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Bekommst du all dein Geld?

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An artist on stage singing into a microphone

Wir haben im Verlauf des letzten Jahres viel darüber berichtet, wie du als MusikerIn Geld verdienen kannst, und ob Downloads, Streamingdienste, YouTube, und physische Verkäufe unabhängigen sowie auch unter Vertrag stehenden KünstlerInnen genug Einnahmen einbringen, um davon leben zu können. Wir haben vor kurzem eine Infografik von The Music Business Association (Music Biz) entdeckt, welche „SongschreiberInnen und MusikerInnen einen einfachen Einblick in das komplexe System gibt, welches sie navigieren müssen, um den gerechten Lohn für ihre harte Arbeit zu erhalten.“

Auch wenn diese Infografik spezifisch auf den U.S.-Markt ausgerichtet ist wollen wir die wichtigsten Punkte mit dir teilen, da sie für Musiker weltweit von Bedeutung sind!

Gemäss der Grafik sind diese 6 Einnahmequellen für Musiker unabdingbar:

  1. Physische Produkte und Downloads. Diese sind die klassischen Einnahmequellen für MusikerInnen.  Immer wenn deine Musik -- sei es die Komposition oder die Aufnahme -- physisch oder digital verkauft wird, wirst du, dein Label, dein Vertrieb oder Verleger bezahlt. Ein gewisser Prozentsatz davon wird z.B. an iTunes gehen, aber du bist für jeden Verkauf deiner Musik Einnahmeberechtigt.
  1. Radio und TV. Trotz dem rasanten Aufstieg von Streamingdiensten und Internetradios gebrauchen Leute heute noch immer das traditionelle Radio um Musik zu konsumieren und neue Bands zu entdecken. Das amerikanische Urheberrechtsgesetz schreibt aber vor, dass diese Tantiemen nicht direkt an die KünstlerInnen ausbezahlt werden, sondern an die Herausgeber, d.h. an die Besitzer der Urheberrechte an der Komposition und am Text, nicht an einer bestimmten Aufnahme. Ein berühmtes Beispiel dafür ist Dolly Partons Song, „I will always love you,“ mit welchem sie noch lange nach ihrer Blüte Geld verdiente—dank Whitney Houstons legendärer Cover-Version! Als KünstlerIn kannst du Urheberrechte für Coversongs, welche du herausgibst, beantragen. Stelle aber unbedingt sicher, dass du zuerst die Erlaubnis des Masterrechtinhabers erhältst. Dies mag sich ein wenig mühsam anhören, aber es ist beruhigend zu wissen, dass es Dienste gibt, die sicherstellen, dass deine Musik geschützt bleibt und nicht andere Leute Tantiemen für Werke erhalten, die ursprünglich von dir stammen.
  1. Satelliten- und Kabelradio
  1. Nicht-interaktives Streaming-Radio. (d.h. der Hörer kann nicht auswählen, welche Songs er hört, und kann auch keine eigene Playlists erstellen oder vorgefertigte Playlists  nutzen).
  1. Synchronisationsdeals. Deine Musik kann in TV-Werbung und Programmen, Videospielen, Filmen etc. verwendet werden. Hier gibt es viel Geld zu holen wenn du deine Metadaten und Lizenzverträge gut verwaltest!
  1. On-demand Streamingdienste. Diese Kategorie besteht aus Diensten wie Spotify, die Verträge mit Labels abgeschlossen haben und die KünstlerInnen auf einer Pro-Stream-Basis bezahlen. Wie wir vor kurzem berichtet haben, sind Streaming-Umsäzte letztes Jahr in Deutschland um 91% gestiegen, was bedeutet, dass dies eine immer wichtigere Einnahmequelle wird! Es laufen noch immer heisse Debatten um die Zukunft des Streamings: Wird es eines Tages physische Verkäufe und Downloads verdrängen? Niemand kann sich über diese Entwicklung ganz sicher sein. Wir bleiben am Ball.
Die Lehre, die man aus der Infografik ziehen kann, ist dass es viele verschiedene Einnahmequellen für MusikerInnen gibt, darunter auch solche, die du vielleicht gar nicht weisst, dass es sie gibt.

Um deine Einnahmen voll ausschöpfen zu können, musst du dich bei der Verwertungsgesellschaft deines Landes anmelden (engl. Performance Rights Organisation, auch als PRO bekannt). Ohne diese Anmeldung bekommst du die Einnahmen, die dir als Songschreiber, Musiker, oder Author zustehen nicht ausbezahlt. In vielen Fällen erfüllst du als KünstlerIn alle diese Funktionen gleichzeitig! Es ist ausserdem wichtig zu wissen, dass Urheberrechte in zwei grundlegende Kategorien aufgeteilt werden: Masterrechte für die Aufnahme selbst, und die Verlagsrechte für den Text und die Komposition/Melodie. Nachdem du dich bei deiner Verwertungsgesellschaft (wie GEMA, SUISA, PRS, etc.) angemeldet hast, wirst du vielleicht Hilfe bei der Administration gebrauchen. Darum kommen Labels oder digitale Vertriebe wie iMusician gerade gelegen.  Sie nehmen in der Regel einen kleinen Prozentsatz deiner Einnahmen, und stellen dafür sicher, dass du die Einnahmen aus deinen Werken maximierst. Viele KünstlerInnen vertrauen heute auf die Unterstützung digitaler Vertriebe, da sie Brancheneinsteigern die nötige Hilfe für die Monetisierung und Verwertung ihrer Musik auf möglichst vielen Kanälen bieten.

Andere Einnahmequellen wie Tour-Einnahmen und Merchandising-Verkäufe werden in der Infografik ausgelassen. Dienste wie Gigstarter wurden gegründet um Musikern zu helfen, ihre Tour ohne grosse finanzielle Risiken zu organisieren, da mithilfe des Internets herausgefunden werden kann wo deine Fans sind, und wo sie an deine Konzerte kommen wollen.

MusikerIn zu sein bedeutet immer mit gewissen Risiken zu leben. Gute Musik zu machen, die die Leute hören wollen, ist natürlich der erste und wichtigste Schritt zum Erfolg. Wenn deine Karriere aber in Fahrt kommt willst du vielleicht mehr Leute aus der Musikindustrie herbeiziehen. So könnten dir Labels, Manager, Booker, etc. mit deinen administrativen Aufgaben helfen, denen du als Profimusiker bestimmt begegnen wirst. Es ist aber auch beruhigend zu wissen, dass du aus eigener Motivation eine solide Musikerkarriere starten kannst. Du kannst Bezahlt werden und Unterstützung bekommen, auch wenn du unabhängig bleibst!

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