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Olivier (Alea Jacta Est, Useless Pride) und die französische Hardcore Metal Szene

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Olivier - Useless Pride - Alea Jacta Est

Falls du ihn oder seine Firma nicht kennen solltest: Olivier ist der Gitarrist der französischen Hardcore-Metal-Band ALEA JACTA EST, er hat USELESS PRIDE RECORDS mitgegründet und ist vor allem für seine Merch-Firma USELESS PRIDE MERCH bekannt. Wir haben uns gedacht, dass man von Olivier, der seit über 15 Jahren ein erfolgreiches Unternehmen führt, eine Menge lernen kann. Hier ist seine Geschichte.

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Kannst du uns erzählen, wie alles angefangen hat?

Auf diese Frage habe ich eigentlich immer geantwortet, dass ich mich nicht daran erinnere, wie alles angefangen hat. An einige Sachen erinnere ich mich aber schon:

Ich habe 2005-2006 in einer Metalcore-Band gespielt und wollte brauchte unbedingt eine Veränderung. Damals nannten wir diese Art von Musik: „brutal hardcore". Wir definierten diese „musikalische Wut” mit brutalen Gesangsparts und jeder Menge Energie bei Live-Auftritten.
Ich erzählte einigen Jungs auf den Konzerten von diesem Projekt und zwei von ihnen waren einverstanden, eine Band zu gründen, Pierre (Bass) und unser ehemaliger Gitarrist Julien. Schnell folgten dann Mathieu (ehemaliger Schlagzeuger) und Vincent (Gesang). Im Juni 2006 war die Besetzung komplett und wir begannen, gemeinsam zu üben. So haben wir ALEA JACTA EST gegründet.

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Wir spielten unsere erste Show im Oktober 2006 und kurz darauf verließ Mathieu die Band. Daraufhin stieß Eric im Dezember 2006 zu uns. Ich werde hier nicht alles erzählen, sonst hört jeder auf, das Interview zu lesen, wenn es zu lang ist! (lächelt).

Wir haben 2007 ein Demo veröffentlicht, 2008 eine Split-CD und dann 2010 unser erstes Album. Im selben Jahr verließ Julien die Band und Laurent kam ein paar Monate später dazu. Das 2021er Line-Up ist seit 2010 immer noch dasselbe und seit dieser Zeit haben wir hunderte von Shows in vielen Ländern gespielt, 2 weitere Alben veröffentlicht und hier sind wir nun, alt und müde!

Was Useless Pride Records betrifft, so haben wir einen Partner gesucht, um unsere Split-CD 2008 zu veröffentlichen. Wir hatten 3 potenzielle Partner kontaktiert, aber es kam nie zu einem Deal…

„Ich habe den Namen der Band gewählt weil ich im Laufe der Zeit gelernt habe, meinen Stolz herunterzuschlucken. Ich habe den Eindruck, dass einige das auch lernen müssen um ihr Leben und auch das von anderen einfacher zu gestalten.”

Olivier useless pride records

Ich beschloss, mein eigenes Label zu gründen und diese Split-CD selbst zu veröffentlichen. Es gab schlichtweg niemanden, der es herausbringen wollte. Das war der erste Schritt auf der Reise von Useless Pride! Wir haben seit 2008 einige Alben veröffentlicht. Wir sind keine großen Macher, da wir oft nur 1 oder 2 Alben pro Jahr veröffentlichen, aber 2010 traf ich Beni (ComeDancing Records) und wir beschlossen, unsere 2 Labels zu fusionieren und es auf eine professionelle Art und Weise zu machen. Useless Pride Records wurde Ende dieses Jahres zu einer richtigen Firma.

Ich habe bereits seit 2009 (ich erinnere mich nicht genau) Merch für einige Bands angeboten und 2011 habe ich diesen Service zu UPR hinzugefügt. Wir mieteten ein Büro und eine Werkstatt, was keine einfache Sache war (es ist immer noch nicht einfach hahah), aber das hebe ich mir für ein anderes Interview auf, da ich bereits die 666 Zeilen erreicht habe.

„Ich versuche, mich kurz zu fassen, aber es ist nicht einfach zu schaffen! 15 Jahre Leben in nur einer Antwort."

Hier sind wir also, wir drucken heute auch Merch und ich habe diesen Namen gewählt, weil ich gelernt habe, meinen Stolz zu schlucken und manche müssen das lernen, um ihr Leben einfacher zu machen, und vielleicht auch das Leben anderer.

Ich war 20 Jahre alt und die Szene war größtenteils mit Leuten im Alter von 30 bis 40 Jahren besetzt. Ich wurde wie ein Kind behandelt. Ich war sicherlich ein Kind, aber nicht auf eine negative Art und Weise. Es ist nicht klug, die anderen mit uns untergehen zu lassen, wenn wir im Moment untergehen und die anderen nicht. Manche nennen es „Stolz", manche „Ego", manche „Ehre". Manchmal ist es die Ehre, die unseren fuc**** Stolz zum Schweigen bringt.

