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Was macht ein gutes Album-Artwork aus?

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An artist on stage singing into a microphone

In diesem Zeitalter der kurzen Aufmerksamkeitsspanne und schnelllebigen Informationen kann es passieren, dass Musiker das Thema Covergestaltung vernachlässigen oder seine Wichtigkeit unterschätzen. Während wir das Artwork einst in seiner vollen Pracht auf physischen Tonträgern bewundert haben, nehmen es die Zuhörer in der digitalen Ära überwiegend nur als Datei auf einem Bildschirm wahr. Dort müssen die Werke mit einer schwindelerregenden Anzahl von Mitbewerbern um die Aufmerksamkeit der Konsumenten konkurrieren. So schnell hat man das Cover entweder angeklickt, um reinzuhören, oder eben daran vorbeigescrollt. Lohnt es sich also noch, Zeit und Geld in zusätzliche Aspekte neben der Musik zu investieren?Die Antwort habe ich eigentlich schon gegeben. Die allgemeine Tendenz zur geringen Aufmerksamkeitsspanne und der Informationsüberflutung macht es für Künstler wichtiger denn je, sich viele Gedanken um die ästhetische Repräsentation ihrer Arbeit zu machen. In endlosen Auflistungen, die so einfach überflogen bzw. durchgescrollt werden können, hängt viel davon ab: Welche der zahllosen Veröffentlichungen wird die Aufmerksamkeit des Zuhörers gewinnen?Oberflächlich betrachtet scheint das Erstellen von Artworks für digitale Veröffentlichungen ein einfacherer Prozess zu sein, und in vielerlei Hinsicht ist er das auch. Wo einst Vinyl-LPs und CDs mit Vorder- und Rückseite sowie Text-Booklets ausgestattet werden mussten, braucht es für digitale Veröffentlichungen (also auf Spotify, SoundCloud oder iTunes) heutzutage nur noch ein einziges quadratisches Bild. Doch während für die Erstellung tatsächlich weniger Zeit aufgewendet werden muss, ist es keine geringe Herausforderungen, ein Cover zu erstellen, das ins Auge sticht und dabei auch deine Musik und deine Marke als Musikschaffender angemessen repräsentiert.Also wo anfangen? Die gute Nachricht ist, dass schnelllebige Zeiten immer neue Trends und stilistische Inspiration hervorbringen. Minimalismus ist angesagt. Das heißt nicht unbedingt, dass das Erstellen von Album-Artworks einfacher geworden wäre, aber es wird weniger Detailarbeit abverlangt.Wie ich schon in meinem vorherigen Artikel gezeigt habe, stehen dir eine Reihe basaler Elemente zur Verfügung, um deine künstlerische Vision zu transportieren und mit ihnen ausdrucksstarke, effektive und ästhetisch überzeugende Artworks zu erschaffen. Dieses Mal gehe ich bei der Erläuterung dieser Elemente noch ein bisschen mehr in die Tiefe und zeige dir einige Beispiele, anhand derer gut deutlich wird, was ich meine.

Farbe

Als Designer hat man mich schon gelegentlich als Meister der Farbwahl bezeichnet (eine Auszeichnung, die ich mir selbstverständlich nicht zu eigen machen will). Die Auswahl der verwendeten Farbe(n) ist jedoch tatsächlich kein triviales Unterfangen. Für jede Marke spielt diese eine immens wichtige Rolle - denke nur an das Rot von Coca Cola, das Grün von Starbucks und Prince mit seinem Lila.Ich kann nur empfehlen, eine gewisse Zeit darauf zu verwenden, eine Farbpalette für eine Veröffentlichung festzulegen. Farben rufen Emotionen hervor, und bei deinen Zuhörern wird es die Wahrnehmung deiner Musik um eine Komponente erweitern. Wir schauen einmal die Farbensprache bei ein paar prominenten Beispielen an:

Welche Geschichte erzählt deine Veröffentlichung? Deine Geschichten, Emotionen und Inspirationen in Farbe zu übersetzen ist als Prozess genauso intuitiv wie das Musikmachen selbst. Wenn du Farbe gezielt einsetzt, gibst du deinem Publikum einen Schlüssel zum Verständnis deiner Kunst an die Hand, bevor sie auch nur einen Ton hören.

Hier ein paar jüngere Beispiele von raffiniertem und ausdrucksstarkem Einsatz von Farbe in Albumcovern.

Typographie

Es klingt nebensächlich, aber dich für eine Schriftart zu entscheiden ist wie eine Stimme zu finden. Verschiedene Schriftarten haben unterschiedlichen Charakter, also empfiehlt es sich, eine zu finden, die zu deiner Marke passt und die du stets auf all deinen visuellen Medien einsetzen solltest.Obwohl die Wahl der Schrift auf einer einzelnen Grafik vielleicht nicht so entscheidend erscheinen mag, spielt sie doch eine wichtige Rolle – auch und gerade bei solchen Formaten mit sehr wenig Text. Häufig erzielt eine einfache Herangehensweise den stärksten Effekt.

Lasst uns ein paar unterschiedliche typographische Ansätze im Überblick betrachten:

Bildsprache

Jetzt kommen wir zu dem, was wahrscheinlich im Fokus deines Artworks liegen wird. Das Bildmaterial von Covern kann sehr unterschiedlicher Natur sein. Von Fotografien über Malerei bis hin zu Illustrationen, deine Motive werden wohl das wichtigste Element sein, dich visuell auszudrücken.Denke an Symbolik, Stimmungen, Inspirationen und Geschichten, die dich und deine Musik repräsentieren. Und denke an die Übersichtsseiten deiner bevorzugten digitalen Musikplattform. Was würde die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe sichern? Und was nicht?

Hier ein paar Beispiele von Artworks, die einen sehr effektiven Einsatz von Bildmaterial demonstrieren.Nun liegt es an dir, eine Kombination zu finden, die deine Geschichte erzählt und für etwas Aufmerksamkeit sorgt. Jedes der genannten Elemente mit Sorgfalt auszuwählen, wird dir da sicher weiterhelfen – genauso wie ein grundlegendes Bewusstsein darüber, wie du sie in dem verfügbaren Platz präsentierst. Wie immer, denk nicht nur daran, was deine Vision am besten vermittelt, sondern auch, was dein Publikum gut finden könnte. Gutes Artwork lässt deine potenzielle Zuhörerschaft auf deine Arbeit neugierig werden, auch inmitten einer Armada von Mitbewerbern. Es ist ein entscheidendes Mittel dafür, deine Musik zu vermarkten und sie in die Abspielgeräte, Headphones und Köpfe der Menschen zu kriegen.

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