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Alle Erfolgsgeschichten

5 Tipps vom Präsidenten von Island Records

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Photo Darcus beese from island records

Darcus Beese hat als Präsident von Island Records die Karrieren von einigen der ganz Großen kultiviert. Zu den Acts, die er in seiner 22-jährigen Laufbahn (er ist seit 1993 offiziell dabei) unter Vertrag genommen hat, zählen Amy Winehouse, Sugababes, Taio Cruz, Florence + The Machine, Mumford & Sons, Rizzle Kicks, Ben Howard, Robbie Williams und Dizzee Rascal.

Im vergangenen Jahr wurde Beese für seine Dienste an der britischen Musikindustrie mit dem Verdienstorden Order of the British Empire ausgezeichnet. Um es kurz zu machen: der Mann weiß, was er tut. Und er war so freundlich, seine Erkenntnisse am 30. April im Rahmen eines Interviews am Londoner Institute of Contemporary Music mit einem Publikum von aufstrebenden Musikern zu teilen. Was braucht es also, um mit der Musik Erfolg zu haben? Erfahrt es im Folgenden aus erster Hand.

Hinterlasse Eindruck

„Um Zugang zur Musikindustrie zu erhalten, solltest du dich stets gut vernetzen. Finde heraus, wohin die Leute gehen. Stelle sicher, dass sie eine Meinung zu dir haben, sollte sie jemand danach fragen. Wenn du Musik liebst, wenn es das ist, was du willst, musst du das zeigen – entweder, indem du einen Blog schreibst oder eine Songwriter- oder Club-Nacht veranstaltest. Wenn du ein Talentsucher werden willst, zieh los und suche Talente. Ich treffe auf junge Menschen, die mir gute, ungesignte Musik schicken. Sie arbeiten nicht für mich. Sie wollten einfach nur, dass ich weiß, dass sie gut darin sind, neue Musik zu finden.“

Habe Geduld, eine Strategie und höre auf Feedback

„Wenn du erst damit beginnst, Musik hochzuladen, hör nicht damit auf. Denn wenn du diesen Schwung verlierst, verlierst du auch die ein, zwei Menschen, die dich entdeckt haben und sich dachten: ,Ich mag, was dieser Künstler macht.’ Junge Menschen, die online nach Musik suchen, wollen vor allem ungesignte Musik. Es gibt kein Erfolgsgeheimnis. Es geht lediglich darum, Musik rauszubringen, die den Leuten gefällt oder nicht, und anschließend darum, wie du mit dem Feedback umgehst, wie du dich verbessern kannst, wie du noch fokussierter werden und an deinem Angebot feilen kannst: am Aussehnen, der Musik und dem, wofür du stehst.

Irgendwann wird jemand sagen: ,Ich will dich live sehen’. Du spielst deinen ersten Gig und niemand kreuzt auf. An dieser Stelle kannst du auschecken und dir einen regulären Job suchen. Oder du versuchst es noch einmal und plötzlich passiert etwas, plötzlich macht es klick. Du schreibst einen Song, du bekommst das Feedback, du spielst einen Gig, die Person, die schon mal da war, bringt diesmal drei Freunde mit. Darauf musst du aufbauen. Meiner Meinung nach dauert es zwei bis drei Jahre, bis etwas greifbar wird. ,Greifbar’ bedeutet, dass jemand auftaucht und sagt: ,Ich mag das, wirklich!’ Jeder kann einen netten Kommentar bei YouTube verfassen, aber ein Ticket zu kaufen und aufzukreuzen, ist etwas völlig anderes. Live ist ein ziemlich guter Gratmesser für das, was du tust.“

Denke nicht zuviel nach

„Menschen mögen es, zu reisen. Fans und Musikliebhaber möchten mit Künstlern, zu denen sie sich hingezogen fühlen, auf Reisen gehen. Zu Beginn solltest du beim Musikmachen nicht zuviel nachdenken, das lähmt dich und beeinträchtigt dein Urteilsvermögen. Ich liebe Menschen, die naiv drauflos arbeiten, denn sie haben keine Ahnung, was zur Hölle sie eigentlich tun, aber sie tun es mit Leidenschaft, und das macht eine Menge aus. Wie unausgefeilt deine Musik auch sein mag, es spielt keine Rolle: Bring sie raus, denn du brauchst das Feedback.

Und dieses Feedback kann brutal sein. Du wirst aber auch gutes Feedback bekommen und das ist es, was Menschen und was sie tun, formt. Denke niemals, kompetent sein zu müssen. Eine Menge Punk-Bands wussten nicht, wie man ein Instrument spielt, sie dreschten einfach drauf los.“

Vergiss nicht, wie lukrativ Merchandise sein kann

„Lethal Bizzle ist bereits Millionär, obwohl er gerade erst bei einem Major unterschrieben hat. Er war schon im Vorfeld sehr unternehmerisch und ein Genie in Sachen Merchandise. Bevor wir Tinchy Stryder unter Vertrag genommen haben, saß ich mit ihm zusammen. Er hatte gerade ein Album veröffentlicht und war von einer Tour zurückgekehrt und hatte dieses T-Shirt an. Ich fragte ihn, wo er es her hatte. Er antwortete: ,Das ist meins. Ich mache T-Shirts. Wir verkaufen wahrscheinlich zehn Stück am Tag von meinem Schlafzimmer aus und verlangen dafür zehn Pfund.’ Er hatte bereits ein Geschäft, das Geld einbrachte. Man kann sich auch ohne Major Label über Wasser halten, aber du musst etwas von deinem Geschäft verstehen. Du musst deinen Markt kennen.“

Zu guter Letzt: Stehe für etwas und warte nicht darauf, entdeckt zu werden

„Ich halte nach Menschen Ausschau, die für etwas stehen und etwas tun wollen, unabhängig davon, was andere denken. Ich mag Menschen, die mich nicht um Erlaubnis bitten, existieren zu dürfen. Ich mag Leute, die nach einem Vortrag nicht auf mich warten, um mir eine CD zu geben, sondern sagen: ,Check mich online aus, schau dir mein Video auf YouTube an.’ Rizzle Kicks existierte bereits online, bevor wir ankamen. Jessie J existierte schon zuvor, du konntest sie googlen und ihr halbes Album war bereits online. Mumford & Sons hatten bereits zwei EPs auf ihrem Label veröffentlicht, Disclosure hatten Latch draußen, bevor wir sie unter Vertrag genommen haben. Florence hatte Kiss With A Fist und Dog Days bereits auf dem Indie-Dance-Label Moshi Moshi veröffentlicht. Alles beginnt damit, dass Künstler, Manager und Bands existieren wollen.“

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