Sobald du ein paar Songs geschrieben hast, mit denen du zufrieden bist, kannst du anfangen dein erstes Demo aufzunehmen. Aufnahmen deiner Musik zu haben ist unabdingbar, um an Gigs ranzukommen oder um deine Fangemeinde zu vergrößern. Hier sind ein paar Tipps, die dir dabei helfen sollen.
1. Sei wählerisch bei der Songauswahl
Um dein erstes Demo aufzunehmen, musst du noch nicht wahnsinnig konzerterfahren sein. Trotzem ist es natürlich nicht verkehrt, deine Songs zunächst auf einer offenen Bühne oder auf der Party eines Freundes auszuprobieren. So kannst du herausfinden, welche von deinen Liedern am besten ankommen. Schlussendlich solltest du für dein Demo nämlich 2-4 Tracks auswählen, die einprägsam sind und deine Musik repräsentieren. Dennoch solltest du bei der Auswahl nicht einfach blind auf die Meinung anderer hören –wichtig ist auch, dass du dein Demo selbst magst!
Ein Tipp: Falls du nicht die Möglichkeit hast, deine Songs vorab live auszuprobieren, kannst du sie ja zunächst online stellen. Dadurch kannst du leicht feststellen, welche Lieder am besten ankommen, angeklickt oder heruntergeladen werden, bevor du Hardcopies von deinem Demo pressen lässt. Du kannst auch eine kleine Umfrage unter deinen Fans auf Facebook oder Twitter starten und fragen, welche Songs ihrer Meinung nach auf dein Demo gehören. So involvierst du deine Fans gleich mit in den Prozess.
2. Wähle die Art der Aufnahmen aus
Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, um deine Musik aufzunehmen – von sehr einfachen bis hin zu hochprofessionellen. Für welche du dich entscheidest, hängt vorallem von deiner Zeit, deinen finanziellen Möglichkeiten und deinem Know-how ab. Hier sind ein paar Vorschläge:
1. Smartphone – entweder zu Hause oder in deinem Proberaum. Du kannst die Aufnahmen danach mit Programmen wie GarageBand, Logic oder einer anderen Software bearbeiten. Mit dieser Methode bekommst du logischerweise nicht die qualitativ besten Aufnahmen, dafür können sie kultig klingen.
2. Digitale oder analoge Handheld-Recorder sind Geräte die extra dafür hergestellt wurden, auf einfache Art und Weise qualitativ bessere Aufnahmen als mit dem Smartphone zu machen. Zudem ist die Handhabung dieser Geräte sehr einfach.
3. Aufnahme-Software (Digital Audio Workstations/DAWs) die deinen Computer oder Laptop in ein Studio verwandeln. Dazu kannst du das eingebaute Mikrophon verwenden, oder du schliesst über ein Audio-Interface ein besseres, externes Mikrophon an, um den Gesang bzw. die Instrumente aufzunehmen. Ob du mit dieser Methode erfolgreich bist, hängt jedoch vorallem von deinen persönlichen Fähigkeiten ab. Ein Demo für einen Solokünstler so aufzunehmen, ist nicht allzu schwer – trotzdem erfordern bereits die Aufnahme von Stimme und Gitarre ein gewisses Know-how. Um ein ganzes Drum Kit aufnehmen und abmischen zu können, brauchst du schon einiges an Erfahrung, damit du mit dieser Methode zu einem überzeugenden Resultat kommst.
4. Miete ein Studio, wenn du dir nicht zutraust die Aufnahmen alleine zu machen, oder wenn du niemanden kennst, der dir dabei helfen könnte. Ein Studio zu mieten ist zwar teuer. Wenn du dir aber vollkommen im Klaren bist, was du willst, du deine Songs perfekt vorbereitet und ein gewisses Budget zur Verfügung hast, ist dies sicher eine gute Methode.
Weitere Tipps:
1. Du musst dich auch entscheiden, ob du deine Songs live und ohne die Möglichkeit späterer Nachbesserungen aufnehmen, oder ob du eine Multitrackaufnahme – am besten mit Metronom - möchtest. Manche Leute bevorzugen die Live-Methode, da ihre Songs dann energetischer und authentischer klingen – mit Multitracking ist man in der Regel flexibler und hat z.B. die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt weitere Instrumente hinzuzufügen.
