Eine Reise durch die elektronische Musik der 90er Jahre in 21 Tracks

Mit der Geburt der House-Musik in Chicago, Illinois, und des Techno in Detroit, Michigan, entstanden in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche elektronische Musikgenres, die kurze Zeit später die Welt in ihren Bann ziehen würden. Nachdem sie in den USA populär geworden waren und schließlich auch Europa erreicht hatten, entwickelten sich die Genres in verschiedene Richtungen und etablierten sich in Städten auf der ganzen Welt.

In den 1990er Jahren wurde elektronische Musik populär und führte zur Erfindung vieler neuer Stile. Dazu gehörten die Genres Jungle, Drum & Bass, Bleep, UK Garage, Big Beat, Trance und Eurodance, die alle einen unverwechselbaren Sound besitzen. Gleichzeitig entwickelten sich House und Techno weiter, wobei einige Künstler*innen ihren stilistischen Wurzeln treu blieben und andere neue Elemente und innovative Ansätze einbrachten.

Die 90er Jahre waren eine Zeit der Innovation, der Kreativität und des Experimentierens, die das Fundament der heutigen elektronischen Musikszene weiter gefestigt haben. Die Tracks reichten von futuristisch bis hochdynamisch und emotional. Um dir einen Vorgeschmack auf die elektronische Musik der 90er Jahre zu geben, möchten wir dir einige unserer Lieblingssongs vorstellen, die von Mainstream bis Underground reichen.

Der 1993 veröffentlichte Track „Show Me Love“ von Robin S. ist einer der bekanntesten und anerkanntesten House-Tracks in Großbritannien. Mit seinem fesselnden Groove, der vielseitigen Produktion und Robins bemerkenswerter Stimme hat er es zweifellos verdient, in unsere Liste aufgenommen zu werden.

Als Nächstes kommt ein Detroit-Klassiker, produziert von Jeff Mills, einem der einflussreichsten Künstler in der Geschichte der Techno-Musik. "The Bells“ wurde 1996 veröffentlicht und ist nach wie vor ein Favorit unter Techno-Enthusiasten.

Wenn wir schon von Detroit Techno sprechen, empfehlen wir dir unbedingt „Aqua Worm Hole“ des legendären Duos Drexciya. Der Track besteht aus hypnotischen, aquatischen Sounds und einer dynamische Mischung aus Energien, die die Essenz von Drexciyas unverwechselbarem Sound einfangen.

"Around the World“ des französischen Duos Daft Punk gilt als einer der kultigsten Tracks der elektronischen Musik der 90er Jahre und ist auch denjenigen bekannt, die mit dem Genre weniger vertraut sind. Der 1997 veröffentlichte Song wurde ein großer Clubhit, der in mehreren Ländern die Charts stürmte und es in zahlreiche Best-of-Rankings schaffte.

Im Jahr 1998 veröffentlichte die britische DJane, Sängerin und Produzentin Sonique ihre Single „It Feels So Good“. Mit seiner dynamischen Produktion und Soniques ausdrucksstarker Stimme schaffte es der Song schnell in die Charts, wo er sich vierzehn Wochen lang hielt.

„Plasticity“, ein Minimal Techno Track des britisch-kanadischen Produzenten und DJs Richie Hartwin alias Plastikman, hat zweifellos einen Platz auf unserer Liste verdient. Der Track verkörpert perfekt den minimalistischen Ansatz von Techno, der in den 90er Jahren in Detroit und Berlin populär wurde.

Der 1991 auf dem Detroiter Label Retroactive veröffentlichte Track „The Journey“ von Marc Kinchen / Never On Sunday ist eine ätherische Mischung aus Techno und Deep House. Auch wenn er etwas weniger bekannt ist, lohnt es sich, hineinzuhören.

Das auf ihrem Label Acacia Records erschienene Projekt „Global Warning“ zeigt Kelli Hands Talent und ihre Fähigkeiten als Musikproduzentin. Als First Lady des Detroit Techno und renommierte DJane ist sie eine der einflussreichsten Künstlerinnen der Technomusik.

„Firestarter“ von The Prodigy gehört zu den herausragenden Tracks der elektronischen Musik der 90er Jahre, die aus Großbritannien stammen. Der Song war international erfolgreich in den Charts und schaffte es in zahlreiche Best-of-Listen. Welchem Genre er zuzuordnen ist, ist etwas umstritten. Manche kategorisieren ihn als Big Beat, andere als Breakbeat.

