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Wie Musiker das meiste aus Daten herausholen können

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An artist on stage singing into a microphone

Daten können Künstlern dabei behilflich sein, Auftritte zu buchen, ihre Fanbase zu erweitern, gezielte Verkäufe zu tätigen und mehr darüber zu erfahren, wer ihre größten Unterstützer sind. Wo befinden sich diese Daten? Und wie können sie eingesetzt werden, um Karrieren in Schwung zu bringen? Es gibt eine Vielzahl von Online-Werkzeugen, die meisten davon kostenlos. Du muss lediglich wissen, wo sie zu finden sind und wie man aus den Zahlen schlau wird.

Wo?

Spotify hat im vergangenen Jahr Fan Insights lanciert. Es befindet sich aktuell im Betastatus, aber jeder Künstler oder Manager kann hier einen frühen Zugang beantragen. Es ist kostenlos (und soll es auch bleiben) und liefert einem die monatlichen und täglichen Hörer, die intensivsten Hörer, die Art, wie die Leute Musik hören (Playlists, Radio, die eigene Kollektion oder direkt auf der Künstlerseite), woher sie kommen (etwa über welchen Link sie auf Spotify gelandet sind), Alter und Geschlecht, welche Künstler sie sich außerdem angehört und welche Songs ihnen am besten gefallen haben.

Nutzer des kostenlosen SoundCloud Partner-Zugangs erhalten wesentliche Statistiken über Plays, Reposts, Kommentare und Downloads. Holt euch den Pro-Zugang für £3,99 im Monat und ihr erhaltet ausführliche Statistiken zu euren Superfans, Plays nach Ländern und Städten. Das Pro Unlimited-Abo für £8 im Monat bietet die umfangreichsten Zahlen, darunter auch ob Plays von der SoundCloud-Seite, -App oder Website kommen. YouTube ist eine weitere Plattform, die einen kostenloses Zugang hat, Details gibt’s hier. Next Big Sound liefert einen Überblick über Statistiken, die es sich von einer Reihe von Quellen beschafft, dasselbe gilt für Cyfe und Google Analytics.

Wofür?

Wenn man mit Daten arbeitet, ist es wichtig, im Vornherein festzulegen, was man überhaupt wissen möchte. Möchtest du mehr Fans erreichen, Album und Tickets verkaufen oder Streams erzielen? Willst du wissen, durch welche Städte du als nächstes touren solltest? Welcher Track deines Albums der beliebteste ist? Oder auf welche Plattformen du deine Marketing-Anstrengungen konzentrieren solltest? Wenn du etwa deine Reichweite vergrößern möchtest, musst du die Orte ins Visier nehmen, wo man dich nicht kennt. Hast du viele SoundCloud- aber kaum Spotify-Plays? Dann wird es Zeit, dass du deine Künstler-Seite auf den neuesten Stand bringst, nach Gelegenheiten Ausschau hältst, auf Playlists zu landen und sichergehst, dass du Fans von anderen Kanälen wie Twitter, Facebook und deiner Website abholst.

Daten verraten dir auch, ob sich Fans über Werbung zum digitalen oder physischen Release durchklicken, was dich in die Lage versetzt, zu beurteilen, welches Produkt stärker zu bewerben sei. Es gibt keinen Grund, viel Geld für die Produktion von physischen Alben auszugeben, wenn deine Fans überwiegend streamen. Umgekehrt kann es Sinn machen, sich eine Zeitlang nach Release von Streaming-Diensten fern zu halten, um physische Verkäufe anzukurbeln, wenn die Daten zeigen, dass es das ist, was deine Fans wollen.

Über das Alter und Geschlecht deiner Fans bescheid zu wissen, hilft bei Merchandise-Entscheidungen, um beispielsweise die richtige Menge and Frauen- und Männershirts zu bedrucken. Und wenn du weißt, in welchen Playlists deine Songs erscheinen, kannst du mit dich an den Kurator wenden, um ihn auch über künftige Releases auf dem Laufenden halten. Außerdem kannst du sehen, welche Playlist die meisten Streams generiert, was nicht unbedingt die, mit den meisten Followern sein muss.

Auch im Bereich Touring sind Daten enorm wertvoll: Wird in einer bestimmten Stadt intensiv per Shazam nach deinen Songs gesucht? Falls ja, weißt du, wo du deinen nächsten Gig buchen solltest bzw. welche Städte du in einer längeren Tour besuchen solltest. Wenn es ein Territorium gibt, in dem eine Band mit einem bevorstehenden Release noch unbekannt ist, kann sie versuchen die in der Region beliebtesten Social Media und Musik-Kanäle zu nutzen, mit lokalen Medien zu sprechen und vielleicht eine Support-Slot im Vorprogramm einer etablierten Band zu ergattern.

Vorsicht

  • Bedenke, dass eine Plattform dir keinen weltumspannenden Überblick verschafft. Facebook, Twitter und Spotify sind nicht überall beliebt, weshalb Angebote wie Next Big Sound so hilfreich sind
  • Impressions bedeuten nicht individuelle views. Wenn ein Tweet 1,000 Impressions hat, kann das auch bedeuten, dass eine handvoll Menschen sich denselben Tweet immer und immer wieder angesehen hat
  • Es ist wichtig eine Zunahme in Sachen Musikkonsum ins Verhältnis zu setzen. Stellst du etwa fest, dass deine Spotify-Streams in den letzten 12 Monaten um 20% zugelegt haben, solltest du als nächstes überprüfen, ob der Streaming-Markt insgesamt zugelegt hat. Wenn der Gesamtzuwachs beispielsweise 40% beträgt, ist dein Anteil daran nämlich tatsächlich um 20% gefallen
So viel sich mit Daten auch anstellen lässt, ist es wichtig, zu erinnern, dass Daten allein nicht zu der einzigartigen Verbindung zwischen Künstler und Fan führen. Th 1975 haben mit ihrem aktuellen Album kürzlich Platz eins in den USA und UK erreicht. Mit Sicherheit hat die Band Tour-, Vertriebs-, Marketing- und Promotion-Entscheidungen auf der Grundlage von Daten getroffen. Du kannst dich jedoch darauf verlassen, dass der entscheidende Faktor für ihren Erfolg ihre Fans sind, mit denen die Band über Jahre eine enge Verbindung aufgebaut hat.

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