„Warte einfach ab, mach dein Ding und die bösen Jungs werden nirgendwo hingehen. Jahre später bin ich immer noch hier und mache mein Ding und sie nicht.”

Olivier alea jacta est Gitarrenspielersprung

Du hast also ein Plattenlabel (für hauptsächlich Metal- und Hardcore-Bands) mitgegründet. Was ist wichtig für ein Plattenlabel? Wie arbeitet ihr mit den Bands zusammen?

Ich denke, man muss ehrlich sein und die Bands müssen einem vertrauen können. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mit den Bands, mit denen wir arbeiten, etwas schief gelaufen ist. Ich höre oft, dass Labels und Bands sich gegenseitig bekämpfen, aber bei UPR habe ich diese Art von Ärger nicht.

In der Metal-Hardcore-Szene befinden wir uns zwischen der DIY-Punk-Szene und der professionelleren Metal-Szene, also sind wir eine strategische Mischung aus diesen 2 Szenen. Und wie bei vielen Musikrichtungen sind der Merch und das Streaming die Haupteinnahmequellen. CDs verkaufen sich immer noch gut sowie auch Vinyl, aber durchschnittlich machen unsere Bands 1000 CDs und 500 Vinyls, das ist nicht gerade ein Spitzenwert.


Was ist dein Rat für eine/n Metal- oder Hardcore-Plattenlabelmanager*in, der/die anfangen möchte?

Ich habe keine besonderen Tipps, da alle Geschichten anders und einzigartig sind.

  • Bleib einfach du selbst und versuche nicht, jemand zu sein, der du nicht bist.
  • Versuche nicht, der oder die Härteste zu sein, denn die Härtesten sind oft die Dümmsten.

Metal- & Hardcore-Fans

Useless Pride Records

Also, wenn du ehrlich bist und deine Bands dir vertrauen, ist es einfach, aber gibt es immer noch Bands, die nach einem Vertrag oder einem rechtlichem Dokument fragen? Wie gehst du damit um? Habt ihr eine Vertragsvorlage oder eine juristische Person, die ihr für solche Situationen kontaktiert?

Die meisten unserer Deals wurden nur per E-Mail abgeschlossen. Die Bedingungen wurden in den E-Mails formuliert und von beiden Seiten bestätigt, womit beide Parteien mit den Bedingungen des Deals einverstanden waren.

Aber jetzt sind wir mehr in Verträgen, da einige Bands größer geworden sind. Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern und müssen alles in einem ernsthafteren Dokument als einer einfachen E-Mail schreiben.

Wie auch immer, wenn die Band ehrlich ist und das Label auch, gibt es keinen Grund, in Schwierigkeiten zu geraten. Eine einfache E-Mail, auf die sich beide Parteien einigen, ist ein guter Anfang und man muss sich nur die wichtigsten Themen überlegen. Dann kann später eine weitere E-Mail geschrieben werden, wenn man einige Punkte vergessen hat und wenn beide Parteien zustimmen, negiert es die vorherige.

Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass eine einfache und klare E-Mail, der beide Parteien zugestimmt haben, deutlich besser ist als ein schlecht geschriebener Vertrag. Jedes Jahr sehe ich Bands, die Ärger mit ihrem Label haben, weil ein Vertrag unklar war.

Wenn beide Parteien cool sind, dann kann man aber einfach den Vertrag mit den neuen Bedingungen neu schreiben.

Du machst Merch für eine Menge Bands auf der ganzen Welt. Wie ist das so? Hilft es für dein Label oder für deine Bands? Was ist das Merch, das sich am meisten verkauft, die Farbe, der Typ, das Design?

Useless pride merch Druck

„Schwarz ist das neue Schwarz!”

Ich habe keine Ahnung, ob es hilft. Ich sage nicht, dass ich in einer Band spiele und ich bewerbe das Label nicht bei meinen Kunden. Einige wissen, dass wir ein Label sind, einige wissen, dass ich in einer Band spiele, aber ich denke, dass es den meisten egal ist (lacht)!

Welche Farbe? Schwarz ist das neue Schwarz! Das schwarze T-Shirt ist der große Gewinner.

Um genau zu sein, würde ich sagen, dass der Gewinner das schwarze Bio-Tee ist.

Wie hat dir der digitale Musikvertrieb geholfen oder was denkst du darüber, dass all diese Streaming-Plattformen jetzt einen größeren Platz in der Musikindustrie einnehmen als CDs oder Vinyl?

Also im Moment hilft es, weil es existiert und es wächst ohne Anstrengung, aber wir haben eine Menge damit zu tun. Das ist ein einfaches Einkommen für die Künstler*innen und Labels, wir müssen unsere Strategien an die moderne Art des Musikhörens anpassen und das ist ziemlich interessant.

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