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Mastering und die Loudness War

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Mastering spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Hörerlebnisses und der Qualität eines Tracks, vor allem wenn es um die Balance von Lautheit und Dynamik geht. Dieser Artikel untersucht die Loudness War, ihre Geschichte, ihre Auswirkungen und welche Rolle sie im Zeitalter der Plattformen für Streaming spielt.

Was ist die Loudness War?

Hast du dir schon mal einen Track oder ein Album angehört, das dir einfach zu laut war? Nicht in Bezug auf die Lautheit, denn selbst wenn du die Lautheit heruntergedreht hast, war es immer noch zu laut. Was wir meinen, ist, wenn ein Track so klingt, als wäre alles zusammengequetscht, ohne dass die einzelnen Elemente genug Platz zum Atmen haben.

Dieser Effekt ist das Ergebnis der sogenannten „Loudness War“, eines unter Mastering Engineers weit verbreiteten Begriffs, der sich um den ständigen Kampf zwischen maximaler Lautheit und dem Erhalt der Dynamik und Klarheit eines Tracks dreht.

Was ist Lautheit im Mastering?

Bevor wir fortfahren, ist es wichtig, dass wir uns einig sind, wenn wir über Lautheit (Loudness) sprechen. Im Zusammenhang mit Mastering ist Lautheit nicht dasselbe wie den Volume-Regler bis zum Anschlag aufzudrehen. Vielmehr geht es um die gefühlte Lautheit – wie laut sich ein Track anfühlt, wenn du ihn dir anhörst.

Bei der Lautheit geht es darum, die Balance zwischen dem kraftvollen und vollen Klang eines Songs und seiner natürlichen Dynamik und Klarheit zu finden, damit er sich eindrucksvoll anfühlt, ohne den Hörer zu ermüden. Diese Aspekte werden mit Werkzeugen wie Kompressoren und Techniken wie der Anpassung des Dynamikbereichs (der Unterschied zwischen den leisesten und lautesten Teilen eines Tracks) geformt und kontrolliert.

Wenn du dich zum ersten Mal mit Mastering beschäftigst, solltest du unseren Artikel „Was ist Mastering?“ lesen, um eine detaillierte Einführung zu erhalten.

Wie und wann hat die Loudness War begonnen?

Obwohl die Lautheit schon in der Vergangenheit ein Thema war, begann der Krieg darum mit dem Aufstieg des CD-Formats in den 1980er und 1990er Jahren. Zusammen mit anderen technologischen Entwicklungen ermöglichte die CD den Mastering Engineers, Musik lauter zu mastern als zu Zeiten von Vinyl und Tonband, die mit mehr physikalischen und technischen Einschränkungen verbunden waren.

Der Trend wurde auch stark von der Fernseh- und Radiowerbung beeinflusst. Einige von euch wissen vielleicht noch, wie lästig es war, einen Film oder eine Sendung in angenehmer Lautheit anzuschauen, nur um in dem Moment, in dem die Werbung kam, nach der Fernbedienung zu greifen. Diese (nicht unbedingt erfolgreiche) Strategie, die Lautheit der Werbung zu erhöhen, wurde eingeführt, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen zu gewinnen.

In Anlehnung an diesen Ansatz begannen Labels, ihre Musik lauter zu machen, um vor allem im Radio und in den Shops zu konkurrieren. Das Ziel war es, im Radio und in Playlists mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Infolgedessen begannen Mastering Engineers, aggressiver zu komprimieren und zu begrenzen, während sie gleichzeitig den Dynamikbereich reduzierten, was schließlich die sogenannte „Loudness War“ auslöste.

Klanglich führte dieser Ansatz oft zu stark komprimierten und gequetschten Tracks. Wenn Mastering Engineers die Tracks so laut wie möglich machten, verringerten sie gleichzeitig den Dynamikbereich, was dazu führte, dass die leisen und lauten Teile fast die gleiche Lautheit hatten. Dadurch klangen die Songs flach, ermüdend und weniger detailliert. Wenn die Pegel zu stark angehoben wurden, konnte es zu Verzerrungen und Übersteuerungen kommen, wodurch die Wellenformen abgeflacht oder abgehackt wurden, was zu einem „harten“ Sound führte. Das führte dazu, dass viele Menschen die Musik als weniger angenehm und mit der Zeit als ermüdend empfanden.

