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Sei originell und werte dein Merchandise auf

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Bunter T-shirts übereinander gefächert

Weißt du noch, als CDs und T-Shirts die wichtigsten Merchandise-Produkte bei Konzerten waren? Jetzt scheinen diese Produkte es den Dinosauriern gleichzutun, denn zum einen gibt es die digitalen Downloads und zum anderen werden viele Musikliebhaber und Konzertgänger immer umweltbewusster und legen mehr Wert auf Fairtrade. Wenn du Billig-T-Shirts für dich angefertigen lässt, werden sie in Ausbeutungsbetrieben von extrem schlecht bezahlten Arbeitern hergestellt, und CDs verschmutzen mit ihren Plastikverpackungen und den Chemikalien, die bei ihrem Herstellungsprozess eingesetzt werden, auf die eine oder andere Weise letztendlich auch die Umwelt. Weil der digitale Markt heute viel größer ist als der physische, sollten wir unseren Geschmack, was physisches Merchandise angeht, anpassen, um relevant zu bleiben, selbst wenn die Gewinnspanne nicht sofort genauso lukrativ erscheint. Sei originell und kreiere deine eigene Merch-Marke, denn was einmal als Status quo galt, ist nicht mehr angesagt.

Qualität und Style

Ich sage nicht, dass T-Shirts gar nicht mehr angesagt sind und ich werde sie als Beispiel für Merchprodukte anführen, die in neue und bessere Artikel umgewandelt werden können. Qualität hängt davon ab, auf welche Weise, von wem und aus welchem Materialien etwas hergestellt wurde. Es gibt eine Unmenge von neuen Firmen, die man online finden kann und die individuell gestaltbares Bio-Recycled-Fairtrade-Merchandise herstellen. Häufig werden sie auch die gesamte Bandbreite an möglichen Bestellmengen anbieten, je nachdem, wie viele es sein sollen, ob nun zwanzig Stück oder hunderte. Der springende Punkt ist, dass du ein hochwertiges Produkt bestellst, von dem du keine hohen Stückzahlen brauchst. Du kannst eine spezielle Bestellung machen, je nachdem was du für deine Tour oder deine Albumveröffentlichung benötigst, und du solltest auf deiner Webseite kenntlich machen, wie viele Artikel noch verfügbar sind. Wenn die Qualität besser und die Verfügbarkeit geringer ist, dann steigerst du den Wert und du kannst das Produkt teurer verkaufen.

Wenn es darum geht, irgendein Produkt auf eine originelle Weise neu zu denken, dann spielt der Style dabei eine wesentliche Rolle. Alles kommt aufs Design, auf die Farben, die Materialität und darauf an, wie das Produkt zum Gesamtbild deiner Marke bzw. deines Image passt. Dein Merch sollte in gewisser Weise die Gesamtstimmung und die Atmosphäre deiner Musik widerspiegeln. Ich habe beispielsweise einmal bei einem Konzert von Damien Rice gearbeitet und auf seinem Merchstand lagen eierschalenweiße Biobaumwoll-Fairtrade-Slim-Fit-T-Shirts mit einer einfachen Zeichnung von einer Leiter, die von der Hüfte zum Nacken verlief. Das entsprach genau seinem Image. Er verkaufte sie für 30 EUR.

Produkte

Ich werde nicht alle Produkte listen, die man auf einem Merchstand liegen haben kann. Aber hier sind für dich ein paar, die dich hoffentlich dazu inspirieren werden, deine eigenen Artikel zu entwickeln. Denke daran, dass die Materialien, die Qualität und der Style sind, die dein Produkt aus der Menge herausstechen lassen werden.

