Warum dein Release unter dem falschen Artist-Profil landet, und wie du es korrigierst
- Martina
- 28 November 2025, Freitag
Es gibt nur wenige Dinge, die für Artists frustrierender sind, als zu sehen, dass ihr neuer Track unter dem Profil einer anderen Person erscheint. Du prüfst das Dashboard deines Vertriebs, doch alles scheint korrekt zu sein. Was ist also schiefgelaufen? In den meisten Fällen liegt ein Metadatenproblem vor. Die gute Nachricht ist: Das lässt sich beheben, und mit der richtigen Vorgehensweise kannst du verhindern, dass es erneut passiert. In diesem Guide erklären wir, warum das passiert, was du tun kannst und wie du solche Fehler künftig vermeidest.
Warum landen deine Songs unter dem falschen Profil?
Zu verstehen, warum dein Release auf dem falschen Profil gelandet ist, ist der erste Schritt, um das Problem zu beheben und künftig zu vermeiden. In fast allen Fällen liegt die Ursache darin, wie Plattformen Musik identifizieren, kategorisieren und zuordnen. Fehler entstehen dabei meist nicht durch Menschen, sondern durch automatisierte Prozesse.
1. Doppelte oder geteilte Künstler*innen-Namen
Es kommt regelmäßig vor, dass Artists denselben oder einen sehr ähnlichen Namen tragen. Die meisten Plattformen erlauben mehreren Artists, identische Namen zu verwenden. Bei Millionen von Artists auf DSPs (Digital Service Providern) und über acht Milliarden Menschen weltweit ist diese Situation völlig normal, und Namensüberschneidungen sind entsprechend häufig. Das betrifft nicht nur unabhängige Artists, sondern auch etablierte Acts, die gelegentlich mit derselben Herausforderung konfrontiert sind.
Wir haben bereits über den deutschen Rapper Future berichtet, dessen erster Track versehentlich auf dem Spotify-Profil des weltbekannten US-Rappers Future landete – allein deshalb, weil die Plattform den Namen erkannte und automatisch annahm, dass es sich um denselben Artist handelt.
Streaming-Plattformen führen Releases manchmal falsch zusammen, wenn sie auf mehrere Artists mit identischen oder nahezu identischen Namen stoßen. Das Abgleichsystem der Plattformen soll in solchen Fällen helfen, indem es das gruppiert, was es für das Werk desselben Artists hält. Sind die Metadaten jedoch nicht eindeutig genug, um zwischen zwei verschiedenen Artists zu unterscheiden, arbeitet der Algorithmus mit Annahmen, und trifft dabei nicht immer die richtige Zuordnung.
2. Fehler in den Metadaten beim Vertrieb
In unserem Artikel über die häufigsten Fehler, die Musiker bei den Metadaten machen, haben wir bereits erklärt, dass Metadaten der digitale Ausweis deiner Musik sind. Sie enthalten wichtige Informationen, darunter den Artistnamen, den Titel des Tracks, den Namen des Albums, das Genre und vieles mehr. Auf diese Daten verlässt sich der Vertrieb, um deine Tracks korrekt zu registrieren und aufzulisten. Und genau wie bei einem Ausweis können selbst kleine Fehler große Probleme verursachen.
Häufige Fehler sind falsche Schreibweisen, fehlende Mittelinitialen oder Suffixe, uneinheitliche Großschreibung oder das Hinzufügen bzw. Entfernen von Sonderzeichen, Akzenten oder Emojis. Angenommen, du veröffentlichst deine erste Single als "john smith" (alles klein geschrieben), deine zweite als "John Smith" und deine dritte als "John Smith Music". Für einen Menschen mögen diese Namen wie harmlose Variationen eines Artist-Namens wirken. Für einen DSP-Abgleichsalgorithmus könnten sie jedoch als drei völlig unterschiedliche Artists erscheinen.
DSP-Systeme sind auf exakte Übereinstimmungen angewiesen, um Releases korrekt zu gruppieren. Daher können selbst kleine Unstimmigkeiten in den Metadaten – wie fehlende Bindestriche, ein zusätzliches Leerzeichen oder der Wechsel von "The Band" zu "Band, The" – dazu führen, dass DSPs glauben, dein Release gehöre zu einem anderen Artist, vor allem wenn bereits ein Profil existiert, das genau übereinstimmt.
