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DLJ: Wie du von deinen Streaming-Einnahmen leben kannst

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DLJ Foto Erfolgsgeschichte

Wie kann man von seiner Musik leben? Diese Frage ist wahrscheinlich eine der essenziellsten Fragen, die sich unabhängige Musiker*innen während ihrer Karriere stellen.

Aber auch vom Streaming zu leben ist möglich, wie DLJs Erfolgsbilanz zeigt. DLJ (Dans La Jungle) ist ein 25-jähriger Lo-Fi-Hip-Hop-Komponist und Produzent aus Toulouse, Frankreich. Seit seinem Debutalbum Flying Leaf im Jahr 2017 hat er mehr als 100 Millionen Streams auf allen Plattformen angesammelt und 2 Millionen monatliche Hörer auf Spotify erreicht. DLJ hat 2019 auch sein eigenes Musiklabel Rétro Jungle Records sowie einen YouTube-Kanal gestartet, um sein Know-how mit anderen Musikern zu teilen.

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4.621 Followers
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1.9 Millionen Monatliche Hörer*innen

Heute lebt DLJ von seiner Musik. Doch auch wenn sein rasanter Aufstieg einige neidisch machen mag, kam sein Erfolg nicht von alleine. iMusician bat ihn, über seinen Weg zu sprechen, damit andere Musiker*innen von seinen Erfahrungen lernen können.

Kannst du uns etwas über deine Anfänge und dein Projekt erzählen?

Ich habe 10 Jahre lang Klavier gespielt, was mir definitiv mein musikalisches Verständnis und Gehör verschafft hat. Das Beatmaking und die Kompositionen, die ich heute mache, haben mit der klassischen Musik von damals nur noch wenig zu tun und ist eine ganz andere Welt.

In 2016 habe ich einen Bachelor-Abschluss in Music & Sound Technologies in Portsmouth, England, gemacht. Währen meines Studiums habe ich mit verschiedenen Produktionsstilen und Genres experimentiert, wie Hip Hop, Synthwave und House. Ich wurde richtig süchtig nach Hip Hop und Boom Bap und entdeckte nach und nach die Welt des "Lo-Fi". Besonders all jene Tracks, die von Vinyl gesampelt, durch Sampler wie den SP404 geleitet oder mit MPC 2000XL produziert wurden...

Es wurde zu einer Leidenschaft, diese Welt zu entdecken, die kulturell und rhythmisch eine absolut neue für mich war!

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Es war sehr weit weg von meinen Rock-Referenzen und dem, was ich zu dem Zeitpunkt an Musik kannte (Queen, Pink Floyd, Janis Joplin, Fleetwood Mac, etc...). Ich entdeckte J Dilla, Nujabes, Knxwledge, Ras G, Flying Lotus und so viele andere, sowie die neue Lo-fi-Szene auf Soundcloud. 2017 veröffentlichte ich dann mein erstes Lo-Fi-Album, gefolgt von mehreren Singles, die heute mehrere Millionen Hörer auf Spotify zählen.

Das kam nicht von alleine: Seit den Anfängen von DLJ habe ich nebenbei gearbeitet: als Radiomoderator, als Music-for-Picture-Komponist und als Sounddesigner für verschiedene audiovisuelle Produktionsfirmen.

Erst im Jahr 2019 konnte ich mich dem DLJ-Projekt widmen. Ich hatte nebenbei noch einen Job als Sounddesigner, den ich aufgeben musste, um das Abenteuer DLJ zu 100% zu leben. Auch wenn ich das was ich tat sehr mochte, hatte ich die Möglichkeit, von meiner Musik zu leben. Mein Arbeitgeber war sehr verständnisvoll und unterstützte mich in meiner Entscheidung, also ergriff ich die einmalige Gelegenheit.

"Ich habe schnell verstanden, dass es möglich ist, von Musik zu leben, vor allem von den Streaming-Tantiemen. Mir war aber auch klar, dass der Weg lang ist und von der Qualität und der Kommunikation rund um die Projekte abhängt."

Wie hat iMusician dir bei diesem Abenteuer geholfen?

Mein Freund, der Tontechniker Smilin Beats (der mein erstes Album gemastert hat), hat mir von iMusician erzählt. Als ich ihn fragte, ob er einen digitalen Musikvertrieb für mein erstes musikalisches Projekt kenne, sagte er mir, dass iMusician seriös sei und auch einen Artist & Label Support in unterschiedlichen Sprachen anbietet. Mir war das wichtig, da ich für meine erste digitale Veröffentlichung Hilfe in meiner Sprache (Französisch) brauchte.

Ich habe dann Kontakt via E-Mail mit den französischen Managern von iMusician aufgenommen, die mich durch die ersten Monate meiner Veröffentlichungen führten und mir die nötigen Details und Informationen gaben, damit ich die Release-Formulare auf deren Plattform ausfüllen konnte (großes Lob an Selma und Jordan).

Ich habe dann schnell verstanden, dass es möglich war, von meiner Musik zu leben, vor allem von den Streaming-Tantiemen. Mir war aber auch klar, dass der Weg lang ist und von der Qualität und der Kommunikation rund um die Projekte abhängt.

