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Deezer-Studie: 97% können KI-generierte Musik nicht von menschlich produzierten Tracks unterscheiden

  • Michele
  • 18 November 2025, Dienstag
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Deezer-Logo mit pinkem Herz-Symbol links, blaue digitale Wellenformen und Kreise rechts, dunkler Hintergrund mit weißen Kopfhörern.

Einer Deezer-Studie zufolge konnten 97% KI-generierte Musik nicht von menschlich produzierten Tracks unterscheiden. Lies weiter, um mehr über die Deezer-Studie sowie Meinungen zu KI in der Musik, Beispiele aus der Praxis und praktische Tipps zur Erkennung von KI-generierter Musik zu erfahren.

KI-generierte Inhalte: Realismus, Risiken und menschliche Anfälligkeit

Es gibt viele Bedenken bezüglich künstlicher Intelligenz und ihrer immer ausgefeilteren Fähigkeiten. Eine der Hauptsorgen dreht sich um ihre wachsende Fähigkeit, die Realität überzeugend zu imitieren.

Nehmen wir zum Beispiel Videoinhalte. Im September 2025 veröffentlichte OpenAI Sora 2, ein Modell, das in der Lage ist, KI-generierte Videos zu produzieren, die realistischer als je zuvor aussehen. OpenAI erklärt: "Sora 2 ist in der Lage, Dinge zu tun, die für frühere Modelle zur Videogenerierung außergewöhnlich schwierig und in einigen Fällen sogar unmöglich sind: Olympische Gymnastikübungen, Rückwärtssaltos auf einem Paddelbrett, die die Dynamik von Auftrieb und Steifigkeit genau modellieren, und dreifache Achsen, während sich eine Katze festhält." Außerdem können User reale Elemente in Sora 2 platzieren, darunter Menschen, Tiere und Gegenstände.

Das Potenzial für drastische Konsequenzen ist deutlich. Je überzeugender KI-generierte Inhalte werden, desto einfacher ist es für böswillige Akteure, falsche, aber glaubwürdig wirkende Informationen zu verbreiten. Dazu können beispielsweise Falschmeldungen gehören, die von Menschen erstellt werden, die es unterhaltsam finden, andere in die Irre zu führen. Es kann aber auch politische Propaganda umfassen, die polarisieren und täuschen soll.

Ein weiteres Problem ist, dass Menschen oft ihre eigene Fähigkeit überschätzen, Fehlinformationen zu erkennen. Forscher*innen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung haben dies in einer umfangreichen Studie bestätigt. Ihre Ergebnisse zeigen "keinen signifikanten Einfluss von Bildung auf die Fähigkeit von Menschen, zwischen echten und falschen Informationen zu unterscheiden. Das widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass Menschen mit höherer Bildung weniger anfällig für Fehlinformationen sind, zumal höhere Bildung uns kritisches Denken lehrt." Dieselbe Studie zeigt auch, dass jüngere Menschen eher auf falsche Informationen hereinfallen, obwohl sie als "digital natives" gelten.

Die Studie konzentriert sich zwar nicht speziell auf KI (was bedeutet, dass wir ihre Ergebnisse nicht direkt auf KI-generierte Inhalte anwenden sollten), aber sie erinnert uns an eine wichtige Tatsache: Jede*r einzelne von uns kann auf Informationen hereinfallen, die echt erscheinen.

Neue Deezer-Studie enthüllt: 97% der Teilnehmenden konnten KI-generierte Tracks nicht von menschlich produzierten Tracks unterscheiden

Wenn es um KI geht, verstärkt eine aktuelle Umfrage von Deezer und Ipsos die Bedenken hinsichtlich der Unterscheidung zwischen echten und KI-generierten Inhalten. Die Studie wurde in acht Ländern mit 9.000 Personen durchgeführt, um ihre Einstellungen und Wahrnehmungen bezülich KI in der Musik besser zu verstehen. Die Teilnehmenden wurden gebeten, sich drei Tracks anzuhören, von denen nur einer von Menschen produziert wurde. Danach sollten sie entscheiden, welche Tracks vollständig von KI generiert wurden, und welche nicht. Die Ergebnisse sind besorgniserregend: 97% der Befragten gaben falsche Antworten.

