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Sync-Deals: Lande den perfekten Pitch

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An artist on stage singing into a microphone

Mit Sync-Deals kann man in der Musikbranche schon eine Weile gute Geschäfte machen. Mittlerweile sind sie für viele Künstler die Haupteinnahmequelle. Der internationale Sync-Markt ist mehr als 322 Mio. Dollar wert und macht, nach Zahlen der IFPI, seit 2013 2% der Gesamteinnahmen durch Musikaufnahmen aus. Dabei geht es nicht nur ums Geld, wobei – ein in einem Film, einer Fernsehsendung oder einer Werbung strategisch schlau platzierter Track kann eine Künstlerkarriere auch schon mal auf den Weg bringen oder retten.

Zu den Tracks, die durch Sync-Deals berühmt geworden sind, gehören Shot You Down vom DJ-Duo Audio Bullys oder auch Cosy In The Rocket von Psapp, der, nachdem er als Titelsong für die US-Arztserie Grey’s Anatomy ausgesucht wurde, der Band mehr als 10 BMI-Awards eingebracht hat. Der 1997er Titel Woke Up This Morning von der aus Brixton stammenden Band Alabama 3 hat inzwischen als Eingangssong des HBO-Krimis Die Sopranos Kultsstatus erreicht; genau wie auch Who Are You von The Who aus dem Jahr 1978, der am Anfang von jeder Folge der Krimi-Serie CSI zu hören ist.

Wenn du dir bei den Leuten, die über Musik für Filme, fürs Fernsehen oder Werbungen (Musiksupervisors) entscheiden, Gehör verschaffen willst, dann musst du gut pitchen können. Im Folgenden die wichtigsten Zutaten, die dir dabei helfen werden, einen lukrativen Deal an Land zu ziehen.

Mach dich schlau

Wenn du Musik pitchst, kannst du dir entweder von einer dritten Seite oder von Musikverlagen helfen lassen (wie Gaga Music, Conexion oder der Soho Music Group, die alle den Vorteil haben, dass sie direkte und vertrauenswürdige Kontakte zur Sync-Branche haben) oder du mailst die Musiksupervisors direkt an. Auf Webseiten wie IMDB oder Hollywood Reporter kann man Filme oder Fernsehserien auftun, die sich noch in Vorproduktion befinden, die also noch auf der Suche nach Filmmusik sein könnten. Das Geheimnis, dass unaufgeforderte E-Mails auch ernst genommen werden, besteht in der Recherche, sagt Sharon Dean, Geschäftsführerin des UK-ansässigen Musikverlags Respect Music Limited.

„Mach deine Hausaufgaben. Wenn du deine Musik bei einem Supervisor pitchen willst, dann solltest du vorher über IMDB, oder auf welchem Weg auch immer, so viel wie möglich über ihn herausfinden. Es macht keinen Sinn, wenn du an einen Musik-Supervisor Mails schickst, in denen steht: 'Das wär doch was für eure TV-Serie'. Dir wird mehr Respekt entgegengebracht, wenn du schreibst: 'Soweit ich weiß, befindet ihr euch im Moment in Vorproduktion mit eurem Film. Kann ich euch Musik schicken?'“

Networke wie ein Profi

Ein persönliches Kennenlernen ist immer besser als jede Mail aus heiterem Himmel. Geh also dort hin, wo die Musikkäufer sind. Geh auf Veranstaltungen, wo du Filmemacher und andere wichtige Leute aus der Werbebranche oder von Markenagenturen triffst. Sieh dich auch nach Film-, Dokumentar- oder Cartoon-Festivals um, die nur eine Tagesreise von dir entfernt sind. Wenn möglich, kannst du auch längere Trips planen.

„Finde heraus, wer die besten Nachwuchs-Filmemacher sind und stelle dich bei den Leitern der besten Filmhochschulen der Branche vor, entweder in deiner Umgebung oder in den großen Märkten wie Los Angeles, New York, London, Berlin und anderswo“, fügt die Präsidentin der National Association of Record Industry Professionals, Tess Taylor hinzu, die über die NARIP Music Supervisor Sessions bereits mehr als 150 Snyc Deals abgeschlossen hat.

„Erkundige dich beim Leiter eines Fachbereichs nach seinen besten fünf Filmstudenten und sprich sie an, ob sie an Kooperationen interessiert sind. Such dir die Besten aus und baue schon zu Beginn ihrer Laufbahn, wenn sie noch selbst ans Telefon gehen, eine Beziehung zu ihnen auf. Normalerweise ruft Steven Spielberg zuerst John Williams an, wenn er Filmmusik braucht. Warum? Weil sie zusammen groß geworden sind und sich schon jahrelang gegenseitig aushelfen.“

In der US-amerikanischen Film- und Fernsehlandschaft gibt es um die 40 bis 50 Musik-Supervisors, die als „A-Kategorie“ gelten (und noch etliche mehr für Trailer, Videospiele, Werbung und verwandte Bereiche) und von denen ein Viertel für die großen Film und TV-Studios arbeitet. Der Rest ist freischaffend bzw. arbeitet für kleine auserlesene Musik-Supervision-Firmen, so Taylor.