  • Indie-Karten – Anstelle von CDs kannst du attraktiv designte Indie-Karten auf qualitativ hochwertigem recyceltem Papier, gedruckt mit umweltfreundlicher Tinte, mit deinem Logo und einem digitalen Download-Link zu deiner Musik drauf verkaufen.
  • Gitarren-Plektren – Natürlich kommt dein Gesicht aufs Plektrum.
  • Aufkleber und Buttons – Sie sind überall. Aber kannst du auch dein eigenes einzigartiges Design entwickeln?
  • Streichholzbriefchen – Solche, wie du sie in Hotels findest, nur mit deinem Logo drauf.
  • Schnaps- oder Bierglas – Vielleicht lässt du dich von einer Whiskey- oder Biermarke sponsern?
  • Autoaufkleber – Auch wenn ich kein Fan von Autos bin – es ist der Ort, wo die meisten Leute Musik hören.
  • Leinentaschen – Ich empfehle, eine Firma zu suchen, die eher lange als kurze Henkel herstellt.
  • T-Shirts, Socken, Beanies/Mützen – jegliches Kleidungsstück, auf dem dein Logo gut zum Vorschein kommt, eignet sich. Was T-Shirts angeht, empfehle ich mehr in den Größen S und M zu bestellen als in L.
  • Individuell angefertigte Zippo-Feuerzeuge – Sind teuer, aber halten ewig, klingen, riechen und sehen aus wie Rock'n'Roll und sind nicht aus Plastik.
  • Gewürzmühle – Mit deinem Logo drauf. Brauche ich nichts weiter dazu zu sagen, oder?
  • Schmuck – Ein guter Merch-Artikel, wenn du ein Logo-Design hast, das sich für 3D-Formen eignet. Dann kannst du Ohrringe, Armbänder, Halsketten, Ringe designen.
  • Tücher und Hüte – Werden nie aus der Mode kommen.
  • Kapuzenpullover – Teuer aber gut.
  • Poster – Auch hier kannst du einen digitalen Download-Link unterbringen.
  • Vinylschallplatten und Kassetten – Auch wenn Plastik dabei ist, machen diese Artikel viel mehr Spaß als CDs und du kannst sie mit individuell gefertigten Materialien verpacken.
  • Holzkiste für Vinylschallplatten – Du kannst deine eigene selbstgefertigte Holzkiste für Schallplatten entwerfen und bauen, mit Griffen dran und deinem Logo drauf. Etwas handwerkliche Begabung brauchst du dafür, aber dann kannst du einen Paketpreis machen für eine Schallplatte, ein Poster, einen Download-Code, ein T-Shirt und noch einen Artikel, der in die Kiste passt, und am Ende hast du einen guten Gewinn gemacht.
  • eigene Kunst – Persönliche Dinge wie Zeichnungen, Fotos, Texte, Postkarten, Polaroids von dir und deinen Fans etc.

Investition und Gewinn

Das Entscheidende ist, dass du mehr Geld verdienst, als du investierst. Wenn du beispielsweise 200 EUR für 20 T-Shirts ausgibst und jedes für 25 EUR verkaufst, wirst du 300 EUR Gewinn machen. Investierst du von diesem Betrag 200 EUR für weitere 20 Shirts, kannst du dir 100 EUR in die Tasche stecken. Und so weiter. Eine wesentliche Sache ist, dass du versuchen solltest vorher einzuschätzen, wie viele Artikel du verkaufen wirst, je nachdem bei welchen Veranstaltungen du sie anbieten wirst und wie viele Fans in etwa daran interessiert sein werden, das Produkt zu kaufen. Du willst sicher nicht, dass du kistenweise Merch in deinem Keller herumstehen hast, das du nicht mehr brauchst, wenn eine Tour erst einmal vorbei ist.

Ein effektiver Merchandise-Stand

Niemand wird dein Merchandise kaufen, wenn man es nicht finden kann. Man sollte gut ans Merch herankommen können, es sollte geordnet und gut ausgeleuchtet sein und einladend wirken. Am besten, jemand arbeitet für dich am Merch-Stand während des gesamten Konzerts, denn oft kommen und gehen Leute während der Show. Es ist wirkungsvoll, wenn du über deinem Stand ein Banner mit deinem Logo drauf befestigst. Ein Beamer, der deinen Merch-Stand mit Bildern und Videos von deinem Musikprojekt beleuchtet, macht den Stand noch attraktiver. Praktischerweise solltest du an deinem Stand eine verschließbare Geldkassette, etwas Wechselgeld, Stifte, dicke Marker und Klebeband haben.

Verwende immer einfache Preise, die sich leicht zusammenrechnen lassen, wie 15 statt 12, oder 10 statt 8 EUR. Wenn nach deinem Konzert viele Leute dein Merchandise wollen, dann muss es schnell gehen, damit du so viel wie möglich verkaufen kannst. Wenn du mit Bargeld hantieren musst, dann ist es leichter mit Zahlen umzugehen, die durch 5 oder 10 teilbar sind. Vergiss nicht, deinen Stand gut organisiert zu halten, dann wirst du auch keine Probleme haben. Ich habe immer auch mein Gästebuch mit einem Stift auf dem Tisch mit liegen, damit Leute ihre Eindrücke vom Konzert oder Meinungen hineinschreiben können, und man kann es als Mailingliste nutzen, falls sich jemand entscheidet, seine Email zu hinterlassen.

Wie ich schon am Anfang sagte, sei originell und kreiere deine eigene Merch-Marke, denn was einmal der Status quo war, ist nicht mehr angesagt. Ein Musiker oder eine Musikerin zu sein, die von ihren Auftritten und vom Verkauf des Merchandise lebt, ist eine Anstrengung, die sich erst über die Jahre auszahlt. Du solltest in der Lage dazu sein, mit der Zeit zu gehen und dich anzupassen, oder auch einen neuen Ton anzugeben. Deine Fans sollten dich auf lange Sicht schätzen und das Merchandise, das du verkaufst, spiegelt die Werte deiner Musik und dein Image wieder.

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