Das Pay-per-Release-Musikvertriebsmodell ist eine zunehmend beliebte, flexible Alternative zum etablierten Jahresabo-System, die es dir ermöglicht, Singles, EPs und Alben gegen eine einmalige Gebühr und ohne weitere Bedingungen zu veröffentlichen. Dieser umfassende Leitfaden vergleicht die Angebote der Pay-per-Release-Musikvertriebsplattformen im Jahr 2025 und hilft Ihnen bei der Auswahl des richtigen Dienstes.
Das Pay-per-Release-Vertriebsmodell funktioniert genau so, wie es klingt: Du zahlst eine einmalige Gebühr für jeden Song, jede EP oder jedes Album, das du über einen Musikvertrieb auf Streaming-Plattformen zur Verfügung stellst. Im Gegensatz zu Abo-Modellen, die monatliche oder jährliche Gebühren für unbegrenzte Releases verlangen, kannst du dank Pay-per-Release-Modellen deine Musik genau zu dem Zeitpunkt veröffentlichen, wenn du möchtest.
Dieses Modell ist vor allem für unabhängige Artists nützlich, die unregelmäßig Musik releasen. Wenn du zum Beispiel 1-2 Singles pro Jahr veröffentlichst, ist das Pay-per-Release Modell oft günstiger als ein Abo-Tarif. Das Modell ist auch ideal für diejenigen, die die volle Kontrolle über ihre Vertriebskosten behalten wollen oder denen Flexibilität wichtiger ist als alles andere.
Lies unseren Artikel, in dem wir Pay-per-Release mit Abo-Modellen vergleichen, um herauszufinden, welche Option für dich die beste ist.
Um den richtigen Vertrieb für Pay-per-Release zu finden, solltest du fünf entscheidende Faktoren berücksichtigen.
Die Transparenz der Preisgestaltung sollte dein erstes Kriterium sein. Die besten Vertriebe machen ihre Gebühren pro Release von vornherein klar, ohne zusätzliche Gebühren oder überraschende Kosten zu verschleiern. Hüte dich vor Vertrieben, die mit niedrigen Anfangsgebühren werben, aber von dir wiederkehrende Gebühren verlangen, um deine Musik online zu halten. Diese "versteckten" Kosten können die transparente, günstiger erscheinende Preisgestaltung im Laufe der Zeit übersteigen.
Kommissionen wirken sich direkt auf deine Einnahmen aus. Einige Plattformen verlangen höhere Anfangsgebühren, lassen dich aber 100% deiner Tantiemen behalten, während andere niedrigere Anfangskosten verlangen, dafür aber laufende Kommissionen kassieren. Berechne die langfristigen Auswirkungen auf der Grundlage deiner erwarteten Streaming-Zahlen und Einnahmeziele.
Zusätzliche Features können den Erfolg deines Releases erheblich steigern. Wenn du mehr Menschen erreichen möchtest, solltest du nach Plattformen Ausschau halten, die Promotion-Tools, Musik-Smartlinks, redaktionelle Playlist-Pitching-Services, YouTube Content ID und detaillierte Analysen anbieten. Wenn du nicht planst, deine Releases zu promoten (oder die Tools anderer Anbieter nutzen möchtest), ist es sinnvoller, nach der günstigsten Option zu suchen.
Die globale Reichweite eines Vertriebs bestimmt, wie weit deine Musik verfügbar ist, sowohl in Bezug auf Plattformen als auch auf Regionen. Um sicherzustellen, dass deine Musik so weit wie möglich verbreitet wird, solltest du dir die Zeit nehmen, den Katalog der Streaming- und Download-Dienste des jeweiligen Vertriebs zu prüfen.
Weitere wichtige Faktoren sind die Qualität des Supports, die Zuverlässigkeit der Plattformen und der Ruf des Vertriebs in der Musikbranche.
Nachdem wir nun die wichtigsten Punkte angesprochen haben, die es zu beachten gilt, möchten wir sechs Musikvertriebe und ihre Pay-per-Release-Angebote miteinander vergleichen.
iMusician zeichnet sich dadurch aus, dass es zwei Pay-per-Release-Optionen - Starter und Rockstar - und drei Abo-Tarife anbietet. So können Artists ganz flexibel ein Vertriebsmodell wählen, das am besten zu ihrem Release-Plan, ihrem Budget und ihren Bedürfnissen passt.
