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Sync-Deals: Musik für Film, TV, Games

  • 14 Februar 2014, Freitag
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An artist on stage singing into a microphone

Wer Musik für visuelle Medien wie Filme, TV Serien/-Shows, Dokumentationen, Videospiele, Webseiten oder Werbung verwenden möchte, der kommt nicht an einer Synchronisations-Lizenz vorbei. Dieser Prozess kann für die Nutzer aber kompliziert und langwierig werden, denn es müssen sowohl beim Verleger wie auch beim Besitzer der Tonaufnahmen Lizenzen eingeholt werden.So genannte "Sync Deals" können den Rechteinhabern wertvolle Einnahmen bescheren. Doch wie kommt man an so was ran?

Der Sync-Deal kurz erklärt

Wie wir bereits in unserem Blogartikel "Der Musikverlag" erklärt hatten, versteht man unter dem Begriff „Synchronisation“ nichts anderes, als eine Vereinigung von bewegtem Bild und Ton, z.B. in Film und Werbung, aber auch in Computerspielen oder auf YouTube. Dazu handelt der Verlag im Namen des Autoren üblicherweise eine Vergütung mit den jeweiligen Nutzern (z.B. Filmproduzenten) aus und erteilt diesbezüglich eine Lizenz, auf Basis des ausgehandelten Verteilungsschlüssels oder Pay-Offs. Dies bezieht sich aber lediglich auf die Komposition, denn möchte der Nutzer auch Tonaufnahmen verwenden, dann muss er sich bei den Eigentümern dieser Aufnahme (normalerweise bei den Plattenlabels) ebenfalls um eine Lizenz bemühen. So braucht es üblicherweise zwei freigegebene Lizenzen, um einen Song bspw. für eine Werbung verwenden zu dürfen -  eine für die Komposition und eine für die Tonaufnahme.Wenn Agenturen Geld sparen möchten, dann fragen diese meist nur nach einer Lizenzfreigabe für die Komposition und lassen eine eigene Tonaufnahme (Cover-Version) erstellen, um der "Master-Lizenz" zu entgehen.

Hier nochmal kurz aufgelistet, welche Verwendung einer "Synchronisation" entspricht:
  • TV-Sendung, -Dokumentation, -Beitrag oder -Serie
  • Film, Trailer
  • YouTube Clip
  • Firmenpräsentation
  • Werbung (TV, Kino und Web)
  • Video-Game (Computerspiel)
  • usw.
Für eine Freigabe ist die Zustimmung folgender Parteien notwendig:
  • Verleger [Sync License]
  • Komponist (meist durch den Verleger vertreten) [Sync License]
Es wird eine Lizenzvergütung vereinbart (die "Sync Fee"), welche dann an die Verleger/Komponisten bezahlt wird.

  • Rechteinhaber der Tonaufnahmen (meist Labels) [Master Use]
Es wird ebenfalls eine Lizenzvergütung vereinbart, die an die Rechteinhaber der Tonaufnahmen bezahlt wird.

Fakt ist: Erfolgreich abgeschlossene Sync-Deals können die Erträge aus Tonträger- und Digitalverkäufen massiv übertreffen und die Kassen klingen lassen. Deshalb sollte auch der Do-It-Yourself-Musiker von heute versuchen, an diesem möglichen Erfolg teilhaben zu können - doch wie sollte man vorgehen..?

Wer kümmert sich darum?

Nun, die aktive Beschaffung und Administration solcher Sync-Deals war bis vor wenigen Jahren noch primär Sache der Musikverleger und Plattenfirmen. Teile der Belegschaft waren darauf ausgerichtet, die Kompositionen und Tonaufnahmen zu "pitchen" oder neue Premium-Produkte in Verbund mit namhaften Marken ("Brands") aus der Taufe zu heben. Deshalb betreiben die meisten Plattenfirmen - sowohl Majors wie auch Indie's - auch heute noch eigene Musikverlage.Dank dem Internet haben sich dem modernen Musiker in den letzten Jahren aber neue Möglichkeiten erschlossen, und neue Dienstleister sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. So ist es auch kleineren Playern im Business möglich geworden, im Sync-Bereich mitzumischen. Die Anzahl dieser Erfolgsgeschichten steigt stetig an, jedoch auch die Fülle an Angeboten von Musikern.

Diese Parteien kümmern sich um Sync-Deals:

  • Verleger (oft in Zusammenarbeit mit den Labels und Managements)
  • Manager und Agenten
  • Digitalvertriebe und Aggregatoren
  • Spezielle Online-Broker wie MusicXray, Taxi oder Pumpaudio.com
  • Du selbst!
Fazit: Selber Gas geben und/oder die richtigen Partner finden!

Die Do-It-Yourself-Lösung

Markt-Analyse

Bevor man überhaupt seine eigenen Tracks verschickt und pitchen möchte, sollte man zuerst einige Abklärungen treffen und sich überlegen, zu welchen Produkten die eigene Musik passen könnte. Das ist schon mal das A&O.  Ein Hersteller eines Pflegeprodukts wird wohl eher keinen Death-Metal-Titel zur Werbung verwenden möchten, das sollte einleuchten! Ausserdem muss die Qualität stimmen. Wie bei jedem Pitch, sei es bei einer Plattenfirma oder beim Radio, misst man sich mit den global besten Titeln, und deshalb sollte man auch einigermassen mithalten können. Was die Stilrichtung angeht, stehen die Chancen für Indie-Künstler aber keinesfalls schlechter als für Major-Acts. Vorallem in TV-Serien kommen oftmals undergroundige Titel zum Zuge, da die einfach perfekt passen. Und die Range an verschiedenen Stilen ist in diesem Bereich unermesslich (man vergleiche bspw. mal "True Blood" mit "Homeland" oder "Game Of Thrones").

Chancen erspähen und networken

Es lohnt sich, aktiv nach (zukünftigen) Möglichkeiten zu suchen und neue Angebot ausfindig zu machen. Vorallem im Bereich der Indie-Filme suchen noch einige Regisseure nach passender Musik für Ihre Projekte; deren Budget's sind zwar klein, jedoch erhöhen sich die eigenen Chancen. Das Credo heisst wie immer: Networking! Wir empfehlen euch dazu unseren Blog "Die richtigen Kontakte und Netzwerke im Musikbusiness".

Der Produzent Joe Solo empfiehlt in seinem überaus interessanten Video, folgende Seiten abzuchecken:

Pitchen!

Jetzt heisst es: Mit den zuständigen Personen in Kontakt treten (per Email, direkt an Fachmessen wie der MIDEM oder auf dem Postweg) und die Musik aktiv pitchen!Wir wünschen Euch viel Erfolg! Und denkt daran, es gibt auch Music Supervisors in Europa, Asien usw. - also nicht zu arg auf die USA konzentrieren!

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