3. DSP-Anpassungssysteme und -Algorithmen
Streaming-Plattformen überprüfen nicht jede einzelne Veröffentlichung manuell. Das wäre schlichtweg unmöglich, wenn man bedenkt, dass täglich etwa 100.000 bis 120.000 neue Tracks auf den Plattformen für Musik-Streaming veröffentlicht werden. Stattdessen verlassen sie sich auf automatisierte Abgleichsysteme, die Releases in großem Umfang verarbeiten und versuchen, neue Releases anhand der bereitgestellten Metadaten mit bestehenden Artist-Profilen zu verbinden.
So funktionieren sie:
- DSPs überprüfen die von den Vertrieben bereitgestellten Metadaten.
- Sie vergleichen diese Daten mit bestehenden Artist-Profilen.
- Wenn das System eine Übereinstimmung findet wird dein Release entsprechend zugeordnet.
Diese Algorithmen sind fortschrittlich, aber noch lange nicht perfekt. Wenn deine Metadaten nicht genau und konsistent sind, kann es passieren, dass das System dein Release mit einem bereits existierenden Profil verknüpft, das scheinbar genau übereinstimmt.
Das ist vor allem problematisch, wenn du den Namen mit einem anderen Artist teilst, der bereits auf der Plattform vertreten ist. Der Algorithmus könnte dann davon ausgehen, dass dein Release zu diesem bestehenden Profil gehört, anstatt ein neues Profil zu erstellen oder zwischen zwei verschiedenen Artists zu unterscheiden – es sei denn, er hat eindeutige Beweise für das Gegenteil.
4. Fehlen von eindeutigen Artist-Kennungen (OAC / Spotify URI / Apple ID)
Jede Streaming-Plattform nutzt eigene Systeme eindeutiger Kennungen, um Verwechslungen zu vermeiden und Artists mit ähnlichen Namen voneinander zu unterscheiden. Spotify arbeitet mit Spotify-URIs, Apple Music mit Apple-Music-IDs, und viele Plattformen unterstützen inzwischen Offizielle Artist-Kanäle (OACs) oder vergleichbare Verifizierungssysteme.
Diese eindeutigen IDs funktionieren im Grunde wie Sozialversicherungsnummern für Artists. Sie stellen sicher, dass deine Musik deinem Profil – und nur deinem Profil – zugeordnet wird, unabhängig von Namensähnlichkeiten.
Wenn du dein offizielles Artist-Profil auf diesen Plattformen jedoch nicht geclaimt und verifiziert hast, existiert keine eindeutige Kennung, die deine Releases mit einem bestimmten Account verbindet. Ohne eine solche ID verlassen sich DSPs ausschließlich auf die Metadaten. Das erhöht das Risiko, dass deine Musik einem falschen Artist-Profil zugeordnet wird.
Du solltest außerdem darauf achten, deinem Vertrieb keine falsche Artist-ID zu übermitteln – denn auch dadurch kann dein Release versehentlich einem ganz anderen Profil zugewiesen werden.
Was ist zu tun, wenn dein Release im falschen Profil landet?
Wenn du feststellst, dass dein Release auf dem falschen Profil gelandet ist, gerate nicht in Panik. Das ist zwar ärgerlich, aber es gibt klare Schritte, mit denen du das Problem lösen kannst. Hier erfährst du, was du tun solltest:
1. Kontakt zu deinem Vertriebspartner
Wenn es Probleme mit deinem Release gibt, ist dein Vertrieb immer die erste Anlaufstelle. Er hat deine Musik und die dazugehörigen Metadaten bei den Plattformen eingereicht und kann diese Fälle direkt bearbeiten.
Der Vertrieb kann zwar nicht garantieren, dass dein Release immer dem richtigen Profil zugewiesen wird (da diese Zuordnung von den DSPs vorgenommen wird), aber er kann in den meisten Fällen – je nach Plattform – in deinem Namen eine Korrekturanfrage stellen. Die meisten seriösen Vertriebe, darunter auch iMusician, verfügen über Support-Teams, die speziell im Umgang mit Metadaten, Profilabweichungen und Zuordnungsproblemen geschult sind.
Wenn du dich an deinen Vertrieb wendest, solltest du so präzise und organisiert wie möglich vorgehen. Sammle vorab alle relevanten Links (iMusician bittet genau um diese Art von Informationen):
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Link zum falsch zugewiesenen Release
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Link zum falschen Artist-Profil
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Link zu deinem richtigen Artist-Profil (oder gib „Neues Profil erstellen“ an, wenn du noch keines hast)
Je mehr Details du angibst, desto schneller kann dein Anliegen bearbeitet werden. Dein Vertrieb nimmt solche Fälle sehr ernst, da eine korrekte Zuordnung für Artists von zentraler Bedeutung ist. Dennoch solltest du etwas Geduld mitbringen, da diese Korrekturen je nach Plattform einige Zeit in Anspruch nehmen können.
