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5 Gründe, weshalb ich als Musiker versagt habe

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An artist on stage singing into a microphone

Ständig liest man irgendwo, wie man als Musiker den Durchbruch schaffen kann. Stets will irgendwer das Geheimrezept gefunden haben. Wie wäre es, zur Abwechslung mal zu hören, wieso es nicht geklappt hat. Nun, heute ist es soweit. Erfahrt aus erster Hand, weshalb meine Karriere als Musiker aufgehört hat, bevor sie wirklich anfing.

Tools nicht genutzt

Die besten Werkzeuge nützen einem nichts, wenn man nicht weiß, wie man damit umgeht. Schlimmer noch: Wenn man sich den Werkzeugkasten gar nicht erst zulegt, um bei dieser abgedroschenen Metapher zu bleiben. Nun, genau das habe ich gemacht, bzw. nicht gemacht. Bei Myspace war ich noch dabei, auch die Bandpage auf Facebook stand. Soundcloud? YouTube? Logisch. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Bandcamp? Fehlanzeige. Tumblr und Instagram? Interessierte mich nicht. Ganz zu Schweigen von den vielen Start-ups da draußen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Künstlern das Leben leichter zu machen.

Das schlimmste aber: Ich war weder auf iTunes noch bei irgendeinem Streaming-Service vertreten. Das wäre vielleicht noch entschuldbar gewesen, wenn ich mich dort überall hätte selbst anmelden müssen. Doch das übernehmen schon längst andere für dich. Digital-Aggregatoren wie iMusician gibt es nicht erst seit gestern und sie platzieren deine Musik in jedem Store, der etwas zählt.

Superfans nicht gepflegt

Wie bereits erwähnt hatte ich eine Bandpage auf Facebook. Am Höhepunkt meiner Karriere verzeichnete sie 874 Fans. Gerade die Menschen, die ganz zu Beginn ihre Liebe für deine Musik zeigen, sind wichtig. Unter ihnen befinden sich die sogenannten Superfans. Die Menschen, die deine Musik schon gefeiert haben, als sie mit einem 100-Euro-USB-Mic aufgenommen und ohne irgendwelches Mastering auf Soundcloud hochgeladen wurde. Du hast diese Menschen zutiefst berührt mit etwas, das mit keinem noch so teuren Aufwand produziert werden kann: Seele. Sie fühlen das, was du machst. Diese Menschen musst du zu schätzen wissen.

Du erkennst potenzielle Superfans daran, dass sie dir Privatnachrichten schreiben und dir sagen, wie sehr sie deine Musik mögen. Sie wollen außerdem stets wissen, wann denn wieder Neues von dir zu hören sein wird. Diesen Fans musst du wiederum deine Wertschätzung zeigen. Lass sie als erste wissen, sobald es neues Material von dir gibt. Stelle ihnen beispielsweise Songs zur Verfügung, bevor du sie allen anderen zugänglich machst. Du wirst sehen: diese unglaublich treuen Menschen werden deine Musik ungefragt promoten. Intimität ist die neue Exklusivität, das haben selbst Superstars wie Taylor Swift erkannt.

Nicht geprobt

Ein gut produziertes Album ist das eine, aber ganz ehrlich: Zum einen ist es dank der heutigen Technologie leichter denn je, einen anständigen Sound zu erzielen. Zum anderen – und das ist die Realität – hört der Großteil der jungen Musikfans Songs in schlechter Qualität auf YouTube. Viel wichtiger ist, dass du sie live vom Hocker reißt, nicht zuletzt deshalb, weil mit Musikverkäufen ohnehin nur noch in Ausnahmefällen Geld zu machen ist. Ja, es ist schon der ein oder andere Performance-Gott vom Himmel gefallen, in der Regel bedarf es allerdings – wie in allem, was gut werden soll – harter Arbeit und konstanter Übung. Damit ist nicht gemeint, dass du ein nicht im Zaum zu haltendes Energiebündel auf der Bühne sein musst, dass die Leute mit tollen Moves unterhält. Ob du dazu im Stande bist, hängt ganz von deiner Persönlichkeit ab. Auch ein Künstler, der eine Stunde lang mit geschlossenen Augen keine Miene verzieht, kann elektrifizierend wirken.

Mit Performance ist die Delivery deiner Songs gemeint. Wie auch immer du tickst, bring es souverän und möglichst fehlerfrei rüber. Fehler können passieren, sie können sogar sympathisch sein. Sie sollten nur nicht offensichtlich deshalb passieren, weil du nicht geübt hast. Ich habe zu meiner Zeit frühestens im Auto, auf der Hinfahrt zum Gig, angefangen, zu „proben“. Oft entstand dort erst die Setlist. Mit viel gutem Willen könnte man behaupten, das sei Punk. Aber nicht in meinem Fall. Ich wollte Rapper sein. Ein Rapper liefert komplexe Texte und Reimketten ab, auf die Technik wird viel wert gelegt. Wenn die Punchlines nicht auf den Punkt sind, merkt das das Publikum.

Am aller wichtigsten für die Live-Performance ist jedoch: sei authentisch. Versuche nicht, die Bewegungen oder die coole Aura eines Idols nachzuahmen. Wenn du der erste Rapper der Welt bist, der nicht von sich selbst überzeugt ist, dann hab keine Angst, das dem Publikum auch zu zeigen. Sie werden dir alles vergeben, nur nicht, wenn du eine Show abziehst. Wenigstens das habe ich am Ende begriffen, aber es war schon zu spät.

Nicht hausieren gegangen

In meiner gesamten Laufbahn als Musiker habe ich nicht einem Label meine Musik geschickt. Ich hielt das für aussichtslos. Später dachte ich gar, dass Labels ohnehin keiner mehr brauche. Es war die Zeit, in der Do-it-yourself (DIY) in alles Munde war. Heute sind zwei Dinge klar, erstens: DIY steht viel mehr für Decide-it-yourself. Zweitens: Labels werden so schnell nicht von der Bildfläche verschwinden, im Gegenteil: Nie gab es so viele Labels wie heute. Ja, sie zahlen keine Mordsvorschüsse mehr und schicken dich auch nicht nach Ibiza zum Videodreh. Aber ein Labeldeal ist immer noch Prestigeträchtig (siehe auch: Die drei heißesten Themen beim Eurosonic Noorderslag 2015). Und selbst die kleinen Wohnzimmer-Labels unterstützen dich zumindest mit der ach so wichtigen Promo. Was kann es also schaden, jedem Label, das dir passend erscheint, deine Musik zu schicken? Gerade im digitalen Zeitalter, wo das mit wenigen Klicks geschieht.

Aufgegeben

Und schließlich tat ich, was nur jemand tut, der es einfach nicht genug will: ich gab auf. Es war nicht so, als hätte meinen Fans eine Nachricht hinterlassen, in der stand: Ich bin dann mal weg. Ich habe einfach aufgehört, Musik zu machen. Und das ist der Punkt, an dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Denn manch einer verdient mit seiner Musik nie einen Cent, aber er macht einfach weiter. Einem wahren Künstler geht es schließlich nicht ums Geld. Er muss Musik machen, um zu überleben. Ich mache keine Musik mehr und lebe immer noch. Ich hätte es also gar nicht verdient, von der Musik zu leben.

Übrigens: Falls euch interessiert, von welcher Musik hier die ganze Zeit die Rede war, seht euch dieses Video von Bigeazie an. Oder besucht Bigazie's SoundCloud-Page.

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