird. Bzgl. Wie die Musik gepitcht wird, ist es wichtig jemanden zu finden, der viel Branchenerfahrung hat, nachweislich schon viele Songs gepitcht hat. Ausserdem sollten die Vertragsbedingungen verständlich sein. Wenn du mit Verträgen in Romanlänge konfrontiert wirst, besteht guter Grund zur Sorge.

Wenn wir schon dabei sind, wie geht ihr normalerweise vor? Sucht ihr aktiv nach Künstlern, die auf die Profile eurer Sync-Partner zugeschnitten sind, oder ist es umgekehrt? Kann man bei euch Musik für die Synchronisation einreichen? Beurteilt ihr viel Material, das euch zugesendet wird?

Wir arbeiten vor allem mit Musik, die wir mögen. Das ist so seit wir mit Gaga angefangen haben. Andererseits sehen wir aber auch, was in der Werbung, im Film, und im Fernsehen so der Trend ist, und halten unseren Katalog dementsprechend aktuell. Wir arbeiten auch mit Autoren zusammen um spezifische Werke für Kampagnen zu erstellen. Gewisse Musik mit der wir arbeiten pitchen wir nur. Für andere verwalten wir einfach die Verlagsrechte und nochmals andere pitchen und vertreiben wir. Wir haben in der Regel flexible Abkommen, die für alle Beteiligten optimal funktionieren. Selbstverständlich hören wir uns alles an, was uns zugesendet wird.

Ich habe bemerkt, dass ihr für alle eure eingebetteten Videos Vimeo benutzt. Gibt es da eine Geschichte dahinter? Was ist eure Meinung zu YouTube und ihrem Monetisierungsmodell? Empfiehlst du Musikern, ihre Musik dort hochzuladen?

Vimeo ist schön und einfach zu bedienen, und bietet ein bisschen mehr Möglichkeiten für die Art, wie wir Videos im Web brauchen, als YouTube. Für einige unserer Inhalte brauchen wir auch YouTube, so zum Beispiel für unsere „On the Roof“-Serie. YouTubes Monetisierungsmodell ist wegen seiner Gewinnausschüttung zu Recht unter Beschuss geraten. YouTube, wie auch Spotify und andere neue Musikdienste, sind zu einem der Hauptkanäle geworden, wo sich Musiker ein Gehör verschaffen können. Auf der anderen Seite durchlaufen Künster aber auch einen ständigen Kampf, nicht ausgenutzt zu werden. Auf eine Art ist es gut, dass ein Monetarisierungsmodell existiert, jedoch bin ich der Meinung die Künstler könnten ruhig einen grösseren und faireren Anteil der Einnahmen erhalten. Wenn man jedoch mit grossen Aktiengesellschaften zusammenarbeitet, die jedes Quartal ihre Investoren zufriedenstellen müssen, gehen die Interessen unabhängiger Künstlerinnen und Künstlern leider schnell unter. Wir sind jedoch voller Hoffnung, dass der ungeheure Wert dieser Künstler in zukünftigen Gewinnausschüttungsmodellen der Industrie berücksichtigt wird.

Wo und wie kontaktiert ihr neue Künstler? Gibt es Labels, für die ihr regelmässig lizenziert?

Wir arbeiten mit vielen tollen Leuten aus aller Welt zusammen. Grant Gillies, der die Firma gegründet hat, arbeitet seit über zwanzig Jahren in dieser Branche und hat es geschafft, einen guten Katalog aus Werken von Labels und Verlagsgesellschaften in Übersee aufzubauen, so auch z.B. Secretly Canadian und House of Hassle, sowie Künstler, die näher bei uns zuhause sind. Wir pflegen langjährige Kooperationen mit vielen verschiedenen Firmen, deren Musikgeschmack wir teilen. Darüber hinaus halten wir immer Ausschau nach Musik die wir mögen und Künstlern mit denen wir zusammenarbeiten wollen.

Ich habe mir mal ein Video eurer “On the Roof” Serie angeschaut - tolle Musik und eine fantastische Location. Ist das das Dach von euren Büros? Wo sonst werden diese Videso noch gedreht?

Danke fürs Kompliment! Meistens werden die Videos direkt auf dem Dach unseres Gebäudes hier gedreht, aber manchmal geht es auch in die Ferne: ein Video wurde in Hobart, eins in Venice in Kalifornien gedreht. Wir arbeiten mit fantastischen Regisseuren von der Film-Firma Kollektivs Exit zusammen, die auch hier im Gebäude sind.

Wie ist so die Musikszene in Melbourne? Von hier aus sieht sie ziemlich lebendig aus!

Wir haben hier wirklich Glück. Ohne zu provinziell oder voreingenommen zu sein muss ich sagen, dass Melbourne wohl die grösste und vielseitigste Musikszene Australiens hat. So viel gute Musik kommt von hier! Wir arbeiten jedoch auch mit Musikern aus ganz Australien zusammen. Das Internet hat definitiv einige geographische Grenzen aufgehoben. Das ist vor allem dann nützlich, wenn man bedenkt, dass etwa 30% der Musiker irgendwann während ihrer Karriere nach Berlin ziehen...

Veröffentlicht ihr in naher Zukunft etwas besonderes, oder etwas, auf das wir uns speziell freuen sollten?

Wir haben dieses Jahr vieles in Vorbereitung: ein neues Album der Garage-Rock Lokalmatadoren Drunk Mums; ein betörender Elektropop-Release von einem Frau/Mann Duo, das sich Magic Hands nennt; schöner Downbeat Elektropop vom jungen Westaustralier St. South; einige internationale Releases, die uns sehr mitreissen, so wie das Solo-Debütalbum von Cambria Goodwin, die ehemals bei Port O’Brien war.

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