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Musik für Millennials

  • 07 August 2014, Donnerstag
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An artist on stage singing into a microphone

MusikerInnen sind permanent damit beschäftigt, sich eine engagierte Fanbase aufzubauen. Die Art und Weise, wie du das anstellst, hat sich durch das Internet und die sozialen Medien über das letzte Jahrzehnt hinweg drastisch verändert. Am spannendsten ist es, junge Fans (auch bekannt als „Millennials“) zu beobachten, denn sie sind musikalisch gesehen in einer komplett anderen Hör-Umgebung groß geworden als alle Generationen vor ihnen. MTV hat 2012 eine Studie durchgeführt, um zu überprüfen, wie diese Fans funktionieren. Wir schauen uns an, was für Arten von Millennial-Fans es so gibt und was du tun kannst, damit sie dich lieben.

„Music to The M Power“: 7 Punkte, die man beachten sollte:

wie Hypebot und viacom berichteten, hat MTVs Studie 7 wesentliche Beobachtungen über die Hörgewohnheiten von Millennials offengelegt:
  1. Null-Distanzierung: es wird erwartet, dass KünstlerInnen in den sozialen Medien rund um die Uhr erreichbar sind und persönliche Momente mit den Fans teilen.
  1. KünstlerIn als Freund oder Freundin: 75% der Millennials sagten, sie fühlten eine stärkere Verbindung zu den MusikerInnen, die offen damit umgehen, wer sie wirklich sind, 53% der Fans sagten, je mehr ein/e KünstlerIn teile, desto verbundener fühlten sie sich mit dem/der KünstlerIn und 91% sagten, dass es ok ist, wenn ein/e KünstlerIn Fehler hat – das mache sie menschlich und sympathisch.
  1. Der tägliche Feed: Fans erwarten, dass KünstlerInnen die jeweiligen Social-Media-Kanäle auf die entsprechende Weise nutzen. Facebook gilt als „offiziellste“ Informationsquelle, was Konzertdaten, Ankündigungen etc. betrifft, während Twitter dazu da ist, alles unmittelbar und detailliert widerzugeben. Instagram bietet Fans die Möglichkeit, die Welt durch die Augen der KünstlerInnen zu sehen und Tumblr gilt als die intimste Variante, bei der man Einblick in die Seele des/r KünstlerIn erhält.
  1. Co-Kreation: Fans wollen via Social Media mit den KünstlerInnen zusammenarbeiten können, indem sie ihre eigenen Parodien oder Cover machen und von den KünstlerInnen ein positives Feedback dazu erhalten.
  1. Musik auf zufälliger Wiedergabe: 85% der Millennials stimmten überein, dass es „cooler ist, verschiedene Musikstile zu hören und nicht nur ein Genre“. Fans tragen keine Kämpfe mehr aus, so wie in den 60ern die Mods gegen die Rocker – sie mögen verschiedene Genres und speichern und teilen auf ihren iTunes-Konten und Wiedergabelisten Musik aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Epochen.
  1. Sich verkaufen? So was gibt's nicht: Millennials verstehen, dass KünstlerInnen heutzutage verschiedene Einkommensquellen brauchen, um ihren Beruf ausüben zu können. Solange die Marke zu Image und Integrität des/der KünstlerIn passt, scheint dies eine akzeptierte Möglichkeit, etwas ins Laufen zu bringen und wird nicht als „Sich-Verkaufen“ abgewertet.
  2. Musik zu kaufen ist eine symbolische Patronage: die Millennial-Fans sind in einer Zeit groß geworden, in der sie für Musik, die sie hörten, nicht mehr zu bezahlen brauchten. Die Industrie arbeitet hart daran, neue Modelle zu erarbeiten, die die Technologie unterstützen und gleichzeitig sicher stellen, dass die KünstlerInnen bezahlt werden. Millennials schätzen das zwar, wenn sie nur den/die KünstlerIn genug lieben, aber 68% der Fans sagten, dass sie lediglich aus Respekt für den/die KünstlerIn für Musik bezahlen, dass sie aber eigentlich finden, Musik sollte nichts kosten. 81% sagten, je verbundener sie sich mit dem/der KünstlerIn fühlen, desto eher kaufen sie auch die Musik.

