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Wie können sich Artists vor AI-generierten Deepfakes schützen?

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Artists Protection From AI Deepfakes - iMusician

Da AI-Tools immer leistungsfähiger und komplexer werden, müssen sich Artists des Risikos von künstlicher Intelligenz bewusst sein. In diesem Artikel erklären wir, was Musikschaffende aktuell tun können, um sich vor Deepfakes zu schützen. Wir erörtern, welche Schritte sie unternehmen können, wenn sie von AI generierte Inhalte von sich entdecken.

AI und Gesetzgebung

Artists und Mitglieder der Musikindustrie stehen AI sowie den damit verbundenen realen und potenziellen Risiken zunehmend kritisch gegenüber. Infolgedessen erwägen Regierungen und Institutionen Schritte, um Einzelpersonen in der digitalen Welt mehr Schutz zu bieten.

So hat die Regierung von Tennessee kürzlich das ELVIS-Gesetz verabschiedet, um Artists vor Urheberrechtsverletzungen, Imitationen und finanzieller Ausbeutung durch AI Voice Cloning Tools zu schützen. Zur gleichen Zeit hat das EU-Parlament ein AI-Gesetz verabschiedet, um die Privatsphäre von Menschen besser zu schützen. Das Gesetz soll für mehr Transparenz sorgen und besagt, dass "künstliche oder manipulierte Bild-, Audio- oder Videoinhalte ("Deepfakes") eindeutig als solche gekennzeichnet werden müssen".

Beide Beschlüsse sind positive Schritte zu mehr digitaler Sicherheit. Jedoch schützen sie nur diejenigen, die in den Gebieten wohnen, in denen die Gesetze gelten. Außerdem wird es einige Zeit dauern, bis das EU-Gesetz in Kraft tritt, während die Rechte von Musikschaffenden, von denen viele auf ihre Online-Präsenz angewiesen sind, nicht ausdrücklich hervorgehoben werden. Deshalb sollten Artists vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um sich vor AI-Depfakes zu schützen und lernen, auf Deepfakes richtig zu reagieren.

Sensibilisierung und Lernen

Da AI-Begeisterte immer ausgefeiltere Tools entwickeln, müssen sich Artists darüber im Klaren sein, wie Innovationen dieser Art ihre Reputation schaden können. Derzeit ist die größte Sorge in der Musikindustrie die Fähigkeit von AI, gefälschte, aber sehr realistische Inhalte zu erstellen, indem sie die Stimmen, Bilder oder Videos anderer nutzt. Solche Tools werden häufig für Memes oder zur Erstellung von Song-Covern und neuer, AI-generierter Musik verwendet, meist ohne offizielle Erlaubnis. Zwar sind viele der produzierten Inhalte unglaublich witzig und unterhaltsam, können jedoch auch schnell den Ruf, die Karriere und das Einkommen von Artists schaden. Wenn du verstehst, wie solche Tools funktionieren, kannst du besser einschätzen, wie andere deine Inhalte zur Erstellung von Deepfakes verwenden könnten.

Recherchiere die Gesetze des Landes, in dem du wohnst

Als Nächstes solltest du recherchieren, ob das Land, in dem du wohnst, Gesetze zur künstlichen Intelligenz eingeführt hat. Wenn du über solche Gesetze Bescheid weißt, kannst du im Ernstfall fundierte Entscheidungen treffen. Alternativ kannst du dich auch auf Vorschriften verlassen, die sich nicht explizit auf AI beziehen, dich aber dennoch schützen können. Der Bundesstaat Kalifornien verbietet zum Beispiel die Verwendung des "Namens, der Stimme, der Unterschrift, des Fotos oder des Bildes von Personen in jeglicher Weise auf oder in Produkten, Waren oder Gütern oder zum Zwecke der Werbung oder des Verkaufs oder der Aufforderung zum Kauf von Produkten, Waren, Gütern oder Dienstleistungen ohne die vorherige Zustimmung der betreffenden Person".

Überwache deine Online-Präsenz

Die Überwachung deiner Online-Präsenz bringt verschiedene Vorteile mit sich. Wenn du weißt, was andere im Internet über dich sagen, hast du mehr Kontrolle über dein Image und deine Sicherheit. Auf diese Weise kannst du deinen Ruf managen und schnell reagieren. Du kannst Reputationsmanagement-Software und Tools wie BuzzSumo oder Google Alerts einrichten, um über neue Erwähnungen deines Namens informiert zu werden. Solche Apps können dir helfen, das Internet auf Inhalte über dich zu überwachen, einschließlich Deepfakes, und diese im Idealfall frühzeitig zu erkennen. Bedenke jedoch, dass Tools in der Regel nicht in der Lage sind, das gesamte Internet in allen Sprachen zu überwachen, und dass nicht alle Inhalte gefunden werden können. Aus diesem Grund kann es hilfreich sein, die wichtigsten Social Media-Plattformen regelmäßig manuell zu überprüfen.

Erwäge eine persönliche Cyber-Versicherung

Viele Länder (darunter Deutschland) haben gut etablierte Versicherungssysteme, die es Menschen ermöglichen, in rechtlichen Situationen (finanziellen) Schutz zu erhalten. Einige Unternehmen bieten persönliche Cyber-Versicherungen an, um ihre Kundschaft in einer Reihe von Szenarien zu unterstützen. Dazu gehören üblicherweise der Identitätsdiebstahl oder Online-Betrugsfälle. Je nach Vertrag können Artists von einer Cyberversicherung profitieren, um z.B. gegen Verleumdungen oder Identitätsbetrugsfälle vorzugehen. Einige Versicherungsunternehmen bieten sogar Hilfe bei der Entfernung rufschädigender Inhalte aus dem Internet an, wenn die Situation es zulässt. Obwohl Versicherungsunternehmen ihre Angebote in der Regel etwas abstrakt und offen für Interpretationen halten, ist es besser, einen gewissen Schutz zu besitzen.