Wichtiger Hinweis: Jeder DSP hat eigene Regeln und Prozesse. Das bedeutet, dass nicht alle Plattformen Korrekturanfragen über den Vertrieb akzeptieren. Bei iMusician funktioniert der oben beschriebene Prozess unter anderem mit: Anghami, Beatport, Google Play, Qobuz, Tidal, Apple Music, Deezer, KKBOX, Pandora, Spotify, Traxsource und Yandex.
Im Folgenden findest du einige Ausnahmen:
Spotify: Wenn es zu einer Verwechslung deiner Musik mit der eines anderen Artists kommt, kannst du das Problem selbst über dein Spotify for Artists-Profil melden, indem du das Formular zur Meldung von Inhaltsverwechslungen nutzt.
Amazon Music: Artists können eine Korrekturanfrage direkt über Amazon Music for Artists stellen, indem sie den Anweisungen in den FAQ folgen. Das Katalogteam von Amazon Music prüft den Fall und nimmt die Korrektur vor.
YouTube: Für YouTube bzw. YouTube Music ist das Korrekturverfahren etwas anders. Um einen Antrag über iMusician zu stellen, musst du folgende Informationen angeben:
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den Link zu deinem Release auf YouTube (nicht den YouTube-Music-Link),
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den Link zum falschen Kanal,
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den Link zu deinem Offiziellen Artist-Kanal oder zu deinem Themenkanal.
Wenn es sich um dein erstes Release handelt, gib bitte „Erstelle einen neuen Topic-Kanal“ an. (Weitere Details findest du in unserem entsprechenden FAQ-Artikel.)
2. Fordere deine Artist-Profile an und verifiziere sie
Falls du es noch nicht getan hast, ist das Claimen deiner Artist-Profile einer der wichtigsten Schritte – sowohl um aktuelle Probleme zu beheben als auch zukünftige zu vermeiden.
Die Verifizierung gibt dir die direkte Kontrolle über dein Artist-Profil und sorgt dafür, dass zukünftige Korrekturen deutlich schneller durchgeführt werden können. Viele Plattformen bevorzugen Anfragen von verifizierten Accounts, da sie wissen, dass diese direkt vom Artist selbst und nicht von einer dritten Partei stammen. Zusätzlich ermöglicht dir die Verifizierung, deine Releases in Echtzeit zu überwachen und Fehler bei der Zuordnung wesentlich früher zu erkennen.
Der Verifizierungsprozess ist in der Regel unkompliziert und dauert oft nur wenige Tage. Die Plattformen können dich dabei auffordern, deine Identität zu bestätigen, deine Social-Media-Konten zu verknüpfen oder deine Verbindung zur Musik über deinen Vertrieb zu verifizieren.
3. Erforderliche Profiltrennung
Wenn dein Katalog auf mehrere Profile aufgeteilt ist oder mit dem Katalog eines anderen Artists zusammengeführt wurde, musst du unter Umständen eine Profiltrennung beantragen. Genau wie in dem Fall, in dem dein Release auf dem Profil eines anderen Artists erscheint, sollte dieser Antrag in den meisten Fällen über deinen Vertrieb gestellt werden. (Siehe oben die Ausnahmen bei DSPs, bei denen du den Antrag direkt selbst einreichen kannst.)
Um deinen Katalog von dem eines anderen Artists zu trennen, wirst du in manchen Fällen aufgefordert, nachzuweisen, dass deine Musik dir als eigenständigem Artist gehört – abhängig von den Anforderungen der jeweiligen Plattform. Apple Music kann zum Beispiel einen Nachweis über soziale Netzwerke verlangen, um den Namen eindeutig zu verifizieren.
Die Plattformen prüfen deine Anfrage und trennen anschließend die Profile, sodass die Musik jedes Artists nur noch auf dem jeweils richtigen Profil angezeigt wird. Dieser Prozess kann je nach Plattform, Umfang der benötigten Nachweise, Komplexität des Falls und deinem Verifizierungsstatus zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen dauern.
Wenn du nach der vom Vertrieb genannten Zeitspanne keine Fortschritte siehst, ist es völlig in Ordnung, erneut nachzufragen. Bedenke jedoch, dass diese Prozesse eine manuelle Prüfung durch die DSP-Teams beinhalten und mehrere Schritte erforderlich sein können.