2. Überlege dir gut, wie du als Musiker (oder ihr als Band) wahrgenommen werden möchtest. Versuche die Methode zu wählen, die deinem persönlichen Empfinden am meisten entspricht: Wenn du rauen oder DIY-Sound machst, dann passen selbstgemachte Aufnahmen wohl am besten zu dir und sprechen deine Fans am ehesten an. Wenn du aber grossen Wert auf sauberen und möglichst perfekten Sound legst, dann solltest du etwas mehr Geld in professionelles Equipment oder Studiozeit investieren.
3. Verwende verschiedene Formate
Dein erstes Demo solltest du sowohl digital, als auch physisch verfügbar machen. Lass dich bei der digitalen Version deines Demos aber nicht dazu verleiten, mehr Songs als geplant hochzuladen – das Prinzip von den 2-4 Songs gilt auch hier. Du willst ja nicht dein ganzes Pulver auf einmal verschiessen – ein Demo soll einen kurzen Einblick in dein Schaffen geben, so dass die Leute neugierig auf mehr werden.
Für dein physiches Demo kannst du entweder CDs oder z.B. günstige USB-Sticks verwenden. Um das Interesse der Leute zu wecken, kannst du aber auch andere Formate verwenden, je origineller desto besser. Ausserdem solltest du an deinen Gigs immer ein paar Demos dabei haben – um sie als Merchandising verkaufen zu können und um sie für interessierte Manger, Booker etc. parat zu haben. Man weiss ja schliesslich nie! Eine weitere Variante: die digitale Version deines Demos über Gutschein-Codes an deine Fans abzugeben. Portale wie YOCADO oder Bandcamp helfen dir dabei. Sie bieten dir auch die Möglichkeit, die Codes individuell zu gestalten. So kannst du sie in kleinen Papierumschlägen oder auf einen Ballon aufgedruckt an deine Fans abgeben. Wichtig ist auch hier: Auffallen und kreativ sein!
4. Sei kreativ
Bitte einen Freund von dir, mit einer Kamera Videos von dir zu machen. Zum Beispiel während Konzerten oder in anderen Situationen, die dich interessant machen könnten. Videos können auch als eine Art Demo fungieren, und du kannst dadurch Zeit und Geld sparen, wenn du nicht die nötigen Mittel hast um ein „richtiges“ Demo aufzunehmen. Ausserdem kannst du dadurch deine Onlinepräsenz als Musiker aufwerten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein auffallendes Bandlogo. Je schneller die Leute dein Bandlogo indentifizieren können, desto besser! Ein Bandlogo zu gestalten und auszuwählen macht ausserdem Spass! Arbeite dabei mit anderen Leute zusammen: Wenn du in deinem Bekanntenkreis einen Photografen oder einen Grafiker hast, können sie dir vielleicht dabei behilflich sein. Auch beim Bandlogo solltest du aber auf jeden Fall darauf achten, dass es zur Art und zum Stil deiner Musik und deiner Band passt.
5. Sei realistisch
Halte dir vor Augen: ein Demo ist immer nur der erste Schritt. Stecke nicht zuviel Geld und Arbeit hinein – sonst kann es passieren, dass du schon total ausgebrannt bist und du keine Energie mehr hast, bevor es überhaupt richtig losgeht. Natürlich ist es gut, ein Demo mit viel Liebe und einem gewissen Aufwand herzustellen – aber niemand wird erwarten, dass es bereits perfekt ist. Der Zweck eines Demos ist einzig und allein, einen ersten Einblick in dein Schaffen in den Händen zu halten, den du präsentieren kannst. Sobald es fertig ist, musst du die Leute natürlich dazu bringen, es sich auch anzuhören. Tipps dazu werden wir dir in weiteren Blogartikeln liefern – z.B. wie du dein fertiges Demo am besten vertreibst und unter die Leute bringst.
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