Crowdfunding für Musiker: 7 Schritte zum Erfolg
- Guillaume – Marketing Musical
- 21 September 2017, Donnerstag
von Guillaume - Marketing MusicalCrowdfunding-Kampagnen sind eine exzellente Möglichkeit, die nächsten Karriereschritte von Musikern zu finanzieren.Auch bekannt als „Schwarm-Finanzierung“, ist das Ziel dieser Methode, unabhängigen Organisationen wie etwa Startups oder Musikgruppen eine Finanzierung durch eine große Menge Geldgeber zu ermöglichen.
Seitdem vor ein paar Jahren dieses Prinzip entstanden ist, wächst es stetig und schnell, sodass mehr und mehr Musiker sich zu dem Schritt entschließen und eine eigene Crowdfunding-Kampagne wagen. Wir haben schon alle Arten von Kampagnenzielen gesehen, bei denen es irgendwie um Musik geht: Produktion von Merchandising, von Musikvideos oder gar der Finanzierung von ganzen Touren.Tatsächlich gibt es auch keine Obergrenze von dem, worum du bitten kannst, so lange deine Fanbase dabei mitgeht. Doch dafür ist es wichtig, planmäßig Schritt für Schritt vorzugehen, um deine Fundraising-Kampagne zum Erfolg zu führen.
Befolge diese 7 Schritte, damit deine Kampagne ein Erfolg wird!
1. Crowdfunding verstehen
Wenn du denkst, dass es reicht, sich auf einer Crowdfunding-Plattform anzumelden, und dein Projekt damit schon in trockenen Tüchern ist, hast du dich leider ganz schön geschnitten (Autsch.) Ohne Fans und irgendeine Form von Öffentlichkeit kommst du nicht weit. Es sind die, die dein Tun verfolgen und wertschätzen, die deine Kampagne am wahrscheinlichsten anschieben.Es ist nicht einfach, die Größe deines Publikums, ihre Loyalität und ihre Bereitschaft, sich finanziell zu beteiligen, einzuschätzen. Deswegen musst du mit einigen Unbekannten rechnen.
- Wie viele Freunde und Follower hast du in den sozialen Netzwerken?
- Wie viele Leute kommen zu euren Konzerten?
- Wie groß ist deine/eure Mailing-Liste?
- Wie hoch schätzt du das durchschnittliche Budget deiner Fans ein?
- Reagieren sie gut auf dich und deine Ansprache?
All diese Daten ermöglichen dir eine genauere Vorstellung von dem, was du von einer Crowdfunding-Kampagne erwarten kannst.Viele Künstler, auch bekanntere, scheitern daran, ihr gesetztes finanzielles Ziel zu erreichen, oftmals weil sie den Hals nicht voll kriegen können oder eine falsche Vorstellung von ihrer Fanbase haben. Versäume also nicht, dich bei der Planung gut vorzubereiten.
2. Plattform auswählen
Crowdfunding ist in, weswegen immer mehr Plattformen mit ihren eigenen Besonderheiten entstehen. Deswegen gilt es, zwischen Plattformen wie Kickstarter, Indiegogo, Ulule oder Kisskissbankbank, abzuwägen und ihre jeweiligen Vorteile und Charakteristika gegeneinander abzuwägen.
Es ist deine Aufgabe, dich über die Kosten der jeweiligen Plattformen (Gebühren, Transaktionskosten) zu informieren, ebenso auch wie ihre Einschränkungen, dort erfolgreichste Projektarten, ihre Nutzerbasis, die Reputation, die zur Verfügung stehenden Tools und ihre Nutzerfreundlichkeit. Am Ende können solche Fragen auch über Endform und Zielsetzung deiner Kampagne entscheiden.
3. Ziele setzen
- Wie viel Geld benötigst du?
- Wie viel musst du dafür im Vorfeld aufwenden?
- Wie groß ist das benötigte Gesamtbudget unter Einbeziehung aller Kosten, die mit der Kampagne einhergehen (Gebühren, Steuern, Belohnungen, Sicherheitspuffer etc.)?
So wie du deine Fanbase einschätzt: Ist dieses Ziel realistisch? Auch wenn es für deine Karriere wichtig ist, bleib lieber erst mal bescheiden, wenn es deine erste Kampagne ist und du nicht weißt, wie sie von deinen Fans angenommen wird. Es wäre mehr als dämlich, wenn du eine Crowdfunding-Aktion startest und du dich im Endeffekt wegen falscher Kalkulation für sie verschuldest!
4. Dankeschöns auswählen
Es ist essenziell, eine große Bandbreite an Dankeschön-Artikeln anbieten zu können, die die ganze Spanne von 5 € bis 1.000 € abdecken sollten. Tatsächlich solltest du von vorneherein daran denken, dass deine Fans keine homogene Einheit sind. Die meisten steuern wohl gerne einen kleinen Anteil zum großen Ganzen bei, während es auch welche gibt, die sich das volle VIP-Treatment gönnen.