Wie du dieses Problem in Zukunft verhindern kannst
Zwar kannst du Fehler bei der Zuordnung auch dann noch beheben, wenn sie bereits passiert sind, doch es ist deutlich einfacher – und weniger stressig –, sie von vornherein zu vermeiden. Wenn du einige proaktive Schritte unternimmst, kannst du die Wahrscheinlichkeit erheblich reduzieren, dass deine Releases von Anfang an im falschen Profil landen.
1. Wähle einen eindeutigen Artist-Namen
Wir verstehen, dass die Wahl – und gegebenenfalls die Änderung – deines Artist-Namens eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Vielleicht hast du einen Namen gewählt, der perfekt zu dir passt, und der Gedanke, ihn zu ändern, nur weil jemand anderes etwas Ähnliches nutzt, klingt überhaupt nicht verlockend. Aber hör kurz zu: Ein unverwechselbarer Artist-Name ist eine der effektivsten Maßnahmen, um Zuordnungsprobleme und Profilverwechslungen zu vermeiden. Die Vorteile eines einzigartigen Namens sind klar:
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Deine Fans finden dich leichter.
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DSP-Algorithmen erkennen dein Profil korrekt.
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Deine Marke sticht hervor.
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Das Risiko von Verwechslungen mit anderen Artists wird reduziert.
Bevor du dich endgültig auf einen Namen festlegst, nimm dir Zeit für eine gründliche Recherche: Suche auf allen wichtigen Plattformen, google den Namen, überprüfe die Datenbanken der Verwertungsgesellschaften (PROs) wie ASCAP, BMI, GEMA oder PRS und sieh dir auch Social-Media-Handles und YouTube-Kanäle an.
Wenn du auf Artists mit ähnlichen Namen stößt, überlege dir Variationen, die dich abheben – etwa durch einen Ort, ein einzigartiges Wort oder eine kreative Schreibweise. So bewahrst du deine Markenidentität und machst deinen Namen gleichzeitig unverwechselbar.
„Einzelne Namen wie ‚Samuel‘ oder ‚John‘ verursachen fast immer Probleme. Deshalb ist es ratsam, ihnen etwas Einzigartiges hinzuzufügen. Außerdem profitiert ein Artist von einem unverwechselbaren Namen, wenn das Publikum online nach seiner Musik sucht“, sagt Samuel, Editorial Playlist Pitching Manager bei iMusician.
Denke daran: Dein Artist-Name ist ein zentraler Bestandteil deiner Marke. Wer von Anfang an auf Einzigartigkeit setzt, erspart sich später unzählige Kopfschmerzen.
2. Konsistente Metadaten verwenden
Wenn es um Metadaten geht, ist Konsistenz das A und O. Schreibe deinen Artist-Namen bei allen Releases, auf allen Plattformen, in allen Einsendungen beim Vertrieb und in sämtlichen Marketingmaterialien immer identisch. Das bedeutet, dass du Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung, Abstände sowie alle Sonderzeichen konsequent beibehältst.
Wenn dein Artist-Name zum Beispiel „The Wild Roses“ lautet, musst du sicherstellen, dass alle Releases exakt unter diesem Format veröffentlicht werden (vermeide Variationen wie „the wild roses“ oder „Wild Roses“). Entscheide dich klar für eine bestimmte Schreibweise deines Namens und bleibe dabei. Dasselbe gilt für Emojis oder Symbole: Wenn du sie verwendest, dann jedes Mal konsequent. Noch besser ist es jedoch, Emojis und ungewöhnliche Zeichen im offiziellen Artist-Namen zu vermeiden, da sie auf manchen Plattformen technische Probleme verursachen können.
Diese Konsistenz sollte sich nicht nur auf deinen Artist-Namen beschränken, sondern auf alle Metadatenfelder, darunter:
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Albumtitel
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Titel der Tracks
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Featured-Artist-Namen
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Kollaborationen
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Credits
Um dir die Arbeit zu erleichtern, empfiehlt es sich, einen Metadaten-Guide zu erstellen: ein einfaches Dokument, in dem du festhältst, wie dein Name, deine Titel und deine Credits immer aussehen sollen. Das mag zunächst etwas mühsam wirken, ist aber eine einfache und effektive Methode, um dauerhaft für Einheitlichkeit zu sorgen.
