Früher hatten Plattenfirmen die Türsteher-Funktion inne, in welcher sie entschieden, welche Bands überhaupt die Gelegenheit bekommen sollten, ihre Musik auf den Markt zu bringen. Und die Zuhörer waren oftmals gezwungen, sich komplette Alben zu kaufen, um an die Songs zu kommen, die sie haben wollten.
Einiges hat sich seither getan. Heutzutage kann jede Band, kann jeder Musiker seine Musik online verkaufen, und mehr Musik denn je wird über digitale Plattformen gestreamt oder verkauft.
Darüber hinaus hat sich auch viel am Hör- und Kaufverhalten der Hörer getan. Die Musikkonsumenten hören mehr und mehr Singles anstelle von ganzen Alben und stellen dann Playlisten mit ihren eigenen Lieblingssongs zusammen.
Was bedeutet das für dich? Einfach gesagt, musst du deine Musik aus folgenden Gründen online anbieten:
Zugang zu den Fans
Sehr viele Menschen nutzen Streaminganbieter wie Spotify, Deezer oder Amazon. Wenn man deine Musik nicht auf diesen Kanälen findet, schränkst du deine Verkaufsmöglichkeiten ein.
Bereit, entdeckt zu werden
Online-Shops haben jede Menge Funktionen, durch die man auf neue Musik und Künstler stoßen kann. Sie geben viel Geld aus, neue Zuhörer auf ihre Plattformen zu locken, und du kannst davon profitieren.
Bevor du loslegst, sieh dir diese 5 hilfreichen Tipps an:
1. Welche Wahlmöglichkeiten habe ich?
Die Art, wie du deine Musik online vertreibst, hängt in starkem Maße davon ab, wer du bist (Musiker, Band, Label oder Manager), und wie fortgeschritten deine Karriere ist. Hier sind die wesentlichen Formen:
- Digitale Online-Vertriebe arbeiten direkt mit unabhängigen Künstlern sowie kleinen Labels und Unternehmen.
- Content-Aggregatoren arbeiten mit Labels und Unternehmen zusammen, die bereits Veröffentlichungen herausgebracht haben. Merke: Ein Label kann zwischen Vertrieb oder Aggregator wählen, um deine Musik publik zu machen.
- Beim Modell Direct to Fan (D2F) verkaufst oder streamst du deine Musik direkt über deine Website oder kostenlose Plattformen wie Bandcamp oder Soundcloud.
2. Brauche ich einen digitalen Vertrieb, wenn ich D2F wähle?
D2F ist ein nützliches und flexibles Werkzeug, aber wenn du alleine damit bist, gibt es zwei Beschränkungen:
- Nicht genügend Traffic. Um ein wenig Revenue zu erzielen, benötigst du tausende Besucher pro Tag – die Website des durchschnittlichen Nachwuchsmusikers hat am Tag vielleicht fünfzig bis ein paar hundert Aufrufe.
- Viele Konsumenten haben feste Kaufgewohnheiten. Wenn sie ihre Bezahldaten schon bei iTunes hinterlegt haben, werden sie dort über ihr iPhone kaufen, nicht über deinen Shop. Dasselbe Problem besteht auch, wenn sie bereits bei z.B. Spotify ein Abo haben.
3. In welchen Shops sollte ich sein?
Das ist für jeden Musiker anders und ist abhängig von Folgendem:
- An welchem geografischen Ort sind deine Fans? Überregional benutzen die meisten Menschen iTunes, Spotify und Amazon, aber du solltest auch die großen regionalen Anbieter nicht außer Acht lassen.. Im Nahen Osten solltest du beispielsweise Anghami nicht außer Acht lassen, oder in China NetEase .
- Welche Musik machst du und wer sind deine Fans? Manche Shops bedienen spezielle Genres und sind Marktführer in ihrem Gebiet. Stell also sicher, dass du die kennst und zu deinem Vorteil nutzen kannst. Wenn du beispielsweise Dance Music machst, wirst du wahrscheinlich bei Beatport, Traxsource und Juno Download zu finden sein wollen.