Starter ist ideal für diejenigen, die ihre Musik auf mehr als 200 Plattformen veröffentlichen möchten und dabei völlige Flexibilität und Kontrolle über ihre Ausgaben behalten möchten, ohne sich an ein Abo zu binden. Eine einfache Einmalgebühr für jede Single, EP oder jedes Album macht das Veröffentlichen von Musik ganz einfach. Die Kommission auf Tantiemen liegt bei 10 %. Nach der Veröffentlichung fallen keine weiteren Kosten an. Sobald deine Musik online ist, bleibt sie dauerhaft auf Streaming-Plattformen verfügbar. Du kannst auch eine Release Page erstellen, um dein neues Projekt zu promoten.
Rockstar ist die kommissionsfreie Pay-per-Release-Option von iMusician und die beste Wahl für etablierte Artists, denen ihre Einnahmen ebenso wichtig sind wie ihre Unabhängigkeit. Einmal hochgeladen, bleibt dein Release dauerhaft online und du behältst 100% deiner Tantiemen für immer. Außerdem erhältst du Zugang zu wertvollen Promotion-Tools, darunter Release Pages, Pre-Save-Kampagnen zum Aufbau von Dynamik, redaktionelles Pitchen für Playlists und YouTube Content ID.
Wenn du dich entscheidest, häufiger zu releasen, kannst du jederzeit auf ein Jahresabo von iMusician upgraden. Diese Flexibilität nimmt dir den Druck, das "falsche" Modell zu wählen, und ermöglicht es dir, deine Vertriebsstrategie mit dem Fortschreiten deiner Musikkarriere anzupassen.
CD Baby ist als Pionier des Pay-per-Release-Modells bekannt und hat sich bei Indie-Artists weltweit einen guten Ruf erworben. Das Unternehmen hat enge Beziehungen zu zahlreichen digitalen Dienstleistern und bringt deine Musik auf mehr als 150 Streaming-Plattformen.
CD Baby verlangt $9,99 pro Single und $14,99 pro Album, eine Kommission von 9% auf alle Streaming- und Download-Tantiemen und keine zusätzlichen Abo-Gebühren. Neben dem Online-Vertrieb bietet CD Baby auch den physischen Vertrieb, Sync-Lizenzen, YouTube Content ID und Tools zur Musikpromo an.
Der ausschließliche Fokus auf Pay-per-Release kann jedoch für Künstler*innen, die in Zukunft auf einen Abo-Tarif umsteigen wollen, eine Einschränkung darstellen. Außerdem werden Anfragen für Offizielle Youtube Artist Channels (OACs) nicht mehr bearbeitet.
LANDR ist vor allem für die Kombination von Audio Mastering und globalem Vertrieb bekannt und ermöglicht es Artists, ihre Musik auf über 150 Plattformen hochzuladen. Für das Release einer Single über das Pay-per-Release-Modell zahlst du $7. Der Upload eines Albums kostet $15.
LANDR erhebt eine Kommission von 15% auf Tantiemen. Artists, die das Pay-per-Release-Modell nutzen, können nicht 100% ihrer Einnahmen behalten. Außerdem wird jeden Monat eine Verwaltungsgebühr von bis zu 0,50 USD von deinen Tantiemen abgezogen. Schließlich bietet LANDR im Rahmen des Pay-per-Release Tarifs keinen Zugang zur YouTube Content ID und scheint keine zusätzlichen Tools und Features für die Promotion von Musik anzubieten.
RouteNote bietet sowohl kostenlosen als auch kostenpflichtigen Vertrieb auf über 400 Plattformen an und ist damit für alle zugänglich, unabhängig davon, wie viel Geld sie ausgeben können.
Der Free-Tarif von RouteNote ist für diejenigen geeignet, die gerade erst anfangen. Artists können ihre Tracks kostenlos hochladen und die Vertriebsdienste nutzen. Allerdings fällt eine Kommission in Höhe von 15% an, die von den Streaming-Einnahmen abgezogen wird.