3. Fordere deine offiziellen Artist-Pages frühzeitig an
Warte nicht, bis ein Problem auftritt, um deine Artist-Profile zu claimen. Sobald dein erstes Release online ist, solltest du deine Seiten auf Spotify for Artists, Apple Music for Artists und allen weiteren wichtigen Plattformen claimen und verifizieren. Dieser proaktive Ansatz hilft, von Anfang an klare Zuordnungen zu schaffen und Fehlzuweisungen durch den Algorithmus zu vermeiden.
Sobald deine Profile verifiziert sind, wissen die Plattformen genau, wer du bist und wo deine Musik erscheinen soll. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit deutlich reduziert, dass neue Releases fälschlicherweise anderen Artists zugeschrieben werden – selbst dann, wenn ihr ähnliche Namen tragt. Zusätzlich erhältst du mit verifizierten Profilen Zugriff auf wertvolle Echtzeit-Analysen, Promotion-Tools, redaktionelle Features und direkte Kommunikationskanäle mit den Plattformen, die dich dabei unterstützen, deine Artist-Präsenz effizient zu verwalten.
Betrachte das Claimen deiner Profile als dein offizielles Zuhause auf den einzelnen Plattformen. Sobald alles eingerichtet ist, hat deine Musik dort einen festen und eindeutigen Platz.
4. Gib deinem Vertrieb zusätzliche Kennungen an
Moderne Vertriebssysteme greifen auf mehrere eindeutige Identifikatoren zurück, um deine Releases korrekt mit deinem Artist-Profil zu verknüpfen. Dazu gehören unter anderem ISRC- und UPC/EAN-Codes, die einzelne Tracks bzw. komplette Releases (Singles oder Alben) identifizieren. Diese Codes sind entscheidend für die Katalogintegrität, da sie DSPs helfen, Releases den richtigen Artists zuzuordnen. In der Regel werden diese Codes vom Vertrieb automatisch generiert – dennoch lohnt es sich, bei jedem Release zu prüfen, ob sie korrekt hinterlegt sind.
Einige Vertriebe, darunter auch iMusician, ermöglichen dir zusätzlich, während des Uploads offizielle Plattform-IDs zu hinterlegen. Nutze diese Option unbedingt. Durch die Angabe deiner Spotify URI, deiner Apple Music Artist ID oder anderer plattformspezifischer Kennungen wird eine direkte Verbindung zwischen deinem neuen Release und deinem bestehenden Profil hergestellt.
So funktioniert das zum Beispiel bei iMusician:
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Wenn du angibst, dass du bereits ein Artist-Profil hast, zeigt das System eine Liste mit allen passenden Artists an, sodass du das richtige Profil auswählen kannst.
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Apple Music/iTunes und Spotify zeigen zur Überprüfung den zuletzt veröffentlichten Track an, der über dieses Profil vertrieben wurde.
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Falls du noch kein Profil hast, wird automatisch eine neue Artist ID für dich erstellt.
Wenn du ein neues Release bei deinem Vertrieb einrichtest, nimm dir ein paar Minuten mehr Zeit, um alle verfügbaren Felder vollständig und korrekt auszufüllen. Gerade diese kleinen Details können den entscheidenden Unterschied machen, damit deine Musik genau dort landet, wo sie hingehört.
Trotz aller Maßnahmen gibt es jedoch keine hundertprozentige Garantie, dass ein Release nicht doch einmal im falschen Profil erscheint.
„Generell empfehle ich, mit der Planung weiterer Releases zu warten, bis die erste Veröffentlichung den korrekten neuen Artist-Profilen zugeordnet ist. Viele neue Artists reichen mehrere Releases gleichzeitig ein. Tritt beim ersten Release ein Problem auf, bleibt oft nicht genug Zeit, es zu beheben, bevor die nächsten Veröffentlichungen online gehen – vor allem, wenn die Release-Daten sehr nah beieinander liegen“, erklärt Libera, Artist & Label Relations Executive bei iMusician.
„Es ist besser, alles von Anfang an sauber einzurichten, damit die folgenden Releases reibungsloser laufen können – auch wenn es nach der Profilerstellung gelegentlich dennoch zu Problemen kommen kann“, fügt sie hinzu.
Warum Genauigkeit wichtig ist
An dieser Stelle denkst du vielleicht: „Okay, ich verstehe die technische Seite – aber ist das wirklich so wichtig, abgesehen von der offensichtlichen Frustration?“ Die kurze Antwort lautet: Ja, absolut. Die korrekte Zuordnung deines Artist-Profils wirkt sich auf fast alle Bereiche deiner Karriere aus – von deiner Marke über deine Einnahmen bis hin zur Beziehung zu deinem Publikum. Schauen wir uns die Bereiche genauer an.