Ein häufig verwendetes Beispiel für die Loudness War ist Metallica’s Album “Death Magnetic”. Das folgende Video schlüsselt es im Detail auf – wir empfehlen, die harte Version von 2008 mit den Versionen für Guitar Hero und 2015 zu vergleichen, um die Unterschiede zwischen den Mastern besser verstehen zu können.

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Die Loudness War im Zeitalter der Streaming–Plattformen

Mit dem Niedergang der CDs, dem Aufkommen von Plattformen wie Spotify oder Apple Music und der Einführung der Lautheitsnormalisierung hat sich das Mastering erneut verändert. Anfangs war dieser Ansatz bei den Plattformen für Streaming nicht üblich, was bedeutete, dass lautere Master immer noch einen Vorteil hatten. Als jedoch immer mehr Menschen zu Streaming-Diensten strömten, führten Plattformen wie Spotify, Apple Music und YouTube die Loudness-Normalisierung ein, um ein einheitlicheres Hörerlebnis für alle Songs zu schaffen, unabhängig davon, wie sie gemastert wurden.

Aber was genau ist Lautheitsnormalisierung?

Bei der Loudness-Normalisierung werden alle Tracks automatisch auf einen einheitlichen Lautheitspegel eingestellt, um ein ausgewogenes und angenehmes Hörerlebnis zu schaffen. Die wahrgenommene Lautheit wird in LUFS gemessen, was für Loudness Units Full Scale steht. Im Gegensatz zum Spitzenpegel, der nur angibt, wie laut die lauteste Stelle ist, misst LUFS, wie laut ein Track im Laufe der Zeit von den Zuhörenden tatsächlich empfunden wird. Dabei werden der Frequenzgehalt, die Dauer und der Dynamikbereich der Audiodaten berücksichtigt. Dieser Ansatz kommt dem Lautheitsempfinden unserer Ohren viel näher als einfache Lautheitsmessungen.

Es gibt ein paar verschiedene Arten von LUFS-Lesungen:

  • Integrierte LUFS, die durchschnittliche Lautheit des gesamten Tracks

  • Kurzzeit-LUFS, die durchschnittliche Lautheit über ein kurzes Fenster (etwa 3 Sekunden)

  • Momentane LUFS, die Lautheit zu einem bestimmten Zeitpunkt

Beim Mastering ist die integrierte LUFS das wichtigste Ziel. Wenn dein Track zu laut ist (z. B. -8 LUFS), wird er auf Plattformen wie Spotify oder Apple Music heruntergedreht, und wenn der Track zu stark komprimiert ist, kann er im Vergleich zu dynamischeren Mastern dumpf oder leblos klingen. Wenn er zu leise ist, wird er vielleicht lauter gedreht, kann aber im Vergleich zu anderen Tracks schwach klingen.

Wie sieht die Loudness War im Jahr 2025 aus?

Während die Loudness War, wie wir sie kannten, etwas abgeklungen hat, geht die Debatte darüber, wie laut Musik sein sollte, weiter. Streaming-Plattformen haben dazu beigetragen, den Anreiz zu verringern, Tracks so laut wie möglich zu mastern, indem sie die wahrgenommene Lautheit normalisieren, aber sie haben auch neue Herausforderungen mit sich gebracht.

Da jede Plattform ihr eigenes LUFS-Ziel und ihre eigene Normalisierungsmethode hat, müssen Mastering Engineers nun Lautheit, Dynamik und Klangbalance sorgfältig ausbalancieren, um sicherzustellen, dass der Track überall gut rüberkommt.