Wie hast du es geschafft, so viele Streams auf den Plattformen zu bekommen?

Ich habe den Erfolg auf Streaming-Plattformen nicht vorhergesehen, aber er kam auch nicht von alleine! Mein erstes Album Flying Leaf hatte im Laufe des Jahres 2017 1500 Streams angesammelt. Danach hatte ich mehrere Monate kein neues Album veröffentlicht, und meine Musikpromotion war in der Zeit ziemlich begrenzt.

Ich habe dann mit den Singles die ich veröffentlicht habe gemerkt, dass Networking, Musikmarketing und Mundpropaganda sehr wichtig sind. So bin ich langsam von 100 Hörern pro Monat auf 8.000 auf gestiegen. Insbesondere das Veröffentlichen von mehreren Singles und die Unterstützung von Playlist-Kuratoren haben mir dabei geholfen.

Dann veröffentlichte ich einen Track namens Let Me Know unter dem Pariser Label Hip Dozer, der mich über deren Playlist auf Spotify zu einem weiteren Meilenstein von 20.000 Hörern im Monat brachte. Ich habe mich sehr über diese Entwicklung gefreut und kam dann im Oktober 2018 zum ersten Mal auf eine redaktionelle Playlist von Spotify. Diese brachte meinen Track Blue Shades auf mehrere Millionen Hörer und brachte mir viele neue Fans. Ich habe dann weiter an meinem Netzwerk und meiner Kommunikation gearbeitet und regelmäßig Tracks veröffentlicht, ohne mir Druck zu machen, um nicht an Qualität zu verlieren.

Lektionen von DLJ, wie man von seiner Musik leben kann

Wenn wir DLJ als Beispiel nehmen, kann man festhalten, dass jede/r Künstler*in einzigartig ist. Es gibt kein Erfolgsrezept, wie man von seiner Musik leben kann oder eine magische Formel. DLJs Ratschläge helfen dir aber dabei, die richtige Einstellung anzunehmen, um deine Fangemeinde zu vergrößern und Geld zu verdienen: eine Einstellung, die aus harter Arbeit, Geduld, Zusammenarbeit und Kühnheit besteht.

Der Einstieg in die Musik ist nicht einfach: Durch eine subtile Mischung aus harter Arbeit, Lernen von einem Netzwerk von Profis, dem Eingehen von Risiken und dem Ergreifen von Chancen hat DLJ es in nur drei Jahren geschafft, ein Amateurprojekt in eine musikalische Karriere zu verwandeln.

Das ist es, was unabhängige Künstler*innen von dieser Reise mitnehmen können:

  1. Habe keine Angst, hart zu arbeiten.
    Eines ist sicher: DLJ hat seine Reise nicht allein bestritten. Das ist die offensichtlichste Lektion: Um als unabhängige Künstler*innen in der Musikbranche Fuß zu fassen, braucht man Entschlossenheit und harte Arbeit. Wähle die richtigen Profis aus, mit denen du dich umgibst.
  2. Als unabhängige/r Künstler*in bist du nicht allein!
    Kommunikation, PR, Social Media Management, etc. Dein Musikprojekt zu managen ist ein echtes Unterfangen und wenn du alle Chancen auf deine Seite bringen willst, musst du sich mit vertrauenswürdigen Partner*innen und Mitarbeiter*innen umgeben. Angefangen bei deinem digitalen Musikvertrieb.
  3. Verstehe und nutze die Art und Weise, wie die Musikindustrie heute funktioniert.
    Im Zeitalter des Streamings ändern sich die Strategien für den Verkauf von Musik: Das Aufkommen der Playlists bedeutet zum Beispiel, dass unabhängige Künstler*innen eine bessere Chance haben, entdeckt zu werden, indem sie mehrere Singles veröffentlichen, anstatt sich auf ein Album zu konzentrieren. DLJ hat das verstanden: Er kletterte die Leiter des Spotify-Algorithmus hinauf, indem er eine Single nach der anderen veröffentlichte. Durch die Analyse seiner Streams hat er das Playlist-Potenzial seines Projekts verstanden und seine Strategie angepasst. Wenn du nicht sicher bist, welche die richtige Releasestrategie für dich die richtige ist, haben wir hier für dich eine Liste der besten Veröffentlichungsstrategien im Streaming-Zeitalter zusammengestellt.
  4. Ergreife die Gelegenheiten, wenn sie sich ergibt.
    Der Weg, um online von deiner Musik leben zu können ist lang und kurvenreich. Vor allem am Anfang deiner Karriere bist du oft auf zusätzliche Einnahmen angewiesen: Industriejobs oder durch Diversifizierung deiner musikalischen Einkünfte, Merchandising-Produkte oder private Konzerte/Auftritte.

Das Beispiel von DLJ zeigt, dass es wichtig ist vorsichtig zu bleiben, wenn man ein Projekt startet. Es zeigt auch, dass es entscheidend ist zu spüren, wann es an der Zeit ist sich auf seine Musik zu konzentrieren und sich zu trauen, 100% seiner Zeit in sie zu investieren.

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