Artist-Identität und Markenintegrität. Dein Artist-Profil ist mehr als nur eine Sammlung von Tracks und Alben – es ist deine digitale Identität. Wenn Fans nach dir suchen, erwarten sie, deinen gesamten Katalog an einem Ort zu finden. Werden Releases auf mehrere Profile verteilt oder unter dem Namen anderer Artists geführt, sorgt das für Verwirrung und erschwert es Hörer*innen, sich mit deinem gesamten Werk auseinanderzusetzen. Diese Zersplitterung schwächt deine Marke und lässt dich weniger professionell wirken, auch wenn dich daran keine Schuld trifft.
Tantiemen und Einnahmen. Hinzu kommt das Thema Tantiemen. Zwar verfügen die meisten großen Plattformen über Systeme, die sicherstellen sollen, dass Erlöse an die richtigen Rechteinhaber*innen ausgezahlt werden, doch falsche Zuordnungen können trotzdem zu erheblicher Verwirrung, zu Zahlungsverzögerungen und zu Unstimmigkeiten in der Abrechnung führen. Wenn deine Musik auf dem Profil einer anderen Person erscheint, erhältst du möglicherweise keine korrekten Streaming-Daten. Dadurch wird es schwieriger, dein Publikum zu verstehen und zukünftige Releases strategisch zu planen. Im schlimmsten Fall – insbesondere bei kleineren Plattformen – kann es sogar vorkommen, dass Tantiemen an das falsche Konto ausgezahlt werden.
Auffindbarkeit und Vertrauen der Fans. Schließlich spielt auch das Vertrauen deiner Fans eine zentrale Rolle. Deine Hörer*innen möchten dich direkt unterstützen. Wenn sie deine Musik streamen, hören sie nicht nur deine Songs, sondern treten auch mit dir als Artist in Verbindung. Können sie deine Musik nicht zuverlässig unter deinem Namen finden oder sind sie sich unsicher, ob ein Release tatsächlich von dir stammt, leidet diese Verbindung. Der Aufbau einer treuen Fanbase erfordert Beständigkeit, und die korrekte Zuordnung deines Namens ist ein zentraler Teil davon.
Kurz gesagt: Die korrekte Zuordnung deines Artist-Profils sichert deinen professionellen Ruf, dein Einkommen und die Beziehung zu deinen Fans. Sie ist ein wesentlicher Baustein für eine stabile, glaubwürdige und erfolgreiche Musikkarriere – und sollte entsprechend ernst genommen werden.
Fazit: Warum dein Release unter dem falschen Profil landet
Wenn du feststellst, dass dein Release auf dem falschen Artist-Profil gelandet ist, ist das frustrierend – keine Frage. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass dieses Problem sehr häufig vorkommt und sich definitiv beheben lässt.
Die wichtigsten Tipps lassen sich einfach zusammenfassen:
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Wähle einen eindeutigen Artist-Namen, wenn möglich
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Nutze einheitliche Metadaten für alle deine Releases
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Claim und verifiziere deine offiziellen Artist-Profile so früh wie möglich
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Gib deinem Vertrieb alle verfügbaren Identifikatoren, die er akzeptiert, um eine korrekte Auslieferung zu gewährleisten
Diese Maßnahmen mögen klein wirken, doch gemeinsam reduzieren sie das Risiko von Metadaten-Pannen, die zu Zuordnungsfehlern führen, erheblich.
Vor allem gilt: Sei proaktiv. Warte nicht, bis Probleme auftreten, bevor du die Kontrolle über deine Artist-Präsenz im Internet übernimmst. Die Musikindustrie von heute ist vollständig digital, was bedeutet, dass deine Metadaten genauso viel Gewicht haben wie deine Musik. Behandle sie mit derselben Sorgfalt und Konsequenz wie deine Kunst.
Deine Releases verdienen es, unter deinem Namen von deinen Fans gefunden zu werden und Teil deiner Story zu sein. Indem du deine Metadaten und Artist-Seiten kontrollierst, stellst du sicher, dass jeder Track genau dort landet, wo er hingehört. So kannst du dein Publikum vergrößern, deine Marke stärken und die Karriere aufbauen, von der du träumst.
Wenn du willst, kann ich noch eine leicht gekürzte, etwas flüssigere Version erstellen, die denselben Inhalt behält, aber noch kompakter ist. Willst du, dass ich das mache?