Wasserzeichen für deine visuellen Inhalte

Wasserzeichen sind eine gängige Praxis unter Fotograf*innen, die ihre Bilder mit Logos versehen, um sicherzustellen, dass sie nicht gestohlen und ohne ihre Erlaubnis reproduziert werden. Das Entfernen von gut platzierten Wasserzeichen kann viel Zeit in Anspruch nehmen und erfordert Erfahrung im Grafikdesign. Auch wenn Wasserzeichen Betrüger*innen nicht unbedingt davon abhalten können, Inhalte anderer zu missbrauchen, können sie doch einige Leute demotivieren. Wasserzeichen können aber auch die Qualität deiner Bilder beeinträchtigen und sie weniger ansprechend machen. Deshalb musst du selbst entscheiden, was dir wichtiger ist.

Verschlüssle deine visuellen Inhalte

Artists können ihre Bilder zusätzlich schützen, indem sie "Anti-AI"-Tools verwenden. Diese verleihen einem Bild eine quasi unsichtbare Schicht, die KI-Tools verwirrt. Auf diese Weise können sie verhindern, dass ihre Inhalte mit AI reproduziert werden. Bekannte Tools für Fotos sind Glaze und Nightshade. Im Bereich der Musik sind uns bisher keine Tools bekannt, die deine Tracks verschlüsseln können.

Weitere Möglichkeiten, dich online zu schützen

Du kannst noch einiges mehr tun, um dich als Artist online zu schützen. Du kannst zum Beispiel eine zweistufige Authentifizierung aktivieren und sichere Passwörter verwenden, um deine Konten zu schützen. Auch bei Links und E-Mails solltest du vorsichtig sein, um zu vermeiden, Opfer von Phishing-Attacken und Datendiebstählen zu werden.

Schließlich kannst du versuchen, mehr darauf zu achten, was du teilst. Dies kann für auftretende Artists eine Herausforderung sein, die sich oft online der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen müssen. Um das Deepfake-Risiko zu minimieren, kannst du bewusst weniger hochwertiges Filmmaterial teilen, da AI-Modelle eine große Menge an detailliertem Bild- oder Tonmaterial benötigen, um einen realistischen Deepfake zu erzeugen.

Was tun, wenn du einen Deepfake entdeckst?

Bevor wir dir weitere Ratschläge geben, was du tun kannst, wenn du einen Deepfake entdeckst, empfehlen wir dir, einen konkreten Aktionsplan zu erstellen. Ein solches Dokument sollte alle relevanten Gesetze, Namen von Organisationen und Institutionen aus dem Bereich Datenschutz und Urheberrecht, und Telefonnummern von relevanten Anwält*innen beinhalten. Wenn du vorbereitet bist, kannst du dich im Ernstfall besser zurechtfinden und schnell handeln.

Wenn du ein Deepfake von dir selbst entdeckst, solltest du zunächst alle möglichen Auswirkungen abschätzen. Im Idealfall ist es harmlos, stört dich nicht, und hilft vielleicht sogar bei der Promo. Wenn du dich unwohl fühlst, aber glaubst, dass es harmlos ist, solltest du es als imitierenden Inhalt melden und schauen, ob es gelöscht wird. Du kannst auch deine Freunde, Familie oder Community bitten, es für dich zu melden. Dadurch sollte das Video oder Bild normalerweise von der Plattform entfernt werden. Alternativ kannst du dich mit der Plattform in Verbindung setzen.

Wenn ein Deepfake das Potenzial hat, erheblichen Schaden anzurichten, oder wenn er darauf abzielt, deinen Ruf zu schädigen, solltest du weitere Schritte unternehmen. Bedenke, dass jede Situation einzigartig ist und dass deine Reaktion vom Kontext und Ausmaß des Problems abhängt. Der erste Schritt besteht darin, alle relevanten Beweise zu sammeln (z. B. einen Screenshot oder eine Bildschirmaufnahme des Inhalts), bevor du ihn der Plattform meldest. Als Nächstes informierst du deine Followerschaft über die Situation, damit sie wissen, dass der Inhalt gefälscht ist. Danach solltest du dich mit deiner Versicherung und Rechtsexpert*innen in Verbindung setzen, die dir helfen können, das Problem einzuschätzen und konkrete Lösungen zu finden.

In besonders schlimmen Fällen solltest du dich an Expert*innen für Cybersicherheit und digitale Forensik wenden oder PR-Experten kontaktieren, die dir beim Reputationsmanagement helfen können. Leider kann es schwierig sein, ein Deepfake aus dem Internet zu entfernen, nachdem es viral gegangen ist. Deshalb ist es wichtig, schnell zu handeln, vor allem wenn ein Inhalt mit der Absicht erstellt wurde, Schaden anzurichten.

Fazit: Mit AI-Depfakes umgehen

Obwohl immer mehr Länder beginnen, gegen die Gefahren von AI vorzugehen, wissen wir alle, dass die Technologie bleiben wird. Als Artist mit einer Onlinepräsenz solltest du dir dessen bewusst sein, welcher Schaden mit AI im Rahmen von Urheberrechtsverletzungen, Imitationen und Deepfakes verursachen kann. Wenn du jedoch Schritte unternimmst, um deine Sicherheit im Internet zu gewährleisten, und auf verschiedene Situationen vorbereitet bist, kannst du üblicherweise den schlimmsten Fall verhindern.

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