„Die wichtigsten Supervisors wechseln, je nach Aufgabe. Die beste Möglichkeit herauszufinden, wer sie sind, sind die TV-Formate, an denen sie gerade arbeiten. Die Besten arbeiten immer an vielen Projekten und TV-Formaten gleichzeitig,“ erklärt sie. Beispiele für aktive Musik-Supervisors, die ständig auf der Suche sind nach neuer Musik, welche sie in ihren Projekten unterbringen können, sind Eric Johnson (Search Party), Kevin Wilson (ESPN), Russell Ziecker (Lionsgate Television) und Karen Elliott (die UK-ansässig ist).

Ein paar praktische Tipps

Wenn du direkt pitchst, dann sollte der Inhalt deiner anfänglichen Korrespondenz höchste Qualität haben. Vergiss also nicht:
  • Sei freundlich und komme nicht ins Schwafeln – schicke lieber drei oder vier gute Songs anstelle eines Katalogs mit 150 Liedern (niemand hat Zeit für so etwas).
  • Metadaten und Tagging sind unbedingt erforderlich. Deine Songs sollten korrekt gelabelt und getaggt sein mit Titel- und Künstlernamen, sowie mit relevanten Begriffen, zu der Art von Musik: instrumental, romantisch, langsam, schnell, atmosphärisch, gefühlvoll etc. Wenn ein Song es schafft, bei einem Käufer zu landen, dann muss wiederum der Käufer die Möglichkeit haben (mit Hilfe einer sorgfältig getaggten Datei), dich zu finden und deine Musik zu lizenzieren. Falls du es verpasst, deine Musikdateien korrekt zu taggen, könnte das eine verschenkte Chance bedeuten.
  • Bei der Musik, die du pitchst, muss es sich 100%ig um deine eigene handeln. Independent-Künstler sind besonders attraktiv, da die Themen Mastering und Publishing schnell verhandelt werden können. Supervisors haben manchmal nur 10 Minuten, um eine Entscheidung über einen Track zu treffen und wenn etwas bei ihnen auf dem Tisch liegt, das passt und ohne große Probleme verwendbar ist, dann könnte das dein Glückstag sein.
  • Es ist extrem wichtig, sehr schnell zu reagieren – antworte sofort auf E-Mails, die deine Musik oder mehr Infos anfragen und halte dich an die Anweisungen. Widerstehe dem Impuls, das zu pitchen, was dir am wichtigsten erscheint und reagiere statt dessen auf die Bedürfnisse derjenigen, die die Musik kaufen möchten.
“Das Pitchen von Musik ist ein Verkaufsjob – und es ist nicht leicht, etwas zu verkaufen. Es ist eine Sache, die den meisten Leuten nicht gefällt oder die sie nicht gut können, aber wie alles andere auch ist es eine Fähigkeit, die man erlernen kann”, erklärt Taylor. “Oft erhalten die, die pitchen keine Reaktion auf die Musik, die sie rausschicken, was frustrierend sein kann, weil du nie weißt, ob deine Musik auch angekommen ist. Man braucht Zeit, Konzentration, einen guten Katalog, Geduld, die Fähigkeit, die Torhüter zu umgehen und Beziehungen aufzubauen, damit du am Ende weißt, was du wem, wann und wie pitchen kannst.”

Money, money, money

Normalerweise werden Anzahlungen geleistet, die jedoch stark variieren können, denn sie sind abhängig vom Bekanntheitsgrad des Künstlers und davon, wie unbedingt der Supervisor einen Titel haben möchte. Wenn in den USA ein Sender einen Independent-Künstler verwenden möchte – jemanden, der noch keinen Hit hatte – dann bewegen sich die Beträge für Anzahlungen, je nach Budget der Serie, zwischen 750 und 2.500 Dollar.

In der Werbung wird häufiger spezifizierte Musik verwendet, weshalb die Beträge für Vorauszahlungen höher angesetzt werden. Für Independent- oder Low-Budget-Filme geht es bei 2.500 Dollar los. Die Anzahlung ist aber noch nicht alles – es werden solange Tantiemen gezahlt, wie die TV-Serie, die Werbung oder der Film, in denen der spezifische Track verwendet wird, ausgestrahlt werden. In Europa treffen größere Firmen und Sender in der Regel Vereinbarungen zur Pauschal-Lizenzierung von gesendeter Musik. Gegen eine Jahresgebühr können sie so auf ganze Kataloge zurückgreifen.

Welchen Ratschlag geben wir dir also mit auf den Weg? Die Qualität sollte, wie immer, für sich sprechen. Taylor fasst zusammen: „Wie bei jeder Musik, die für eine spezifische Verwendung lizenziert wird, muss sie zur Verwendung passen und außergewöhnlich sein. Um es mit Ryan Fitchs (ehemals Haupt-Musik-Supervisor bei der internationalen Werbeagentur Saatchi & Saatchi) Worten zu sagen: 'Pitche nur großartige Musik!', so erhöhst du die Chance, dass sie verwendet wird.“

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