Deezer erklärt: "Eine Mehrheit (71 %) der Befragten war von diesen Ergebnissen überrascht und mehr als die Hälfte (52 %) fühlte sich damit unwohl, dass sie die Tracks nicht voneinander unterscheiden konnten," Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie leistungsfähig KI in einer so kurzer Zeit geworden ist. Sie betonen auch, wie wichtig es ist, die eigene Fähigkeit, KI in der Musik (wie auch in jedem anderen Medium und Format) zu erkennen, nicht zu überschätzen.

Wie schwierig es sein kann, KI-generierte Inhalte zu erkennen, zeigt sich bereits in der realen Welt. Ein eindrucksvolles Beispiel ist The Velvet Sundown, eine Band, die komplett von KI erschaffen wurde, von ihrer Musik über ihre Hintergrundgeschichte bis hin zu ihren Bildern. Laut The Guardian stritt die Band die Behauptungen zunächst mehrfach ab, bevor sie schließlich zugab, dass sie von einer KI erschaffen wurde. Ein Reddit-User schrieb: "Ich schäme mich, dass ich mir letzte Woche 'Floating on Echoes' angehört habe. Es war in meinem Discover Weekly auf Spotify und hörte sich gut an. Es kann nicht sein, dass Spotify diesen Song mehr promotet als echte aufstrebende Künstler*innen (...). "Die Story zeigt, wie viel KI leisten kann und wie leicht es für Inhalte ist, überzeugend echt zu wirken.

Die Einstellung der Teilehmenden zu KI-generierter Musik

Nachdem sie die Fähigkeit der Menschen untersucht hatten, echte Musik von KI-generierten Inhalten zu unterscheiden, schauten sich Deezer und Ipsos die Einstellung der Teilnehmer zu KI in der Musik an. Der Studie zufolge glauben 51%, dass KI in den nächsten zehn Jahren eine wichtige Rolle in der Musikproduktion spielen wird, und viele erwarten, dass ihr Einsatz zu mehr qualitativ minderwertiger, generisch klingender Musik auf Streaming-Plattformen führen wird.

Darüber hinaus geben 45% der Musikstreaming-User an, dass sie vollständig KI-generierte Musik auf ihrer Plattform herausfiltern möchten, während 40% sagen, dass sie solche Tracks überspringen würden, ohne sie anzuhören, wenn sie auf sie stoßen würden. 80% sind der Meinung, dass KI-generierte Musik für User klar gekennzeichnet sein sollte, und 52% sind der Meinung, dass sie nicht in den Charts enthalten sein sollte.

Das Urheberrecht ist nach wie vor ein wichtiges Thema für Artists und Labels, und Teilehmende sind sich einig, dass Fairness gegenüber den Urheber*innen wichtig ist. So sind 65% der Befragten der Meinung, dass es Unternehmen nicht erlaubt sein sollte, urheberrechtlich geschützte Musik zu verwenden, um ihre KI-Modelle zu trainieren. 73% halten es für unethisch, wenn KI-Unternehmen urheberrechtlich geschütztes Material verwenden, um neue Musik zu generieren, ohne Artists nach ihrer Erlaubnis zu fragen.

Aus finanzieller Sicht sind 70 % der Meinung, dass vollständig durch KI generierte Musik den Lebensunterhalt aktueller und zukünftiger Musiker*innen bedroht, während 69 % der Meinung sind, dass Auszahlungen für durch KI generierte Tracks niedriger sein sollten.

10 Tipps zum Erkennen von KI-generierter Musik

The Velvet Sundown zeigt, wie schwierig es sein kann, KI-Musik zu erkennen, insbesondere, wenn eine vollständige Hintergrundgeschichte und Bilder die Musik real erscheinen lassen. Es gibt aber auch praktische Schritte, die wir alle unternehmen können, um unsere Erkennungsfähigkeiten zu verbessern.