Was heißt das?

Es ist an der Zeit, etwas Authentizität und Freigiebigkeit ins Spiel zu bringen. Laut einem Bericht von MusicClout ist gerade nicht der richtige Moment für Zurückhaltung und Geheimniskrämerei. KünstlerInnen können sich darin verheddern, cool wirken oder soviel Profit wie möglich herausschlagen zu wollen, aber im Grunde befindet sich die Branche an einem Punkt, an dem echte Interaktion und gegenseitige Wertschätzung dir zu den besten langfristigen Fans verhelfen werden.

Wie machst du das?

  1. Spamme die Leute nie zu: Mailing-Listen und soziale Medien wie Facebook, Twitter, Instagram und Tumblr sind wichtige Mittel, um mit deinen Fans zu interagieren, sie über Neuigkeiten und Tourdaten auf dem Laufenden zu halten. Du solltest deine Kommunikation persönlich halten. Auch wenn du bei einem Major bist – schreibe weiter eigene Nachrichten und versuche, dass deine Online-Stimme so nah wie möglich an dir und deiner künstlerischen Ästhetik dranbleibt. Du brauchst keinen Marketing-Manager, der alle deine Updates formuliert. Fans finden es nicht schlimm, wenn du Rechtschreibfehler machst oder seltsame Sachen schreibst, ihnen ist nur wichtig, dass du es bist.
  1. Gib ein bisschen Content her: wie MTVs Studie gezeigt hat, sind Fans heutzutage bereit, für Musik zu bezahlen, weil sie die KünstlerInnen, die sie lieben, respektieren und nicht aus einem Pflicht- oder Schuldgefühl heraus. Das bedeutet, dass du dir die Zuneigung der Fans verdienen musst. Sei also nicht knauserig, besonders nicht am Anfang deiner Karriere. Wenn du deinen Fans kostenlos ein paar Downloads anbietest, Videos oder ein bisschen Merchandise, dann wirst du später davon profitieren. Das wird sie motivieren, deine Musik mit ihren Freunden zu teilen und auf lange Sicht helfen sie dir so, Geld zu verdienen.
  1. Schaffe schöne Erlebnisse und Momente: Fans von heute funktionieren auf einer sehr visuellen und persönlichen Ebene. Wer möchte, kann deine Musik längst online finden und deine Videos auf Youtube, also solltest du mehr machen und mehr anbieten können. Lass deine Fans nah an dich heran, lass sie dich kennenlernen, triff sie hinter der Bühne und lass sie Momente dokumentieren und mit ihren Freunden teilen. Versuche, alle deine Gigs unterschiedlich zu halten und gestalte jedes Mal ein anderes Erlebnis. Biete viele verschiedene Belohnungen, Downloads und Bilder an, damit dein Erlebnis-Cocktail so verführerisch und einzigartig wie nur möglich wird. Wenn du einem Fan einen unvergesslichen Abend bereitest, wird er dir immer treu sein – Steve Rennies erstes Rolling-Stones-Konzert beispielsweise hat ihn derart beeindruckt, dass er sich auf ewig in die Band verliebte und dass er von diesem entscheidenden Moment an in der Musikbranche arbeiten wollte!

Das Wichtigste ist, dass du eine persönliche Verbindung schaffst und dich mit deinen Fans anfreundest. Dank Social Media ist das heute einfacher denn je. Auch wenn der Gedanke einem Angst machen kann, dass Millennials meinen, Musik solle kostenlos zur Verfügung stehen, gibt es genügend Anzeichen dafür, dass Musik noch immer als eine Kunstform anerkannt wird, für die es sich Geld auszugeben lohnt – wenn es dir gelingt, deine Fans auf die richtige Art und Weise anzusprechen. Bleib' dir treu und bleib' dran!

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