Mit der Premium-Tarifstufe von RouteNote können Artists eine Single für $10, eine EP für $20 oder ein Album für $30 hochladen und dabei 100% ihrer Tantiemen behalten. Dieser Tarif gewährt vollen Zugang zu einer Vielzahl von Tools, darunter YouTube Content ID, Musik-Smart-Link-Kampagnen, Pre-Save-Kampagnen und weitere Features.
Der Premium Tarif ist allerdings mit einer jährlichen Verlängerungsgebühr von $9,99 pro Release verbunden. Wenn du die jährliche Zahlung für ein Release verpasst, verschiebt RouteNote ihn in den Free-Tarif und berechnet eine Kommission von 15% auf deine Tantiemen. Für diejenigen, denen ihre Einnahmen wichtig sind, kann das mit der Zeit teuer werden.
EmuBands konzentriert sich auf den einfachen Vertrieb und bietet drei Pay-per-Release-Optionen sowie einen Premium-Tarif für diejenigen, die ein Modell mit unbegrenzten Releases bevorzugen.
Beim Pay-per-Release-Modell von EmuBands werden 15€ für jeden Track und 30€ für jedes Bundle (2-20 Tracks) berechnet. Während für den Basic Tarif keine wiederkehrenden Gebühren anfallen, müssen Artists der anderen beiden Tarifstufen zusätzlich zu den einmaligen Zahlungen für jeden Release wiederkehrende Jahresgebühren entrichten (35€/Jahr bei Plus, 70€/Jahr bei Pro).
Bei allen Tarifstufen können Artists 100% ihrer Tantiemen behalten, aber die Tarifstufen Basic und Plus sind mit gewissen Einschränkungen verbunden. So bieten sie zum Beispiel keinen Zugriff auf Features wie YouTube Content ID, Playlist-Pitching, Musik-Smartlinks oder die Möglichkeit, einen YouTube OAC zu claimen. Außerdem vertreibt EmuBands nur an 58 Plattformen und ist damit in seiner (globalen) Reichweite begrenzt.
Im Jahr 2025 bieten Musikvertriebe mit Pay-per-Release-Modellen unabhängigen Artists mehr Möglichkeiten als je zuvor. Bei der Wahl der richtigen Option kommt es darauf an, deine Prioritäten, dein Budget und deine langfristigen Ziele zu berücksichtigen.
Lege zunächst fest, ob du einen günstigen Zugang zum Online-Vertrieb möchtest oder deine Einnahmen maximieren willst. Wenn du ein kleines Budget zur Verfügung hast, solltest du den Free-Tarif von RouteNote oder den Starter-Tarif von iMusician in Betracht ziehen. Wenn deine Einnahmen im Vordergrund stehen, profitierst du am meisten von einer Tarifstufe ohne Kommission, wie z.B. dem Rockstar-Tarif iMusician oder einer der Optionen von EmuBands, bei denen du 100% der Tantiemen dauerhaft behalten kannst.
Auch die Häufigkeit deiner Releases spielt eine Rolle: Pay-per-Release funktioniert perfekt für 1-4 Releases pro Jahr. Wenn du jedoch häufig releast, können Abo-Modelle langfristig kosteneffizienter sein, es sei denn, völlige Unabhängigkeit ist deine oberste Priorität.
Bevor du eine Entscheidung triffst, solltest du das Kleingedruckte genau lesen, um versteckte Kostenfallen zu vermeiden. Manche Plattformen verlangen zum Beispiel zusätzliche Gebühren für wichtige Dienste wie UPCs oder ISRCs. Ein anderes Beispiel: Wenn du deine Einnahmen in den Vordergrund stellst, ist eine teurere, aber kommissionsfreie Tarifstufe in der Regel die bessere Option, auch wenn sie durch die Vorabgebühr weniger kosteneffizient erscheint.
Schließlich solltest du bedenken, dass die Kosten für die Veröffentlichung einer Single im Jahr 2025 weit über den Vertrieb hinausgehen und sich schnell summieren können, wenn du nicht vorbereitet bist. Das gilt auch für andere Releases, wie z.B. Alben und EPs. Achte also darauf, dass die von dir gewählte Plattform mit deinem Release-Plan, deiner Promotion-Strategie sowie deinem langfristigen Budget und deinen Zielen übereinstimmt.
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