  1. Übe dich in Achtsamkeit. Achte genau darauf, was du dir anhörst, ob sich etwas unnatürlich anhört oder einfach nicht das Gefühl vermittelt, das du von einer menschlichen Darbietung erwarten würdest.

  2. Überprüfe die Herkunft des Tracks. Sieh dir die Artists, ihre Release-Historie und den Kontext an. Vollständig KI-generierte Artists haben oft nur eine minimale oder inkonsistente Hintergrundgeschichte.

  3. Achte auf das Labeling. Plattformen wie Deezer beginnen damit, KI-generierte Musik zu labeln. Achte immer auf offizielle Hinweise.

  4. Achte auf Muster in der Popularität. Wenn Tracks oder Bands sehr schnell sehr viele Streams generieren, ohne dass sie besonders bekannt sind, könnte es sich um KI-generierte Inhalte handeln, die von Bots geboostet werden.

  5. Untersuche das Bildmaterial. Album-Cover, Promo-Bilder oder Bandfotos können viele Hinweise geben. KI-generierte Bilder besitzen oft Fehler, sind übermäßig poliert oder etwas uneinheitlich.

  6. Nutze das Feedback der Community. In Foren, sozialen Medien und Rezensionen wird oft über verdächtige oder KI-generierte Tracks diskutiert. Wenn mehrere Leute darauf hinweisen, lohnt es sich, der Sache nachzugehen.

Zusammengefasst: Die Auswirkungen von KI verstehen

Der Aufstieg von KI in kreativen Bereichen wirft immer wieder Fragen über Authentizität, Fairness und die Rolle der menschlichen Kunst in einer zunehmend automatisierten Welt auf. Die Deezer-Studie sowie Beispiele aus der Praxis zeigen, wie schwierig es geworden ist, KI generierte Musik von menschlich produzierten Tracks zu unterscheiden - und dass wir alle anfällig dafür sind, in die Irre geführt zu werden.

Mit den Fortschritten der KI wird die Grenze zwischen echten und künstlich erzeugten Inhalten immer mehr verschwimmen. Aufmerksam zu sein, genau hinzuhören und die verfügbaren Tools zu nutzen, sind die wichtigsten Methoden, um sich in dieser sich entwickelnden Landschaft zurechtzufinden. Gleichzeitig liegt ein Großteil der Verantwortung für den Schutz von Artists und Hörer*innen sowie für die Wahrung der Transparenz bei den Plattformen.

Deezer ist ein gutes Beispiel für eine Plattform, die diese Verantwortung ernst nimmt. Zwar verbietet Deezer KI-generierte Musik nicht vollständig, hat aber konkrete Maßnahmen ergriffen, um Artists und User gleichermaßen zu schützen.

Anfang des Jahres ist Deezer zum ersten Musik-Streamingdienst geworden, der ein Tool zur Erkennung von künstlicher Intelligenz einführte und begonnen hat, KI-generierte Musik eindeutig zu labeln. Außerdem werden vollständig KI-generierte Tracks aus den algorithmischen Empfehlungen und redaktionellen Playlists entfernt, während gleichzeitig eine klare Haltung gegenüber Urheberrechtsverletzungen eingenommen wird. Inzwischen erhält die Plattform jeden Tag mehr als fünfzigtausend vollständig durch KI erzeugte Tracks, was über 34% der gesamten Releases ausmacht.

Erfahre , wie du deine eigene Musik auf Deezer hochladen kannst.

Zum Schluss möchten dir ein paar Fragen mit auf den Weg geben.

Für Artists: Kannst du dir vorstellen, KI zu nutzen, und wenn ja, wie weit würdest du gehen? Ab welchem Punkt würdest du den Einsatz von KI in deiner Musik in Betracht ziehen und ab wann würdest du damit aufhören? Ist dies mit deinen Werten vereinbar?

Für die Hörerschaft: Warst du schon einmal davon überzeugt, dass ein Track oder ein Video von einem Menschen gemacht wurde, nur um dann festzustellen, dass es von einer KI generiert wurde? Wie hast du das herausgefunden und wie hat sich dadurch dein Online-Konsum verändert?

Bereit deine Musik zu veröffentlichen?

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