Biete ruhig eine bunte Mischung aus traditionellen wie auch ausgefallenen Dankeschöns an, um alle zufrieden zu stellen: CDs, Vinyl, limitierte Sondereditionen, Downloads, ein Dinner, ein Telefongespräch oder eine Skype-Session mit der Gruppe, eine Musikstunde, ein personalisierter Song, Blätter mit handgeschriebenen Texten, Privatkonzerte, signierte Instrumente usw.
5. Kampagne planen
- Wie lange wird deine Kampagne gehen?
- Wie hältst du sie währenddessen im Gespräch?
- Was kostet dich das?
- Was brauchst du dafür?
- Wie lange dauert es, bis du all das bereit hast?
In dieser 5. Phase ist es notwendig, deinen Kommunikationsplan zu erstellen und darin festzuhalten, welche Inhalte du wann über welchen Kanal spielen willst. Ein Fehler, den du vermeiden solltest, wäre, dass du deine Kampagne nur zu Anfang und gegen Ende bewirbst. Indem du den gesamten Kampagnenzeitraum vorausplanst, bereitest du Maßnahmen vor, die ein konstantes Interesse aufrecht erhalten, selbst während der schleppenden Phase der Kampagne. Bedenke also Folgendes im Vorfeld:
- Frischen, originalen Content über den gesamten Aktionszeitraum hinweg. Das könnten etwa neue Dankeschöns sein, neue Videos, neue Ausschnitte aus dem Demo für dein Album, etc.
- Deinen E-Mail-Verteiler und ggf. Untergruppen
- Deine Social-Media-Aktivitäten zu jeder Phase
- Deine Pressemitteilungen und Updates sowie Kontakte zu Bloggern und Medienvertretern
6. Kampagne aufsetzen
Damit deine Kampagne maximale Wirkung zeigt, brauchst du hochwertiges Promo-Material: Ein Pitch-Video, professionelle Fotos, die vollständige Beschreibung und die bestmögliche Online-Präsenz auf neuestem Stand (auf Facebook, Twitter, Instagram und deiner offiziellen Website). Diese Faktoren sind essenziell, schließlich sind das die Mittel, mit denen du dein Vorhaben an deine Fans heranträgst.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass du wirklich große Mühe auf deine Kommunikation aufwendest, um ein hochwertiges Ergebnis zu erhalten, welches inhaltlich klar und unterhaltsam ist und zu deiner Markenidentität passt. Um das zu erreichen, versetze dich in deine Fans hinein. Ob sie am Ende ihre Kreditkarte zücken, hängt schließlich stark von dem ab, was sie im Gegenzug dafür erwarten können.
Dem Video fällt hierbei eine besonders wichtige Rolle zu. Versuche, damit alle Fragen zu deiner Kampagne zu beantworten und ein klares Bild zu vermitteln: Wer bist du, was ist deine Geschichte, warum diese Kampagne, welche Belohnungen und Dankeschöns kannst du geben, den konkreten Aufruf zur Unterstützung, und so weiter. Versuche, es so prägnant, unterhaltsam und informativ wie nur irgendwie möglich zu gestalten.
7. Kommunikation über die Kampagne – vorher, währenddessen und danach
Über die ganze Dauer deiner Crowdfunding-Aktion hinweg ist es wichtig, deine Unterstützer und Fans auf dem Laufenden zu halten.Sie sind deine Gönner und Unterstützer, also sollte es selbstverständlich sein, dass du sehr offen zu ihnen bist (was deine Budget-Kalkulationen, Zeitpläne, Partner etc. betrifft) und sie zumindest über neue Entwicklungen informierst.
Dein Hauptanliegen ist nicht, das Geld deiner Fans einzusammeln, damit ins Studio zu rennen und dein Album zu machen, es geht darum, zu ihnen eine stärkere wechselseitige Beziehung aufzubauen als jemals zuvor. Damit deine Kampagne gut anläuft, brauchst du die Hilfe deines gesamten Umfelds, das bedeutet:
- Du selbst und die Mitglieder deiner Gruppe
- Deine Freunde, deine Liebsten, die Familie und enge professionelle Kontakte
- Deine Fanbasis und auch deren Netzwerke
- Die breite (Medien-)Öffentlichkeit
Denk daran, den Fortschritt deiner Kampagne täglich zu überwachen, um festzustellen, was nicht funktioniert und das zu beheben. Sei nahbar und geh auf die Äußerungen deiner Fans ein.
Was auch immer am Ende herauskommt, vergiss nicht, deinen Fans und Followern von nah und fern deine Dankbarkeit auszudrücken. Sie würden ungern das Gefühl haben müssen, dass du ihre Zuneigung als gegeben voraussetzt und eure Beziehung ein bloßer Geldtransfer ist. Zeig dich als Mensch und beweise Nahbarkeit, auch zu Zeiten, wenn du nicht direkt auf sie angewiesen bist.