]Im digitalen Markt wirst du Verkäufe aus allen Ecken mitnehmen wollen. Aus diesem Grund empfehlen wir, dass du deine Musik so weit wie möglich streust. Manchmal weißt du gar nicht, wo du deine Fans gewinnen kannst, bis du deine Musik online anbietest und beobachtest, was passiert.
4. Woraus muss ich bei der Wahl meines digitalen Vertriebs sonst noch achten?
- Flexibilität. Digitale Vertriebe sind keine Plattenfirmen – deswegen sollten sie keine Exklusivrechte an deinen Songs beanspruchen, damit du jegliche Geschäftsbeziehung zu jeder Zeit beenden können solltest, ohne zusätzliche Kosten oder Strafzahlungen.
- Glaubwürdigkeit. Wie lange ist der Anbieter bereits auf dem Markt, und wird er das auch noch in den nächsten Jahren sein? Kann man davon ausgehen, dass er die Zahlungen regelmäßig und pünktlich ausschütten wird? Werden deine Releases pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt online erscheinen?
- Verschiedene Pakete. Abhängig von deinem professionellen Niveau und deinen Zielen, solltest du folgende Varianten zur Verfügung haben:
- Ein Basic-Angebot, bei welchem deine Musik in einem oder mehreren Shops deiner Wahl verfügbar gemacht wird.
- Eine Standard-Mitgliedschaft mit der vollen Bandbreite an Shops
- Ein Profi-Package für Managements oder Labels.
- Zusätzliche Services wie ein Promo-Player, der zu deiner Veröffentlichung verlinkt, die Pre-Order-Funktion bei iTunes, den Preis für deine Tracks selbst festzulegen, etc.
5. Kommission, Jahresgebühr oder Einmalzahlung?
Diese Entscheidung hängt davon ab, wie viel du erwartest zu verkaufen.
- Wenn du ein Album in den Charts hast, bist du besser bedient mit einer einmaligen Zahlung an den Vertrieb, danach kannst du alle Erlöse selbst behalten.
- Wenn du hingegen eine digitale Wiederveröffentlichung deiner gesammelten Werke planst, die schon als Tonträger erschienen sind, wird der Impact möglicherweise nicht ganz so groß sein. In diesem Fall mag eine Kommissionsvereinbarung mit deinem Vertrieb sinnvoller sein.
- WICHTIG: Manche Angebote lesen sich sehr attraktiv, aber überprüfe genau, ob nicht noch irgendwo zusätzliche Kosten oder jährliche Gebührenzahlungen versteckt sind.
Solange alle Kosten und Konditionen transparent kommuniziert werden, sollte es dir nicht zu schwer fallen, das Modell zu finden, das sich für deine Bedürfnisse am besten eignet.
Jetzt, da du ein bisschen mehr über digitalen Vertrieb weißt, kannst du ja gleich loslegen. Die Zahl der Entscheidungen, die getroffen werden müssen, mag am Anfang sicher etwas überfordernd wirken. Wir wollen uns mal vorstellen: iMusician ist ein unabhängiger Musikvertrieb, der vor über zehn Jahren gegründet wurde. Hinter uns steckt ein Team aus Überzeugungstätern und wir lieben es, Independent-Künstlern und Label auf den Weg zu helfen. Wir haben Vertriebsangebote für jeden, ob für Nachwuchskünstler mit ihrer ersten Single bis hin zum Label mit hunderten von Veröffentlichungen im Portfolio.
Wir arbeiten mit der weltweit größten Anzahl an Partnershops zusammen – darunter Spotify, iTunes, Deezer, sowie spezialisierte Plattformen aus der ganzen Welt, wie Beatport oder Traxsource.
Wenn du mit unserem Service zufrieden bist, und das Beste aus deinen Releases rausholen willst, kannst du jederzeit in ein anderes Abo wechseln. Also, warum nicht deiner Musik die bestmögliche Erfolgschance mitgeben?
Lies außerdem unseren Ratgeber “Alles was du über den Verkauf von Musik im Internet wissen musst”.