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Interview mit We Love Machines

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Daniel Werder und Timo Losli lieben Maschinen. Die beiden jungen Berner Musiker fingen an, elektronische Musik zu produzieren, nachdem sie keine Lust mehr auf Rock und Clubs hatten. Sie veröffentlichten ihr Debut-Album “Short Circuit” auf unserem Label iM Electronic im Jahr 2011 und kurz darauf flatterten bei ihnen bereits Remix-Anfragen von Is Tropical, Housse de Racket oder IAMX ins Haus.

Nicht selten werden We Love Machines mit Justice oder Boys Noize in einem Atemzug genannt. Sie konnten sich in der Electro-Dance-Szene rasch in die Riege der ganz Grossen einreihen und spielten auf einigen der grössten Festivals. Als Gewinner des Swiss Live Talents Award für den Best Electro Act des Jahres 2013 starteten sie mit der explosiven EP "Silver Eyes" fulminant ins Jahr. Auf der EP, die momentan auf Platz 10 der Deutschen Club Charts steht, kombinieren We Love Machines ihren gewohnten Electro mit Sounds, die dunkler und härter sind als man es von ihnen gewohnt war.

Wir unterhielten uns mit dem talentierten Duo vor ihrem Showcase in London vom letzten Wochenende.

Wie seid ihr ins 2014 gestartet? Seid ihr mehr denn je unterwegs?

Unsere "Silver Eyes EP" ist eben erst herausgekommen und wir spielen ab jetzt ein brandneues Liveset mit einem Live-Drummer. Es passiert viel im Moment!

Letzten Monat habt ihr mit The Bloody Bedroots und Boys Noize in der MAAG Halle in Zürich gespielt. Wie ist es, mit Acts zu spielen, die euch inspirieren und mit denen ihr auch schon verglichen worden seid?


Das war eine grossartige Erfahrung für uns. Wir waren der Opening Act, starteten um 20.30 Uhr und erwarteten darum nicht sehr viele Leute. Als wir dann aber auf der Bühne standen, wurden wir eines Besseren belehrt: Das Haus war voll und das Publikum bereits in bester Laune - das war unglaublich.

Wie wichtig ist es für euch, live zu spielen? Wie relevant ist es für euer Einkommen?


Für uns ist Live-Spielen ein wichtiges Standbein und hilft uns, uns von anderen Elektro-Acts zu unterscheiden, die oftmals "nur" DJ-Sets spielen. Auch wenn wir nur ein reduziertes Live-Set in einem Club spielen können, haben wir immer Synths und unsere Gadgets auf der Bühne. Zudem spielen wir nur unser eigenes Material. Wir lieben es zu reisen und neue Orte zu entdecken. Und Live-Spielen ist definitiv ein wichtiger Teil unseres Einkommens geworden.

Da wir gerade vom Einkommen sprechen: Ist Musik verkaufen hier für einer der wichtigsten Bestandteile oder ist es für euch Mittel zum Zweck geworden, um mehr Auftritte zu bekommen?


Zwischen beidem besteht eine Wechselwirkung. Um Bookings zu bekommen, muss man Musik veröffentlichen, die eine gewisse Beachtung bekommen muss. Um den Release dann wirklich verkaufen zu können, muss man live spielen. Die Live-Shows sind im Moment vom finanziellen Aspekt her wichtiger für uns.

Wie steht ihr zu YouTube? Wie schätzt ihr das Potenzial von YouTube für Musiker und Bands ein?


Für uns ist YouTube im Moment noch mehr ein Promotion-Tool als eine Einkommensquelle. Wir haben aber auch bemerkt, dass YouTube vor allem für jüngere Musikkonsumenten immer wichtiger wird.

Eure letzte EP klingt dunkler und mitunter härter, als wir es uns von euch gewohnt waren. Stimmt dieser Eindruck? An welchen Orten möchtet ihr in naher Zukunft am liebsten spielen?


Das war nicht bewusst so geplant, es passierte einfach so. Wir können es aber kaum abwarten, mehr Tracks mit Vocals zu produzieren. Wir können uns auch gut vorstellen, die Live-Drums aus unserem Live-Set in unsere Produktionen zu integrieren. Was die Auftrittsorte angehen, bewegen wir uns mehr in die Richtung von Konzerten, an welchen die Besucher aktiv zuhören.

Bekommt ihr viele Remix-Anfragen? Verdient ihr Geld damit? Könnt ihr dadurch neue Kontakte knüpfen?


Im Moment sind unsere Remixes Promotion für uns und es geht uns weniger ums Geldverdienen. Mit dem Remix, den wir für Is Tropical machten, konnten wir eine Menge neuer Fans erreichen. Vielleicht konnten umgekehrt einige unserer bestehenden Fans so Is Tropical entdecken - natürlich nicht im gleichen Verhältnis.

Wie sieht euer Studio-Setup aus und was benützt ihr für euer Live-Set?


Im Studio verwenden wir Logic Pro. Wir versuchen, so viele organische Elemente wie möglich in unsere Produktionen einfliessen zu lassen. Das fängt bei der Verwendung von Gitarren und Analog-Synths an. Wir gehen aber manchmal so weit, dass wir Shakers und Handclaps selbst aufnehmen! Für unser Live-Set verwenden wir einen Korg MS20, einen DSI Prophet, einen Arturia Minibrute und Laptops, auf denen Ableton Live läuft.

Wenn ihr auf die Entwicklung der Studiotechnik der letzten 10 Jahre zurückblickt - was hatte eurer Meinung nach die grössten Auswirkungen?


Computer und Software wurden zu so leistungsstarken Werkzeugen, dass die Produktion von Musik immer weniger abhängig von teurem Equipment geworden ist. Gleichzeitig wurde sie damit mehr und mehr Menschen zugänglich gemacht.

Die Tour-Daten von We Love Machines findest du hier.

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