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Akustische Instrumente selbst aufnehmen

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3 Schlüsselelemente, um im Heimstudio akustische Instrumente in guter Qualität aufzunehmen

Akustische Instrumente selbst aufnehmen – gerade wenn du das noch nie zuvor gemacht hast und du dich in deinem eigenen kleinen Heimstudio selbst aufnimmst, hast du womöglich erst einmal ziemlichen Respekt vor der Aufgabe. Aber keine Sorge! Zum Anfang brauchst du erst einmal die grundlegende Homestudio-Ausrüstung, bestehend aus einem Mikrofon, einem Audio Interface, einem Preamp und deiner Recording-Software. Was du wissen musst, lässt sich grob gesagt in drei Themen zusammenfassen: Wissen über Mikrofone, deren Platzierung und der Qualität deines Signals.

Wenn du all diese drei Aspekte berücksichtigst, hast du die Grundlagen, um akustische Instrumente so aufzunehmen, wie du sie benötigst, und das auch ohne kostspieliges Equipment und in ziemlich jeder Umgebung. Je mehr du dich in die Materie vertiefst, desto besser wirst du auf alles vorbereitet sein. Der Weg zum Erfolg führt über eine Trial-and-Error-Herangehensweise mit verschiedenen Mikrofonen, Platzierungen und Pegelanpassungen, bis du den Sound hast, den du willst. Das Procedere, Mikrofone auszuwählen, zu platzieren und einzupegeln, ist ein Handwerk, das Geduld erfordert. Hier gilt wie überall: Übung macht den Meister.

Kenne deine Mikrofone

Bei Mikrofonen, die du benutzen kannst, gibt es eine große Vielfalt awn unterschiedlichen Arten. Eines der wichtigsten Merkmale, mit dem du dich vertraut machen solltest, ist die Richtcharakteristik. Das ist der dreidimensionale Raum um die Kapsel, in dem das Mikrofon am meisten Schall aufnimmt. Dieses Muster gibt dir darüber Aufschluss, wo Mikrofone eine Soundquelle erfassen und wo nicht. Wenn du die Richtcharakteristika verinnerlicht hast (die grundlegenden heißen Niere, Kugel und Acht), wirst du besser verstehen, welches Mikro du wann einsetzt, und wie du es ausrichtest, um möglichst wenig ungewollte Hintergrundgeräusche auf der Aufnahme zu haben. Schließlich erfasst das Mikrofon nicht nur den Klang deines Instruments, sondern auch den deiner Aufnahmeumgebung. Die Richtcharakteristik sollte dir als Indikator dienen, wie du diese beiden Aspekte auf der Aufnahme ausbalancierst.

Jedes Mikrofon hat eine Membran, eine dünne bewegliche Schicht, die die Schwingung der Schallwelle aufnimmt und sie in elektrische Energie übersetzt (dein Audiosignal). Membranen gibt es von klein bis groß, und von der Größe der Membran hängen u.a. die Sensitivität, der Frequenzbereich, der Dynamikumfang und die Neigung zum Eigenrauschen ab. Großmembranmikrofone sind typischerweise sensibler und haben einen schmaleren Frequenzumfang, solche mit kleinen Membranen sind weniger empfindlich und haben einen breiteren Frequenzumfang.

Die am meisten genutzten Mikrofone sind heutzutage Kondensator- und dynamische Mikrofone. Der wichtigste Unterschied ist, dass das Kondensatormikrofon sich gut für alle Schallquellen eignet, die nicht zu laut sind (Gitarren, Streicher, Pianos etc.), das dynamische Mikro ist besser, um Umgebungen mit hohem Schalldruck (wie Drums) aufzunehmen, kann aber auch bei geringeren Pegeln ziemlich gute Ergebnisse liefern. Jedes Mikrofon bringt eine gewisse Persönlichkeit in die Aufnahme mit ein. Beispielsweise willst du das eine Mal eine Akustikgitarre aufnehmen, um sie für dichteren Sound bzw. als rhythmisches Element ins Klangbild einzumischen, das andere Mal soll sie als Soloinstrument alleine glänzen. Im Zuge dieser Funktionen würdest du mit jeweils unterschiedlichen Mikrofonen und Platzierungen arbeiten.

Statt das gewünschte Klangbild später im Mixing zu erzeugen, solltest du ihm gleich in der Aufnahmephase gerecht werden – probiere es aus, und du wirst feststellen, dass es sich nachher im Mix natürlicher und organischer anfühlen wird.