Einige Genres und Artists streben immer noch nach aggressiver Lautheit, um eine bestimmte Energie oder einen bestimmten Punch zu erreichen – oft auf Kosten des Dynamikumfangs. Professionelles Mastering ist heute jedoch viel differenzierter und konzentriert sich darauf, wie sich die Musik auf verschiedenen Plattformen und Geräten anfühlt, und nicht nur darauf, wie laut sie auf dem Messgerät ist.

Wie kann ich meine Musik für die Plattformen des Jahres 2025 mastern?

Im Jahr 2025 erfordert ein erfolgreiches Mastering ein Gleichgewicht zwischen Lautheit, Dynamik und Klarheit. Anstatt die maximale Lautheit anzustreben, solltest du dich darauf konzentrieren, angemessene LUFS-Pegel für deine Release-Plattformen anzustreben und Übersteuerungen zu vermeiden, indem du echte Spitzenwerte unter -1,0 dBTP hältst – was von den meisten Streaming-Diensten empfohlen wird. Auf diese Weise kannst du auch die Dynamik für die emotionale Wirkung und das gesamte Hörerlebnis erhalten.

Wenn du dir nicht sicher bist, was genau erwartet wird, kannst du immer in den Mastering-Guides einiger Streaming-Plattformen nachschauen, wie zum Beispiel dem Spotify-Guide zur Lautheits-Normalisierung. Teste deinen Master zum Schluss auf mehreren Geräten und Plattformen, um die Konsistenz zu überprüfen und mögliche Probleme zu erkennen.

Hinweis: Die Lautheitsstandards entwickeln sich ständig weiter, da sich die Technologie und die Hörgewohnheiten ändern – daher ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben.

Spotify

Lautheitsziel: -14 LUFS
True Peak Pegel: -1.0 dBTP

Apple Music

Lautheitsziel: -16 LUFS
True Peak Pegel: -1.0 dBTP

YouTube

Lautheitsziel: -14 LUFS
True Peak Pegel: -1.0 dBTP

Amazon Music

Lautheitsziel: -14 LUFS
True Peak Pegel: -1.0 dBTP

Tidal

Lautheitsziel: -14 to -16 LUFS
True Peak Pegel: -1.0 dBTP

SoundCloud

Lautheitsziel: Varies
True Peak Pegel: -1.0 dBTP

Was sind die besten Mastering–Tools im Jahr 2025?

  • FabFilter Pro-L 2 – Transparenter Limiter mit LUFS, echtem Peak-Metering und Voreinstellungen für Streaming-Plattformen

  • Youlean Loudness Meter 2 – Genaues, einfach zu bedienendes LUFS- und True-Peak-Messgerät (Free & Pro Version)

  • iZotope Ozone 11 – All-in-One Mastering Suite mit dynamischem EQ, Maximizer und Codec-Vorschau

  • StandardCLIP (SIR Audio Tools) – Sauberes oder weiches Clipping, um Spitzen vor dem Limiting zu kontrollieren

  • NUGEN MasterCheck – Simuliert, wie dein Master auf Spotify, Apple Music, YouTube und mehr klingen wird

  • iMusician Instant MasteringOnline Audio Mastering-Tool mit Genre-basierten Voreinstellungen, unbegrenzten kostenlosen Vorschauen vor dem Download und schnellen Ergebnissen

Fazit: Mastering und die Loudness War

Mastering hat sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt, geprägt von sich ändernden Formaten, Technologien und dem Drang nach Lautheit, der die Loudness War definierte. Während frühere Trends oft die Dynamik der schieren Lautheit opferten, erfordert die heutige Landschaft einen ausgewogeneren und bewussteren Ansatz, der die Anforderungen von Streaming-Plattformen berücksichtigt.

Das Wissen um die wahrgenommene Lautheit, LUFS und den Umgang der verschiedenen Plattformen mit Audio hilft Artists und Toningenieur*innen, Tracks zu erstellen, die überall gut ankommen.

Im Jahr 2025 geht es beim Mastering nicht mehr darum, einen Lautheitskrieg zu gewinnen, sondern darum, Klarheit, Emotionen und Konsistenz in jeder Hörumgebung auszuliefern.

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