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Vergiss' das Label – Such dir einen Investor

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Investor

Wir leben im DIY-Zeitalter. Der Begriff Bedroom-Producer wird heute sehr ernst genommen, denn heutzutage bewegen Jungs und Mädels mit nichts weiter als einem Laptop tausende Menschen bei Live-Shows. Hinzu kommt, dass Social-Media-Marketing fast nichts kostet, und wenn du gut bist, spricht sich das herum. Man kann also verstehen, was Diplo zu der Aussage verleitet hat, Künstler sollten sich statt eines Labels einen Investor suchen. Nur um das klarzustellen: wenn wird davon sprechen, einen Investor zu finden, meinen wir nicht Kanye West, der Mark Zuckerberg per Twitter um eine Milliarde Dollar bittet, oder Robbie Williams, der nach seiner Trennung von der EMI 2009 nach einen privaten Geldgeber suchte (er stand mittlerweile bei Universal unter Vertrag und ist heute bei Sony). Nein, wir sprechen wie immer von unabhängigen Künstlern und Newcomern.

Diplo: „So viel Geld brauchst du gar nicht“

Hier also die Aussage von Diplo, die er in einem Interview mit der GQ im vergangenen Jahr getätigt hat:

„Ich gebe mein gesamtes Geld für meine Videos aus. Dinge, die Labels einfach nicht tun. Weißt du, du brauchst kein Label mehr. Major Labels kommen zu uns, wenn die Ideen für Videos und Marketing brauchen. Wir können das besser als die. Heute frage ich mich, warum ich jemals mit einem Major zusammengearbeitet habe. Nun, ich hatte nie das Geld. Doch heute investiere ich einfach in mich selbst, und auch du solltest das tun. Immer. Ich denke ganz ehrlich, dass sich mehr Künstler einen Investor suchen sollten. Ein Nachwuchs-Rapper etwa, sollte einen Angel-Investor haben. Risikokapitalgeber sollten damit anfangen, in Musik zu investieren.

„So viel Geld brauchst du gar nicht. Vielleicht 100,000. Wir reden hier nicht von zwei Millionen. Aber 100,000 sollten es schon sein, um das Album eines jungen Typen an den Start zu bringen. Es ist natürlich scheiße, wenn das Geld verschwendet wird, wenn es sich also als schlechte Investition entpuppt, aber wahrscheinlich rentiert es sich. Und wenn der Typ der neue Drake wird, weil er einen Investor benötigt hat, dann machst du eine gehörige Ladung Kohle! Und veröffentlichst gleichzeitig geile Musik. Du bringst keinen beschissenen Staubsauger oder ähnliches heraus. Du bringst geile Musik heraus, die für immer bleibt.“

Ein Zyniker könnte jetzt behaupten, dass Labels ohnehin schon längst auf die Rolle eines reinen Investors reduziert worden sind, aber das ist nicht wahr. Klar, sie leihen dir Geld für die Produktion eines Albums. Und sie erwarten eine Investmentrendite, was im Recorded Music-Bereich recoupen genannt wird. Aber sie betreiben auch eine Menge unbezahlbares Marketing. Und sie kennen das Geschäft in- und auswendig, ihre Erfahrung ist bei der Künstlerentwicklung Gold wert.

Zwischen „kein Interesse“...

Es gibt Künstler, die den Dreh für Marketing heraus haben. Naturtalente. Jede Social-Media-Kampagne, die sie starten, geht viral und entwickelt ein Eigenleben, weil die den Nerv einer Menge Leute trifft. Diese teilen die Inhalte mit ihren eigenen Freunden, was den Marketing-Effekt noch verstärkt. Doch egal wie gut du in Sachen Musik und Marketing auch bist, du benötigst Startkapital, um ein Album zu produzieren und Musiker zu bezahlen. Selbst wenn das gesamte Album am Laptop entsteht, willst du es immer noch mastern lassen und vielleicht eine Sammler-Box mit allerhand Gimmicks für deine größten Fans produzieren, kurz: Qualität kostet Geld. Und hier käme ein Investor ins Spiel. Zumindest, wenn es nach Diplo geht.

Allerdings sagten die meisten Investoren, mit denen wir gesprochen haben, dass sie kein Interesse an der Finanzierung eines Künstlerkarriere hätten. Die meisten sagten, das sei schlicht nicht ihr Ding. Andere begründeten ihre Haltung ein wenig ausführlicher: „Wir würden in diesen Bereich nicht investieren. Für diesen speziellen Markt fehlt einfach die Expertise und die Erfahrung. Ich kenne auch niemanden aus dem professionellen Investorenumfeld, der sich auf dieses Segment spezialisiert hat. Aber kann ja noch kommen“, sagt etwa Christoph Osburg von Aurelia Private Equity.

...und „ja, wir würden“

Omnis Mundi ist eine Investmentfirma, deren Slogan lautet: „Wir glauben an die wenigen Menschen, die die Welt verändern werden. Bist du einer davon?“ Geschäftsführer Gerald Heydenreich meint: „Ich glaube aber die richtigere Frage wäre: Würden wir in einen Künstler und einen guten Agenten investieren? Die Antwort wäre ja. Würden wir ,nur’ in den guten Künstler investieren vermutlich nein, da wir keine Ahnung vom Musikgeschäft haben.“

Jochen Schweizer ist einer der berühmtesten Investoren in Deutschland. Auf unsere Anfrage hieß es: „Generell investiert Jochen Schweizer nicht in Start-ups aus dem Musikbereich. Daher kann er hierzu auch keine Aussage treffen.“ Da ist er nicht allein. Über seine Gründe kann spekuliert werden. Vielleicht liegt es daran, dass kaum einem Musik-Start-up je der Durchbruch gelingt. Egal wie genial die Idee – siehe unsere fünf Start-ups, die jeder Musiker auf dem Schirm haben sollte –, kaum eine entpuppt sich als das nächste Soundcloud, Shazam oder Pandora.

Oder seht euch die neue Generation von Start-ups and, die ihm Zuge der Blockchain-Revolution entstanden sind. Ihre Geschäftsideen klingen oftmals zu gut um wahr zu sein, aber die Musikbranche ist anscheinend sehr zufrieden mit dem Status Quo. Vielleicht zeigen Investoren deshalb nur wenig Interesse, sich mit ihr auseinanderzusetzen, schließlich sind sie darauf angewiesen, dass ihre Klienten eine gewisse Bereitschaft an den Tag legen, sich zu Verändern und auch mal ein Risiko einzugehen.

Wenn nicht einmal Robbie Williams den Weg mit einem Investor geht, sondern auf die klassischen Label-Riesen setzt, wie sollte es dann dir gelingen? Es scheint fast so, als bliebe Künstlern, die ihr erstes Album und die dazugehörige Kampagne finanzieren wollen, abseits der traditionellen Route nur noch Crowdfunding. Basierend auf dem, was uns die Investoren gesagt haben, könntest du dir allerdings auch einen erfahrenen Agenten suchen, der die Investoren nicht nur davon überzeugt, dass er das Business wie seine Westentasche kennt, sondern auch, dass du jeden Cent wert bist. Und dass die Rendite enorm sein wird. Denn das ist es, was einen Investor wirklich interessiert.

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