Mikrofone richtig aufstellen

Um Mikrofone gezielt zu platzieren, musst du verstehen, wie sich deine Schallquelle, also dein Instrument, im Bezug auf die Umgebung verhält. Jedes Instrument kann man auf viele verschiedene Weisen abnehmen, je nachdem, wie es klingen soll. Hier sind ein paar grundlegende Beispiele für typische Platzierungen bei verschiedenen akustischen Instrumenten.

Klavier: Ein Mikro platzierst du bei den tiefen Saiten, eines bei den hohen. Je weiter das Mikro von den Saiten entfernt ist, desto mehr Raum nimmst du mit auf, erfasst damit allerdings auch den Charakter des Instruments. Du solltest auch mit offenem und geschlossenem Klavierdeckel experimentieren.

Akustikgitarre: Richte ein Kleinmembranmikrofon in 20 cm Entfernung auf den 12. Bund, ein weiteres Mikro mit größerer Membran zeigt auf die Brücke mit 30 cm Abstand. Justiere die Mikro-Positionen beim Spielen, während du das Signal mit Kopfhörern abhörst, bis es für dich richtig klingt. Tipp: Trage kein langärmliges Hemd mit Knöpfen beim Spielen, sie können störende Nebengeräusche auf dem Korpus erzeugen. Es wäre zu ärgerlich, das erst zu bemerken, nachdem du bereits den perfekten Take eingespielt hast.

Schlagzeug: Platziere zwei Kleinmembran-Kondensatormikrofone zwei Meter oberhalb des Drumkits in einem XY-Mikrostativ, sodass sie im 90°-Winkel zueinander stehen. Die beste Position kannst du durch Ausprobieren herausfinden. Um die Snare abzunehmen, wählst du ein dynamisches Mikro über der Snare und ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon am Resonanzfell unten. Probiere verschiedene Abstände aus, und denk daran, die Phasenlage am unteren Mikro zu invertieren, sodass es beim Abspielen nicht zu Phasenauslöschungen kommt, welche den Sound ausdünnen. Für Kickdrum und Toms nimmst du dynamische Mikros, am besten spezielle Schlagzeugmikrofone.

Die Qualität des Audiosignals

Als Musiker noch auf analogen Bandmaschinen aufnahmen, fuhren sie den Pegel meist bis in den oberen Bereich, um das Rauschen und Brummen der Geräte zu überdecken. Je lauter das Signal auf Band kam, desto besser klang es, da die Tonbandsättigung zu einer natürlichen Kompression führt, die als warm, satt und organisch empfunden wird. Heutzutage nehmen Musiker fast ausschließlich digital auf, sind jedoch immer noch auf diesen warmen analogen Klang aus. In der digitalen Welt ruft man mit lauten Eingangspegeln allerdings nur unangenehme Übersteuerungen hervor. Wenn du aufnimmst und siehst, dass das Signal im roten Bereich oberhalb 0 dB liegt, kannst du die Aufnahme getrost in die digitale Tonne treten, denn sie wird einfach kaputt klingen und mit keinem Plug-In und keiner Automation zu retten sein. Folglich solltest du also mit moderaten Pegeln in dein Audio-Interface gehen. Du kannst aber immer noch deine Boxen bzw. deine Kopfhörer aufdrehen, sodass du den Klang als laut empfindest, während das Signal selbst noch im grünen Bereich liegt.

Denk daran, dass du das Signal in der Postproduktion immer noch pushen kannst, aber umgekehrt keine übersteuerte Aufnahme mehr nutzen kannst, ohne dass sie schlecht klingt. Du kannst ein bisschen mit dem Input-Gainregler experimentieren, um die richtige Einstellung zu finden, die zwar nicht zu leise, aber eben auch nicht zu laut ist. Mit einer VU-Meter-Anzeige lässt sich das visualisieren. Halte die Levels so, dass die Spitzenpegel sich in einem Bereich zwischen 50 und 70 Prozent einpendeln. So solltest du ein hochqualitatives Signal erhalten, die sich gut in den Mix einfügen, selbst wenn die Performance noch dynamisch anzieht. Achte darauf, dass du den Gain am Interface eher gering hältst und den Pegel über den Preamp aufdrehst, so ist dein Signal konstant und dicht und wird auf der Aufnahme entsprechend dynamisch und voll klingen.

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