Aufbauend auf den stilistischen Merkmalen der 80er Jahre zeichnet sich ein Großteil der elektronischen Musik, die in den 90er Jahren veröffentlicht wurde, durch ihren futuristischen und zugleich ätherischen Sound aus. „The Attic“ von Lhasa ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Produzenten dieser Zeit von Technologie und futuristischen Themen inspirieren ließen.

Suchst du nach futuristischer Musik? Dann ist „Radiopropulsive“ des italienischen Elektronikmusikers Bochum Welt genau das Richtige für dich. Der Track zeichnet sich durch seine Soundauswahl aus, der durch eindringliche, futuristische Plucks, federnde Synthesizer, ein sanftes Pad im Hintergrund und den subtilen, wummernden Bass heraussticht. Der Track wurde 1996 veröffentlicht und gehört zum Genre IDM, einem Subgenre der elektronischen Musik, das sich in den 1990er Jahren entwickelte.

Ein weiterer kultiger Track aus den 90ern ist „Rhythm Is A Dancer“, produziert von der deutschen Eurodance-Gruppe Snap! Mit dem Gesang der US-amerikanischen Sängerin Thea Austin wurde der Song schnell ein internationaler Erfolg. Er erreichte sogar die Top Five der US Billboard Hot 100 Charts.

Mit seinem minimalen, experimentellen, roboterhaften und doch groovigen Gefühl ist „LFO (Leeds Warehouse mix)“ vom Duo LFO ein perfektes Beispiel dafür, wie der Sound des Genres Bleep und IDM auf den Punkt gebracht wird.

„Deep Inside“ von Hardrive ist ein weiterer Klassiker der House- und Garagemusik. Er basiert auf mehreren Samples von Barbara Tuckers „Beautiful People“ und wurde schon viele Male geremixt.

Der Track „Original Nuttah“ von UK Apachi & Shy FX, über den wir bereits in unserem Artikel über Jungle, Drum & Bass und Breakbeat berichtet haben, ist einer der bekanntesten Tracks des Jungle-Genres. Der Track war eine der ersten Jungle-Platten, die es in Großbritannien in die Top 40 der Charts schaffte.

„Valley Of The Shadows“ ist ein weiterer Klassiker aus den Genres Drum & Bass und Jungle. Er wird oft als einer der größten und prägendsten Songs in diesen Genres bezeichnet.

„Q“ ist eine Single, die 1990/1991 von Mental Cube veröffentlicht wurde. Sie gehört zu den Genres Techno und Bleep und hat ein unverwechselbares, futuristisches und mitreißendes Gefühl. Der Track ist unter DJs und Liebhabern elektronischer Musik weithin bekannt und verdient es, in unserer Liste aufgeführt zu werden.

Hast du schon mal einen Song über Legosteine gehört? Wenn nicht, ist hier deine Chance. Produziert von dem legendären Gerald Donald und veröffentlicht unter dem Künstlernamen Glass Domain, ist der Track „Interlock“ eine einzigartige Mischung aus Synthpop, Electro, Techno und sogar einigen Elementen, die man als Dark Wave interpretieren könnte.

Der Song „Destiny“ von Dem 2 ist ein Klassiker der britischen Garage-Szene. Mit seiner unverwechselbaren Mischung aus synkopierten Beats, souligem Gesang und gechoppten Samples hat er die Entwicklung des Subgenres maßgeblich beeinflusst.

„Windowlicker“ von Aphex Twin ist ein hervorragendes Beispiel für seinen experimentellen, grenzenlosen Stil. Sein einzigartiger Sound und seine komplexen Rhythmen machen ihn zu einem bahnbrechenden Track in der elektronischen Musik der 90er Jahre, der viele andere Künstler*innen zu experimentellen Ansätzen inspiriert hat.

Last but not least haben wir uns für „Sandstorm“ entschlossen, einen Trance/Eurodance Track, der 1999 vom finnischen DJ und Produzenten Darude veröffentlicht wurde. Er erlangte in den frühen 2000er Jahren große Popularität, nachdem er sich als Meme etabliert hat und zu einer gängigen Antwort auf Anfragen nach Songtiteln wurde. Dieser einzigartige Kontext ist der Grund für seinen ikonischen Status.